Kapitel 23

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Das Wochenende verging wie im Flug und auch die nächsten Tage. Ich besuchte meine Seminare fleißig und besuchte hin und wieder die Bibliothek, um ein paar Stunden zu lernen. Danach jobbte ich meist nun in diesem kleinen Burgerladen. Mein Tagesablauf war an sich gar nicht so übel. Außerdem war ich es durch meine Eltern gewohnt zu arbeiten und nebenbei die Schule zu machen. Zwar war ich manchmal ausgelaugt, aber von nichts kam nichts. Ich musste mir mein Essen verdienen. So wie an diesem Tag.

Von Mark hörte ich bisher nichts, obwohl ich mir immer wieder um ihn Gedanken machte. Erst recht was die Sache mit den Drogen betraf. Jedoch war er aber auch nicht verpflichtet, sich bei mir zu melden, auch wenn zwischen uns etwas gewesen war. Möglicherweise war das auch gut so. Auf dieser Art und Weise war es besser über ihn hinwegzukommen. Trotzdem machte ich mir Sorgen. Dennoch verdrängte ich dieses Gefühl, auch wenn es von Tag zu Tag immer schlimmer wurde. Vielleicht hörte es bald auf zu schmerzen. Irgendwann legte sich das. Zumindest hoffte ich darauf.

Gerade wollte ich meine Schicht beenden, wobei Tammy noch etwas länger machen musste, da sie später begann, als ich plötzlich lautes Gekicher vom Eingang hörte. Sofort hob ich den Kopf. Zugleich erkannte ich wie Emma durch die Tür stolzierte. Genervt wollte ich mich auf der Stelle abwenden, als ich einen lachenden Mark erblickte. Wie? Ihm schien es gar nicht so schlecht zu gehen, wie ich annahm. Dabei machte ich mir ununterbrochen Sorgen um diesen Blödmann, ob er nicht wieder in ein tiefes Loch stürzte. Natürlich zog es mich auf der einen Seite zu ihm hin, doch ich unterdrückte dieses Gefühl und beschloss unbemerkt aus dem Hintereingang zu verschwinden. Der kann mich mal. Ich habe Angst um ihn und er macht weiter, als wäre nie etwas gewesen?

Auch Tammy bemerkte meine Nervosität, reckte den Kopf von hinten durch die Durchreiche und zog mich am Arm in die Küche. »Glaubst du, dass es wirklich das ist, was du willst? Also ich meine die Sache mit dir und Trey. Ich kann verstehen, dass du ihn magst, aber dir bedeutet Mark viel mehr.« Toll. Wie kam sie denn nun darauf? Ich hatte überhaupt null Interesse mich über ihn zu unterhalten. Außerdem bringt das auch nichts. Mark war ein Ding für sich. Es tat weh. Erst recht ihn mit dieser Frau zu sehen. Ich konnte nicht noch in der Wunde bohren, wenn ich mit meiner besten Freundin darüber sprach. Lieber wollte ich über ihn hinwegkommen. »Ach Quatsch. Das ist nicht so. Mark ist nun mal bisher der Einzige, mit dem ich im Bett war. Es liegt nur daran. Ich will nicht mehr daran denken, also erinnere mich auch nicht mehr daran«, gab ich schnell zurück und versuchte somit jedem Gespräch aus dem Wege zu gehen.

»Ach so? Und warum warst du noch nicht mit Trey im Bett?«, fragte sie mich und ich antwortete: »Weil irgendwie immer etwas dazwischen kommt« und Tammy klatschte in die Hände. Ich hingegen sah sie verwundert an. »Ich sag es doch. Das Schicksal will es anders.« Ich verdrehte genervt die Augen und seufzte auf. »Ach, was will es denn?«, fragte ich skeptisch daraufhin. »Na, dass du mit Mark zusammen bist und nicht mit ihm.« Am liebsten hätte ich laut aufgelacht, denn das war totaler Schwachsinn. Wir beide? Niemals. Das musste ich ja wohl am besten wissen. Außerdem sah das jeder Blinde. Vielleicht hatte ich da diese Gefühle, aber Mark nicht. Und wenn doch, konnte ich gar nicht mit ihm zusammen sein. Er war ein Weiberheld. Jemand der es wahrscheinlich nötig hatte ständig ein anderes Mädchen um den Finger zu wickeln.

Nervös machte ich meine Schürze ab und warf sie mir über den Unterarm. Ich hatte sowieso Feierabend und nun musste ich endlich unbemerkt verschwinden. »Du weißt schon, dass es totaler Blödsinn ist, oder? Mark und ich...« und ich nickte mit dem Kopf nach rechts. »Das wird nie was werden. Er ist nicht so. Außerdem findest du Trey von seiner Art her besser«, sprach ich meinen Gedanken laut aus.

»Na klar, aber man kann gegen Gefühle nichts machen«, klärte sie mich auf, obwohl ich es selbst wusste. »Ich empfinde für Mark nur etwas, weil ich ihm mein erstes Mal geschenkt habe. Das wird wieder weggehen«, doch ich sah ihren eindringlichen Blick auf mir. »Und deswegen willst du dich aus dem Hintereingang herausschleichen? Ich bin doch nicht blöd. Du gehst ihm gekonnt aus dem Weg.« Sie kannte mich zu gut. »Das ist besser so. Ich muss das nicht ertragen«, murmelte ich leise. »Weil es dich verletzt«, schmunzelte sie und drückte mich kurz an sich. »Es ist im Endeffekt deine Entscheidung, was du machst. Nur du kannst deine Gefühle nicht verstecken und ich weiß auch, dass du eifersüchtig auf Emma bist. Du würdest gerne an ihrer Stelle stehen. Na ja. Zum Teil vielleicht.« Ich schluckte kurz. »Manchmal schon«, gab ich dann doch zu. Deswegen musste ich mich auch mehr mit Trey befassen. 

Disturbed Love I - In Deinem HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt