Geheimnisse

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Das klingeln meines Smartphones riss mich aus den Schlaf. Was zum Teufel?!
Ich setzte mich auf und rieb über meine Augen. Das Zimmer war nur wenig beleuchtet, aber meine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit und ich sah mich um.
Eine Wand bestand aus kompletter Fensterfront und ich vergaß kurz mein Handy. Erst jetzt bemerkte ich dass ich nackt war und sah mich hektisch nach meinen Klamotten um. Sie lagen sauber gefaltet auf einen Ohrensessel der gegenüber des King-Size Bettes stand. Ich stand schnell auf, lief hinüber und zog mich an. Mein Handy hatte aufgehört und ich nahm es zur Hand.
4 vergangene Anrufe, 11 Whatsapp Nachrichten
Wo steckst du Val?
Valerie??
Verdammt, Val!
Ich biss mir fest auf die Lippe und sah zur Uhr. 23:45 Uhr. Shit..
Emelie und Mom hatten sich mit Anrufe und Nachrichten abgewechselt. Ich wählte schnell Moms Nummer.
"Valerie! Gott sei dank!"
"Mom! Sorry dass ich mich nicht gemeldet habe. Ich bin bei Lilli. Wir haben noch was getrunken und ich bin auf ihrer Couch eingeschlafen." Ich kniff die Augen zusammen. Meine Mom anzulügen war das Unangenehmste für mich. Aber was hätte ich sagen sollen? Ich habe vor ein paar Wochen einen Typen kennengelernt und habe mich jetzt in seiner Wohnung vögeln lassen.
"Ist in Ordnung Valerie. Ich hab mir nur Sorgen gemacht. Melde dich bitte das nächste Mal."
"Wird gemacht Mom. Tschüß"
"Gute Nacht."
Ich ließ mein Handy wieder auf die Kommode fallen und setzte mich aufs Bett.
& jetzt?
Ein Taxi rufen?
Plötzlich öffnete sich die Tür und Ben kam herein. Er trug eine blau, karierte Boxershort und ich hatte das erste Mal Gelegenheit ihn zu begutachten. Sein V-Muskel an der Leiste und der leichte Ansatz eines Six-Packs ließen meine Hände schweißnass werden.
Was sieht der Typ nur in mir?
"Du bist wach, sehr gut." Er lächelte und kam auf mich zu.
"Wollte mir gerade ein Taxi rufen."
Sein lächeln verschwand und er blieb stehen.
"So spät noch? Denkst du das ist eine gute Idee?"
"Besser als hier zu bleiben oder?"
Benjamin kam näher und blieb vor mir stehen. "Bleib heute Nacht." Sanft strich er über meine Wange und küsste mich.
"Bleiben One-Night Stands über Nacht?"
"Hör auf dich so zu nennen."
"Wir kennen uns kaum Ben."
Er stemmte die Hände in die Hüfte. "Wir lernen uns gerade kennen Valerie!"
"Sex gehört aber nicht zum ersten Date."
"Genau genommen ist es unser zweites." Er grinste wie ein kleiner Junge und mein Gehirn schaltete sich aus.
Plädoyer abgeschlossen.
"Ich muss ins Bad."
"Erste Tür rechts."
Auch dieses Zimmer war beeindruckend. Brauner Naturstein mit weißen Akzenten. Eine Nummer zu hoch für mich, aber ich fand was ich suchte: Eine verpackte Zahnbürste.
Schnell putze ich meine Zähne und bürstete meine Haare durch. Meine Augen leuchteten und meine Lippen waren leicht geschwollen. Beim Gedanken an die letzten Stunden ließ ich kurz den Kopf hängen und strich über die Stirn.
Trotzdem konnte ich mir ein lächeln nicht verkneifen. Dirty Valerie
"Ich dachte schon du bist über das Badezimmerfenster abgehauen."
Benjamin nahm mich in den Arm und küsste mich. "Woher kennst du Tom?"
Die Frage juckte mir schon die ganze Nacht unter den Fingern und ich hatte sie mir nicht länger verhalten können.
Er grinste und griff nach dem Saum meines Shirts um es mir über den Kopf zu ziehen.
"Willst du das wirklich jetzt besprechen?"
Ich trat einen schritt zurück und verschränkte die Arme vor meinen Brüsten.
"Na gut." Er senkte den Kopf und setzte sich aufs Bett. "Warrens Vater gehört das Corners."
"Ja und?"
"Und? Das ist der zweitgrößte Club der Stadt."
"Was hat das mit dir zu tun?"
Er legte den Kopf schief. "Das Pariz gehört mir."
"Was?"
"Ich dachte du wüsstest das."
"Woher sollte ich das wissen? Denkst du ich hab deinen Lebenslauf gelesen?"
"Sorry."
"Und deswegen ist Tom sauer auf dich? Konkurrenz belebt doch das Geschäft oder nicht?"
"Warren ist sauer auf mich, weil er glaubt, dass ich irgendwas mit der Sache vor zwei Jahren zu tun habe."
"Was?"
"Genug geredet. Zieh dich aus."
"Verdammt Ben!"
Eine Hand griff um mich, zog meine Hände über den Kopf, während die zweite meine Jeans öffnete und nach unten schob.
Seine Zunge öffnete meine Lippen und strich über meine.
Ich war verloren.

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