ERSTES BUCH: Ein fehlgeschlagener Zauberspruch

1.4K 48 14
                                    

Harry saß im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und blickte ins Feuer. Neben ihm saß sein bester Freund Ronald Weasley. Die beiden Freunde genossen die Winterferien in Hogwarts. Es war eine gute Idee gewesen das letzte Jahr zu wiederholen.
Es war totenstill im Raum, als plötzlich eine aufgeregte Hermine in die Stille platzte.
"HARRY! RON! ICH HAB TOLLE NEUIGKEITEN!" "Was? Hat Belfer ein neues Mittglied bekommen?", fragte Ron mit sarkastischem Unterton.

"Besser", erwiderte Hermine. "Hat der Typ in deinem Buch endlich diesen Ring zerstört?", fragte Harry. "Schon näher dran, aber nein. Außerdem hab ich 'Der Herr der Ringe' schon seit Wochen ausgelesen." "Jetzt sag uns einfach die Neuigkeiten, Hermine. Ich hasse es wenn du das machst.", nörgelte Ron. "Was denn?", fragte Hermine. "Du kommst vom Thema ab", sagte Harry.

"Ach ja! Ihr wisst doch, dass ich an einem eigenen Zauberspruch arbeite..." "Ich finde immer noch, dass das eine blöde Idee ist.", murmelte Ron. Hermine überging ihn einfach. "Tja, ich hab ihn heute fertiggestellt!" Diese Aussage hatte offenbar nicht die von ihr erwartete Wirkung.

"Wow, toll. Harry, spielen wir eine Partie Zauberschach?", fragte Ron betont lässig. "Was für einen Zauberspruch?", fragte Harry, der nun ebenfalls Ron ignorierte, um Hermine nicht wütend zu machen. "Es ist ein toller Zauberspruch! Es geht darum, dass man in Bücher..." "Oh was für eine Überraschung!", mischte sich Ron ein. "...eintauchen kann!"

"Tust du das nicht immer?", erkundigte sich Harry. "Ja, das auch, aber..." "Ja, Hermine, das ist toll, aber lass uns damit in Ruhe!", meckerte Ron. Hermine wurde zuerst rot im Gesicht und dann fing sie an zu schreien: "JETZT HÖRT MIR MAL ZU: ICH MÖCHTE EUCH NUR ETWAS ZEIGEN UND IHR HABT MICH UNGEFÄHR ZEHNMAL UNTERBROCHEN! JETZT HÖRT MIR ENDLICH EINMAL ZU!!!"

Harry und Ron saßen mit offenen Mündern in ihren Sesseln. Ron setzte zum Sprechen an, doch Hermine unterbrach ihn: "Und von dir will ich fürs Erste überhaupt nichts hören, Ronald Weasley!" Ron schloss den Mund wieder.
Hermine fuhr in normalem Ton fort: "Jedenfalls kann man mit diesem Zauberspruch in jedem Buch seiner Wahl leben und mit einem anderen Zauber wieder heraus." Ron wollte wieder etwas sagen: "Und wie fu..." "HALT EINFACH MAL DIE KLAPPE!", fuhr ihn Hermine erneut an. "Man kann im Buch seine eigene Geschichte erleben und mit den Charakteren interagieren. Na, was sagt ihr?"

"Das ist ja echt cool, Hermine", meinte Harry. "Find ich nicht. Warum sollte man in einem Buch leben wollen? ", äußerte sich Ron. "Du kannst damit auch in deine Lieblingscomics kommen..." Damit hatte sie ihn überzeugt. "Das ist ja unglaublich!", war seine neue Meinung zu dem Spruch. "Jetzt bleibt noch eine Frage...", sagte Harry. "Funktioniert der Spruch denn auch?" "Das", sagte Hermine, "werden wir gleich sehen."

"Warte mal!", sagte Ron. "Soll das heißen, dass du einen Zauberspruch erfunden hast, keine Ahnung hast, ob er funktioniert und uns damit in eine Geschichte einsperren willst?" "Nein, natürlich werde ich in das Buch gehen, damit euch nichts passiert." Harry überlegte schnell, dann sagte er: "Nein, ich werde gehen!" "Nein, Harry, dass würde ich nicht tun. Ich habe den Zauberspruch nicht getestet und wenn etwas schief geht, sollte diejenige, die den Zauberspruch erfunden hat, ihn ausprobieren." "Hermine, du wirst bestimmt einmal Zaubereiministerin und wirst bestimmt irgendwie einmal die Zauberwelt retten. Ich hatte schon einmal die Ehre die Zauberwelt (durch pures Glück) zu retten. Meine Aufgabe ist erledigt, jetzt kann ich dummes Zeug anstellen, bei dem ich vielleicht draufgehe." "Tja, gegen diese Logik kommst du nicht an", sagte Ron an Hermine gewandt. "Aber eine Frage habe ich noch: Wie funk..." "Bist du dir wirklich sicher, Harry?", wurde Ron von Hermine unterbrochen. "Ja, das bin ich. Los geht's!"

"OK, Harry, aber du musst ein paar Regeln befolgen: 1. Du darfst nicht zaubern. Das könnte den Zauber beeinträchtigen und außerdem die Geschichte verändern. 2. Du musst einen Teil des Spiegels mitnehmen, dann können wir immer miteinander kommunizieren. 3. Das... war's eigentlich." Sie überreichte Harry den Spiegel. "OK, danke. Eine Frage zu Punkt eins: Was ist wenn mich irgendwas umbringen will und ich nicht zaubern darf?" "Ach ja, das hätte ich fast vergessen." Hermine lief in den Mädchenschlafsaal und kam bald zurück. In der Hand hielt sie ein glänzendes Schwert. Der Griff war mit Rubinen besetzt und bestand aus purem Gold. Die Klinge war aus poliertem Edelstahl. Im Schein des Kaminfeuers glitzerte es rötlich.

"Wo hast du das denn her?", fragte Ron fassungslos. "Kennt ihr die Statue im ersten Stock von Gregor dem Freundlichen?", fragte Hermine. "Er ist richtig nett und als ich ihn gefragt hab, ob ich mir sein Schwert ausleihen kann, hat er es mir einfach gegeben." "Unglaublich", fand Ron. Harry erhielt von Hermine noch Kleidung, die sehr mittelalterlich aussah ("damit du nicht auffällst") und eine Scheide für das Schwert. Den Ziegenfellbeutel, den Hagrid ihm zum 17. Geburtstag geschenkt hatte und der mit seinen wichtigsten Schätzen gefüllt war, behielt er um.

"Also dann. Der Zauberspruch lautet 'LIBROVIVERE' und das gewünschte Buch. In unserem Fall 'Der Herr der Ringe: Die Gefährten'." erklärte Hermine stolz. "Ok also dann legen wir los", forderte Ron. "Jaja. Hast du alles Harry?" "Ja, Hermine. Na dann mal los!" Er hob seinen Zauberstab, nahm das Buch und sagte ganz deutlich:"LIBROVIVERE, DER HERR DER RINGE: DIE GEFÄHRTEN!"

Ein grauer Nebel hüllte den Raum ein. Als er sich lichtete, war nur noch das Buch, dass Harry in der Hand hatte am Boden. "Es hat geklappt!!", freute sich Ron. "Ja, es hat funktioniert!" Hermine holt das Gegenstück des Spiegels heraus und blickte hinein.

"Irgendwas stimmt nicht", sagte Hermine. "Der Spiegel zeigt nur schwarz an. Harry?! Kannst du mich hören?!", rief sie in den Spiegel. "Ich... k...ann mich nich...t be...wegen", hörte man Harrys Stimme kaum vernehmbar aus dem Spiegel dringen. "Krieg... keine... Luft." Hemine stieß einen Laut von sich und rief: "Harry wird ersticken! Ich hab Harry Potter umgebracht!"

Wie gefällt euch diese Geschichte? Schreibt es in die Kommentare. Wir würden uns freuen. Eure Cobra06.

Harry Potter in MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt