Anziehungskraft

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Ich unterhielt mich mit den Jungs und wie sich herausstellte wohnten beide in der Nähe des Clubs. Chris war Fitnesstrainer und Ryan arbeitete in der Anwaltskanzlei seines Vaters. Dass es ihnen an Geld nicht mangelte, schnallte ich spätestens nachdem sie die teuerste Flasche Vodka bestellten. Mit Zündkerzen und jede Menge Aufsehen wurde sie auf den Tresen abgestellt.
"Möchtest du auch ein Glas?"
Chris lächelte mich an und legte den Arm um mich.
"Danke, ich glaube ich hatte genug."
Ich lachte und beobachtete wie sich beide ein Glas einschenkten.
"Was machst du beruflich Valerie?"
Ryan lehnte sich nach vorne damit ich ihn besser verstehen konnte.
"Ich arbeite in einer Werbeagentur."
"Ach? Dann melde ich mich bei dir wenn unsere Werbeanzeige abläuft. Vielleicht bringst du uns mehr Klienten ein."
Er zwinkerte mir zu. Die beiden waren eindeutig sehr überzeugt von sich.
"Tut mir leid. Wir sind auf Immobilien spezialisiert."
Ich schürzte die Lippen als würde ich es bedauern und drehte mich um.
"Ich mach mich kurz frisch."
Mit eiligen Schritten verließ ich den Barbereich und machte mich auf die Suche nach den Toiletten.
Wo war Mr.Macho geblieben?
"Val!" Ich drehte mich um und sah Kate und Emelie auf mich zu kommen. "Wo hast du denn die süßen Typen gelassen?"
"Habt ihr mich etwa beobachtet?"
"Die Typen kann man wohl kaum übersehen!" Kate fächelte sich mit der Hand Luft zu.
"Hast du Lust auf einen Drink?"
Ich blickte mich um.
"Ich bräuchte eher eine Toilette!"
"Oh, die sind da hinten!"
Emelie zeigte ans Ende des Clubs.
"Wir kommen mit. Vielleicht sehen wir ja auf den Weg dorthin einen Tisch."
Wir hakten einander unter und bahnten uns den Weg durch die Menschenmassen.
"Schaut mal!"
Kate zog uns kurz nach hinten und deutete auf einen Tisch rechts von uns. Shawna und Tatjana hatten sich bereits einen Tisch geangelt.
"Kommst du später nach?"
"Ja, klar." Ich löste mich von ihnen und betrat die Waschräume. Nachdem ich meine Make-up erneuert hatte machte ich mich auf den Weg zurück zum Tisch. Plötzlich legten sich zwei Hände an meine Hüften und ich wurde zurückgezogen. Mein Rücken berührte seine Bauchmuskeln und erst jetzt fiel mir auf das die Musik ruhiger geworden war.
"Meine Jungs sind begeistert von dir." Seine raue Stimme löste Gänsehaut auf mir aus und ich war kurz orientierungslos. Er drehte mich um und sah auf mich hinab. Seine Finger strichen über meine Lippen und wir bewegten uns wie selbstverständlich im Takt.
"Mr.Macho." Mir stockte der Atem und er lachte.
"Benjamin Payn."
"Was?"
"Mein Name ist Benjamin. Benjamin Payn."
"Ah...Valerie Smith " Er legte beide Hände in meinen Nacken und küsste mich, als würden wir uns ewig kennen und hätten nie etwas anderes getan. Seine Zunge schob sich in meinen Mund und mein Bauch schlug Purzelbäume.
Mein Kopf, der sonst nie die Klappe hielt, war sprachlos und überfordert und ehe ich mich versah war der Kuss zu Ende und ich starrte ihn an.
"Wusstest du, dass es in Hamburg mehr Brücken gibt, als in Amsterdam und Venedig zusammen?"
Ich schüttelte den Kopf um mein Gehirn wieder zum arbeiten zu bringen, während Ben über mein Kommentar lachte.
Was war verdammt nochmal los mit mir?
"Ich muss zu meinen Mädls." Der Blick über meine Schultern zeigte mir, dass sie uns bereits beobachteten.
"Nein." Er ließ keinen Wiederspruch zu, nahm mich am Handgelenk und zog mich neben sich. Mit seiner Hand auf meinen unteren Rücken schob er mich mit sich und nur diese leichte Berührung ließ mich bereits nach Luft schnappen. Wir gingen die lange Bar entlang, zu einer Treppe, vor der bereits eine lange Schlange wartete.
Doch anstatt sich hinten anzustellen ging Benjamin einfach daran vorbei. Ein burgunderrotes Samtseil versperrte uns den weiteren Weg und ein Bodyguard stand mit verschränkten Armen davor.
Sobald er Benjamin warnahm, öffnete er das Seil und wir traten in den oberen Stock. Ich warf einen Blick zurück und bemerkte die verdutzten Gesichter.
"Bist du hier öfter?" Ich versuchte nicht beeindruckt zu klingen, doch so etwas hatte ich bis jetzt nur in Filmen gesehen.
"So ungefähr." Diese vage Bemerkung ärgerte mich und ich biss mir auf die Lippe.
"Tja, dann."
Er führte mich in ein Separee mit rießiger Fensterfront und die Stadt erstreckte sich vor uns.
"Ziemlich beeindruckend." Ich legte meine Tasche auf den Couchtisch der inmitten des Raumes zwischen zwei Sitzgelegenheiten stand und ging langsam Richtung Fenster.
"Auch einen Drink?"
"Danke, Nein."
Klaren Kopf behalten Val.
Ich drehte mich um und beobachtete ihn wie er einen Tumbler nahm und Eiswürfel und Whisky hinein gab. Als er bemerkte dass ich ihn anstarrte verzogen sich seine Lippen zu einen sexy Grinsen und er kam auf mich zu.
Ich wand meinen Blick wieder der Stadt zu. "Wunderschöne Aussicht."
"Oh ja.." Er nahm auf einem breiten Ledersessel Platz und legte seinen rechten Knöchel auf sein linkes Knie. Langsam schwenkte er den Whisky im Glas und strich nachdenklich mit seinem Finger über seine Lippen.
"Komm her." Er streckte die Hand aus und ich ging langsam auf ihn zu. Noch in der Bewegung ärgerte ich mich, dass ich einen besseren Hund abgegeben hätte. Aber sein Blick, seine Bewegungen, sein Lächeln,.. All das brachte mich dazu ihm sofort zu gehorchen.
Er leerte sein Glas, stellte es am Tisch ab und streckte mir die Hans entgegen. Nervös nahm ich sie und er zog mich auf seinen Schoß.
Seine Lippen trafen auf meine und sofort wurde ich ruhig. Ich legte meine Hände auf seine Brust, während seine meinen Blazer von den Schultern strich. Erst als ich seine kalten Finger auf meinen Brüsten spürte sprang ich auf.
So schnell ich konnte riss ich ein Top nach unten, schnappte meinen Blazer und meine Tasche und lief zur Tür. Meine Beine schmerzten, doch erst als ich außerhalb des Clubs um die Ecke bog blieb ich stehen.
High Heels und Marathon passten nicht zusammen.
Während ich nach meinen Handy griff, blickte ich mich nervös um.
"Bin draußen. Nehme ein Taxi."
Mehr mussten meine Mädls im Moment nicht wissen. Ich schaltete das Handy ab und sah mich um. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen eine Reihe von Taxis. Ich lief hinüber und stieg in das erste ein. Sobald ich die Adresss genannt hatte und das Auto vom Straßenrand fuhr, lehnte ich mich zurück.

Fuck

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