Kapitel 9:

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Es dauerte eine ganze Zeit, bis er endlich mit der Sprache herausrückte. Ich fragte ihn solange über seinen mysteriösen Urlaub aus, dass er kleinlaut nachgab und wenigstens ein paar meiner Fragen beantwortete. Ich wusste immer noch nicht, ob ich mich über seine Entscheidung richtig freuen sollte.

Eben hatte ich mich natürlich sehr glücklich darüber geäußert, aber das war einfach wegen der Überraschung und es war zudem ein Reflex, ihn nicht zu enttäuschen.

Er hatte bereits den Tag nach meinem Geburtstag gebucht. Er wollte mir nicht sagen wo und wie, aber das Geld hätte er aus seriösen Quellen und es war nicht so teuer, wie ich glaubte. Zudem würde er keine Schulden oder dergleichen haben, es wäre einfach nur ein ganz normaler Urlaub.

Ich glaubte ihm, aber trotzdem war es ein komisches Gefühl, nicht genau das zu wissen, was er mir immer noch verschwieg.

Er machte keine große Sache draus und wollte stattdessen immer das Thema wechseln, aber ich lieb stur.

Ich fragte ihn öfters, warum er wusste, in welchem Hotel wir waren, denn er war im Selben. Wie hatte er sich vorgestellt, dass er meiner Mutter nicht über den Weg läuft? Wie hatte er sich vorgestellt, dass ich ohne meine Mutter dort und um die Anlage herum Zeit verbrachte? Wie auch immer er sich das vorgestellt hatte, funktionieren würde es nicht und auffallen, dass er ebenfalls in Spanien ist, würde es meiner Mutter sofort – allein an meinem Verhalten.

Jedoch konnte ich mir bei bestem Willen zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen, dass er in unseren Sachen geschnüffelt hat.

Auch nicht so recht verstand ich, wie er noch einen Platz in unserem Flugzeug bekommen hat. Er musste ja nun wirklich in unseren Sachen gewühlt haben, um herauszufinden, wann wir fliegen und mit welcher Maschine. Spätestens dort würden wir beide ihn bemerken, meine Mutter war ja nicht blöd.

Deshalb verstand ich auch nicht, warum er nicht einfach mit meiner Mutter gesprochen hatte, wo sein Problem lag, das zu verbergen. Doch so war er nun einmal. Auf solche Fragen ging er erst gar nicht ein, jedoch würde er es mir irgendwann in ferner Zukunft erzählen oder ich würde es durch einen blöden Zufall erfahren.

Auch nicht verstand ich, warum er unbedingt kommen wollte. Ich freute mich schon, natürlich, aber konnte er nicht zwei Wochen ohne mich? Bianca reiste Niall ja auch nicht hinterher oder Zayn Varena. Es ist doch völlig normal, dass man sich für eine längere Zeit nicht sah.

Ich hätte mich auch darauf gefreut, ihn zwei Wochen nicht zu sehen, das klingt hart, aber ich meinte es auch so. Nicht, weil er mich nervt oder dergleichen, einfach nur, um Ruhe zu haben und zu entspannen.

Ich glaube, Harry würde mich umbringen, wenn er wüsste, was ich dachte, während ich mit ihm zusammen still schweigend auf dem Bett lag. Aber zum Glück dachte ich das alles nur, ich wollte ihn nicht verletzten und sauer machen.

Doch dieses mulmige Gefühl, dass etwas mit der Sache nicht stimmen konnte, ging nicht aus meinem Kopf. Auch nicht, nachdem wir etwas gegessen hatten. 

Der Abend neigte sich dem Ende zu, heute wollte ich unbedingt früher schlafen gehen, sodass ich für den nächsten Tag fit war. Harry moserte ein wenig darüber, aber willigte schnell ein und zog sich eine Jogginghose und ein frisches Shirt an. Ich trug meine weiß-beige karierte Kuschelhose und ein längeres, weites Oberteil.

Bereits um acht Uhr kuschelten wir uns in mein Bett. Ich schaute mit dem Kopf an die Wand, Harry drückte sich vorsichtig von hinten an mich und schlang seine Arme um mich. Seinen klopf legte er auf mein Schulterplatz, wobei seine Locken mich leicht kitzelten.

Doch es störte mich nicht. Es zeigte mir, dass dort Harry bei mir lag, den Jungen, den ich liebte und nie verlieren wollte. Mit diesem Gedanken, Harrys lautem Atmen und Scharnen schlief ich friedlich ein.

unbreakable { harry styles || deutsch }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt