Kapitel 11

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Trey war süß, sah gut aus und war echt lieb zu mir. Man musste sehen, was sich daraus entwickelte. Er schien auf jeden Fall nicht abgeneigt zu sein. Das spürte ich auch jetzt, indem er mich immer weiter in Richtung Bett schob. Dort angekommen, drückte er mich sanft darauf und legte sich ohne Aufforderung auf meinen Körper. Und was machte ich? Ich schob ihn nicht von mir. Ganz im Gegenteil. Außerdem war somit das eigenartige Gefühl sich zu schämen somit verschwunden. Wenn ich daran dachte, was wir kurz zuvor trieben, was das schon mal positiv.

Zumindest war es schön dieses Gefühl der Nähe eines Mannes zu spüren. Seine Schwere wirkte außerdem nicht störend, sondern beschützend. Er bettete seine Arme leicht neben meinen Kopf und stützte sich somit ab. Automatisch öffnete ich meine Schenkel und drückte sie leicht um seine Hüfte. Kurz darauf spürte ich seine Zunge an meiner Lippe, worauf ich meinen Mund etwas öffnete und ihn sofort schmecken konnte.

Ganz zaghaft streichelte er anbei über meinen Schenkel, packte zugleich etwas fester zu. Ich genoss es und der Gedanke daran, dass ich Mark somit aus meinem Schädel bekam, machte die ganze Sache erst recht positiv.  Doch plötzlich wollte sich Trey wieder von mir lösen, als hätte er in meinen Kopf geschaut und gesehen, an wen ich dachte. »Was ist los?«, raunte ich und wir blicken uns gegenseitig in die Augen. »Ich kann das nicht. Also ich meinte nicht, dass ich nicht will oder so, aber du bist... Scheiße. Ich...« Er sprang auf und rieb sich mit verwirrtem Ausdruck über das Gesicht.

»Ich kann Mark verstehen, dass er dich liebend gern geknallt hätte« und ich sah Trey perplex an. Was soll das jetzt werden? Was hatte dieser Typ damit zu tun? Musste er mich, nachdem ich ihn so schnell wieder aus meinem Schädel schob, an diesen kleinen Vollidioten erinnern? »Ich bin nicht so wie er und ich werde auch nicht versuchen dich ins Bett zu kriegen, aber wenn du so bist, dann machst du es mir nicht gerade leicht. Deswegen...« Das war sehr nett, dass er mich vom Gegenteil überzeugen wollte, doch das hätte ich auch überhaupt nicht angenommen.

Trey atmete schwer aus und fuhr sich mit zitternden Fingern durch die braunen Haare. Allerdings gefiel es mir wirklich gut, dass er auf mich stand und auch, dass er sich beherrschen konnte. Somit war klar, dass er mich wirklich nicht unbedingt nur ins Bett kriegen wollte. Gab es so etwas tatsächlich noch? Ein Mann, der nicht nur an das Eine dachte? Aber wenn ich so an vor einigen Minuten dachte, dann war er trotz dessen weit gegangen und ich machte auch noch mit. »Falls du doch Interesse oder so an mir hättest... würde ich so lange warten, wie du willst, aber gib mir eine Chance. Ich würde dich gern näher kennenlernen. Gehe mit mir essen oder so.« Ich schluckte und nickte sofort. »Gerne. Ich hätte eh Hunger. Also würde ich schon jetzt irgendwo hin.« Das war doch okay, oder?

»Wir haben einen kleinen Bürgerladen um die Ecke. Wenn du willst, dann können wir dort erst mal hingehen. Ich würde dich dann ein anderes Mal richtig zum Essen ausführen. Also nur wenn du auch magst.« Ich spürte sofort, dass es ihm komisch war, das zu sagen. Immer wieder kratzte er sich peinlich berührt am Hinterkopf. Das war schon fast zu süß und ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen. »Schon okay. Ich mag das protzige eh nicht so. Mir reicht auch etwas Kleines«, grinste ich und stand auf. »Allerdings würde ich gerne erst mal in mein Zimmer und mich umziehen und etwas frisch machen, wenn das in Ordnung ist?« Schließlich setzte ich mich auf die Bettkante und stand auf.

»Soll ich dich zum Wohnheim bringen?«, fragte Trey mich direkt und kam einen Schritt auf mich zu. Sein Daumen glitt über meine Unterlippe und brachte mich erneut aus dem Konzept. Ich nickte trotz dessen komplett neben der Spur und auch noch, als er meine Hand ergriff, mich die Treppe herunterzog und ohne ein weiteres Wort, zu einem weißen Cabrio schob. Für mich war es ungewohnt in solch einem Schlitten zu sitzen, doch irgendwie war das nebensächlich. Eigentlich interessierte mich das nicht. Ich hätte auch den Lenker eines Fahrrades als Fortbewegungsmittel genutzt. Trotz alledem war ich schon erleichtert nicht laufen zu müssen, denn der mangelnde Schlaf und der Alkohol zehrte noch immer an meinen Knochen. Zumindest wurde ich langsam nüchterner. 

Disturbed Love I - In Deinem HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt