Kapitel 10:

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Die Zeit im Flugzeug verbrachte ich mit herum sitzen und langweilen. Ich dachte, dass ich schlafen oder entspannen würde, aber ich war zu aufgeregt gewesen. Das letzte Mal bin ich mit vier Jahren geflogen und erinnern konnte ich mich daran nicht mehr.

Der Start löste ein gewaltiges Kribbeln in meinem Bauch aus, meine Mutter saß ganz entspannt neben mir. Als wir dann einmal in der Luft waren, spürte man fast nichts mehr. Der Film, der auf zwei kleinen Bildschirmen zu sehen war, war alt und schlecht zu verstehen, ein kleines Kind quängelte ununterbrochen und einem Passagier schien es anscheinend nicht so gut zu bekommen, so oft wie er Richtung Toilette lief.

Lange dauerte der Flug aber dann auch wieder nicht. Nach zwei, zweieinhalb Stunden setzen wir auf spanischem Boden auf. Kurz vorher zog ich den kleinen Vorhang von dem Fenster weg, welches direkt neben mir lag und blickte über Palma. Es war ein wunderbares Gefühl, es war atemberaubend schön. Das blaue Meer, die alten verwinkelten Häuser und Gassen im Landesinneren und die modernen großen Hotels am Strand.

Und da es spät in der Nacht war, wurde alles beleuchtet. Es sah magisch aus, es brachte mich dazu zu lächeln, es war einfach traumhaft. Ich war einfach überwältigt.

Als es dann zur Landung überging, sprudelten unheimlich viele Glückshormone aus mir heraus. Meine Augen strahlen wahrscheinlich wie die Sonne und meine Freude konnte mir keiner nehmen. Zwei Wochen würde ich nun hier bleiben.

Ich war eine der ersten, die aus ihren Sitzen aufsprang und sehnsüchtig das Flugzeug verlassen wollte. Alle brachen in hektisches packen ihrer Sachen aus und blockierten damit den einzigen Gang. Bestimmt über zehn Minuten saßen wir noch da, bis wir überhaupt die Chance hatten, unsere Sachen zu holen.

Danach ging alles ganz schnell. Beim Aussteigen drang direkt diese warme, schwüle Luft durch meine Klamotten und ich begann auf der Stelle in dem dicken Pulli und der Hose an zu schwitzen. Vielleicht hätte ich vorher besser daran gedacht, dass hier andere Temperaturen herrschten.

Wir wurden zum eigentlichen Gebäude gebracht, unsere Koffer kamen direkt und wir wurden ohne große Wartezeit zu unserem Hotel gebracht, dass noch einmal eine gute halbe Stunde entfernt lag. Ich konnte es nicht mehr abwarten, ich wollte mich nun unbedingt umziehen und einen kleinen Spaziergang am Strand machen. Ich wollte nicht bis morgen warten.

Endlich im Hotel angekommen, konnten wir direkt auf unsere Zimmer. Es war überall ruhig, an der Rezeption stand nur noch ein Personal, der uns dann auch mit den Koffern half. Bereits von außen sah das Hotel einladend und zum wohlfühlen aus.

Oben angekommen schmiss ich mich als erstes auf das große Doppelbett, was inmitten des Raumes stand. Ein großer Flachbildschirm ging gegenüber, daneben war die Schiebetüre zum Balkon. Das Badezimmer war ebenfalls groß und geräumig und alles schien, zur Freude meiner Mutter, sauber zu sein.

Es sah noch viel besser aus als auf den Bildern. Meine Mutter legte sich neben mich und atmete tief durch.

»Ich bin so müde! « gähnte sie laut und rieb sich durch die Augen. Ich hingegen war noch hellwach.

»Aber du gehst doch jetzt noch nicht schlafen oder? « Ich wollte wenigstens noch das Hotel erkunden, wenn ich schon nicht mehr auf einen Spaziergang gehen konnte – den dazu könnte ich sie auf keinen Fall überreden.

»Ich packe vielleicht noch den Koffer aus, aber danach brauch ich Schlaf! « endschuldigend schaute sie mich an. »Und du auch, morgen geht’s früh raus, wir haben viel vor. «

»Aber den Koffer machen wir jetzt noch? «

»Okay. « sagte sie Augenverdrehend.

Als wir unser Sachen auspackten, bemerkte ich, dass ich die Hälfte vergessen hatte. Meine Schlafsachen fehlten, ich hatte nur eine lange Hose mit und eine Jacke war auch nicht vorzufinden. Ich war einfach nur verwirrt, da ich mir sicher war, dies alles eingepackt zu haben.

unbreakable { harry styles || deutsch }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt