Doch nicht so kalt?

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(Niemandes Sichtweise)

Die beiden Elben - König und Kriegerin - liefen so unbeschwert nebeneinander her, dass es fast den Anschein machte, keine völlig unterschiedlichen Welten lagen zwischen ihnen und keiner  von ihnen war ein herzloser, kalter Egoist...


Doch wie gesagt: Fast.


Mit einem winzigen Vorsprung erreichte Thranduil als erster die Lichtung des Waldes, wobei er jedoch stürzte und hart auf den moosartigen Boden stieß. Immer noch lachend reichte ihm Tauriel ihre Hand und wollte ihm aufhelfen. Nach einem Moment des Zögerns ergriff er sie und ließ sie erst los, nachdem schon ein paar Augenblicke vergangen waren. Tauriel blickte ihm - ausnahmsweise schüchtern - an und lächelte. So standen sie da, bis Thranduil ihre Hand irgendwann sanft aus der seinen gleiten ließ. Verwirrt stellte er fest, dass er selbst ebenfalls lächelte... Doch es schwand und er hatte seine 'lächerlichen' Gefühle wieder unter Kontrolle. Eine Kontrolle, die er in Tauriels Nähe beunruhigend oft verlor. Konnte er wirklich, tatsächlich gewillt sein, sie zu mögen?! Er wurde aus seinen ihm völlig neuen Gefühlen und Gedanken  gerissen, als Tauriels Lächeln ebenfalls verschwand und ihr Blick entsetz auf sein königliches Gewandt wanderte. Er sah an sich herab und entdeckte lauter Flecken von Erde, Staub und Blättern, die er sich bei seinem Sturz eingefangen haben musste.


"Diese Flecken - sie werden nie wieder rausgehen!" Da hörte man wieder den üblichen König heraus, von Glück oder gar einem Lächeln war nichts mehr zu erkennen.

Erschrocken sah Tauriel ihrem König in die Augen und versuchte, eine Entschuldigung hervorzubringen. "Mein König, es tut mir unendlich leid! Das Rennen war meine Idee und ich hätte wissen müssen, dass Eure Gewänder hier im Wald nicht gerade vorteilhaft sind!" Sie gestikulierte wild und suchte sichtlich nach einer Möglichkeit, ihren Fehler wieder gut zu machen.

Plötzlich war sie vor ihm auf die Knie gefallen und Thranduil es verhindern konnte, zog sie eine kleines Wassergefäß aus einer Gürteltasche hervor und versuchte, mit Hilfe des Wassers wenigstens die gröbsten Flecken in dem Bein- und vor Allem Kniebereich des eleganten Gewandes die Flecken zu beseitigen. Mit Erfolg: Als sie sich wieder aufrichtete war nicht mehr als ein paar wenige nasse Stellen zu erkennen.

Thranduil wusste im ersten Moment nicht was er sagen sollte - doch seltsamer Weise bestätigte ihm diese Tat, dass er von seiner Leibwächterin vollen Körpereinsatz erwarten konnte, wenn es nötig war. Und...noch etwas war da... wann immer sie ihn berührte, ob es beim Halten seiner Hand oder der 'Aktion' gerade war... hinterließ sie ein eigenartiges und doch angenehmes Kribbeln auf seiner Haut. Und bei Tauriel war es so ähnlich, doch keiner von beiden wollte erkennen, was für ein Gefühl da langsam für den Anderen heranwuchs. 

"Nun gut..." begann Thranduil "Ihr sagtet Ihr wollt mir etwas zeigen?" "Ähm... Ja! Genau. Ich habe vor Euch meinen absoluten Lieblingsplatz ganz Mittelerdes zu zeigen. Ich dachte ich könnnte Euch alles Mögliche über mich erzählen, doch zweifelsohne würdet Ihr mir nicht alles glauben. Unser Umfeld jedoch sagt soviel über uns aus! Für ein Kennenlernen hielt ich also jenen Ort am sinnvollsten." Ihr König nickte ihr zu. "Ich muss sagen... Ich halte das tatsächlich für eine gute Idee." Erleichtert  begann Tauriel zu lächeln und setzte sich in Bewegung und gab ihm zu verstehen, er solle ihr folgen.

Nach kurzer Zeit wurde es Tauriel, die immer für eine Abwechslung zu haben war, langweilig, den vorgesehenen Pfad zu gehen und erkletterte einen riesigen blass-braunen Pilz, der von Moos überzogen und ungefähr so groß wie drei aufeinander stehende Elben war. Fröhlich begann Tauriel, von einem Pilz zum anderen zu springen und immer gewagtere Bewegungen in ihren 'Tanz' einzubauen. Thranduil beobachtete sie, hielt ihr Treiben zwar für kindisch, konnte ein Lächeln über die ungewöhnliche Elbin jedoch nicht verhindern. Wie so oft wenn er in letzter Zeit bei ihr war, hatte er auch jetzt wieder ein seltsames Gefühl in seiner Brust.                      Seltsam-angenehm...

Tauriel bemerkte während ihrer Darbietung das flüchtige Lächeln Thranduils und freute sich, dass ihr Plan langsam aufzugehen schien. Noch vor einer Woche hätte er niemals bei ihrem Ausflug mitgemacht, geschweige denn Spaß gehabt - und Spaß, wenn es auch nur ein klein wenig war - den hatte er... Und auch sie selbst fand es gar nicht so schlimm wie gedacht, ihren freien Tag mit ihm zu verbringen. Sie musste sich selbst langsam gestehen, dass sie begann, ihn zu mögen. 'Oder ist es ein wenig mehr als nur mögen...?' fragte eine Stimme in ihrem Kopf und brachte sie so sehr aus der Fassung, dass sie einen falschen Schritt machte und stürzte. Bedacht hatte sie nur nicht, dass der Pilz, auf dem sie sich befand knapp fünf Meter hoch war. Sie schrie laut auf während sie stürzte und fühlte sich selbst schon auf dem Boden aufprallen... Sie schloss die Augen...

Doch plötzlich, stoppte etwas ihren Fall. Sie spürte starke Arme um sich herum und als sie die Augen öffnete und aufsah, fand sie sich in den Armen Thranduils wieder! Er erwiederte ihren Blick, machte jedoch keine Anstalten, sie auf den Boden abzusetzen. So standen sie da - Tauriel sicher und geborgen in den Armen ihres Königs. "Danke..." Flüsterte sie schließlich leise, gerade so laut, dass er es hören konnte. "Ihr habt mich gerettet." Er blickte sie an und erwiderte leise: "Ihr wart es wert gerettet zu werden." Tauriel errötete überrascht und stammelte dann, ebenfalls sehr sanft und leise: "Ich dachte ich sei in jeder Hinsicht sinn-  und wertlos für Euch..." Thranduil bemerkte erstaunt, wie verletzt es klang. Seine Meinung musste ihr also einiges Bedeuten. Er lächelte. "Ihr müsst mir nicht danken." Verwirrt sah sie in sein Gesicht, das nur ein paar Zentimeter von dem ihren entfernt war. Er fuhr leise fort "Ihr seid mir keinen Dank schuldig, da Ihr mich als erstes aufgefangen habt." Sie schüttelte leicht den Kopf. "Ich verstehe nicht...Was meint Ihr?" Er lächelte und sagte dann: "Ich war gefangen in einem tiefen und endlosen Sturm. Ich fiel..." Seine Stimme wurde zu einem Flüstern "Und Ihr fingt mich auf." Sie hielt den Atem an und ihre Wangen färbten sich noch einen Ton dunkler. Doch dann wurde ihr Blick traurig. "Diese Worte aus Eurem Mund zu hören...Es muss ein Traum sein. Doch ich wünschte, wenn ich aufwache, würdet ihr noch immer so über mich denken, oder mich wenigstens nicht mehr verachten." Thranduil spürte einen Stich in seinem Herzen, als er die Träne sah, die aus ihrem Augenwinkel rann.

"Ihr denkt ihr träumt" Flüsterte er sanft und senkte seinen Kopf näher zu dem ihren herunter "Lasst mich Euch von dem Gegenteil überzeugen..." Er hörte ihr Herz und auch das eigene unglaublich laut schlagen, dann erreichten seine Lippen die Tauriels und der Kuss, der folgte, ließ alles Geschehene vergessen und unwichtig machen. 

Als sie sich nach einer Ewigkeit von einander lösten, setzte Thranduil sie vorsichtig auf dem Boden ab. Als sie sich umsahen, war es bereits früher Abend. Sie setzten sich zu den Füßen eines Baumes nieder und schwiegen. "Ich kann es nicht glauben..." hauchte Tauriel schließlich und legte ihren Kopf auf Thranduils Schulter. "Ich auch nicht..." sagte er schließlich und lächelte sacht "Mein Herz war so lange verschlossen."

Tauriel seufzte und schloss ihre Augen. "Ihr habt einen Schlüssel gefunden." Thranduil lachte leise und nickte. Er konnte tatsächlich nicht glauben was geschehen war. Noch vor kurzem hatte sie ihm nichts bedeutet. Niemand hatte das, außer vielleicht sein Sohn Legolas. Doch als er sie hatte stürzen sehen, wusste er einfach, dass sie ein Teil von ihm geworden war. Sein Schlüssel.




Endlich ist es passiert: Eine von mir so lange geplante romantische Szene !!!!!!!!! Ich  weiß,nicht viele unterstützen dieses Thranduil-Tauriel couple aber die die es tun: Ich hoffe euch gefällt die Story! ^^      Aber im nächsten chapter wird es dann noch einmal Drama geben. Bis dann euer_schreibender_Fan ;)

Can a cold heart love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt