"Was??"
6 Augen starrten mich an und ich musste grinsen.
Das hätten sie mir wohl nicht zugetraut.
"Er hat sich nicht gemeldet, also ist die Sache wohl gelaufen." Ich zuckte mit den Schultern und nippte an meinen Drink. Natürlich versuchte ich es runter zu spielen, war aber unruhig und verunsichert.
Verdammtes Arschloch
Emelie lehnte sich zurück und verschränkte ihre Arme.
"Ich kenn dich zu gut. Ich weiß dass es ist dir nicht egal ist. Du bist kein Mädchen für eine Nacht und dass ist auch gut so. Das hast du nicht nötig."
Shawna und Kate nickten zustimmend.
"Es war eine nette Erfahrung, belasse es jedoch dabei." Ich warf einen Blick auf den Display meines Handys. "Er hat sich nicht gemeldet, also ist alles gesagt."
"Was für ein Wixxer.", brummte Kate und nahm einen langen Zug ihrer Zigarette.
"Genug jetzt vom Trübsal blasen!" Emelie stand auf. "Schwingen wir unsere Luxuskörper auf die Tanzfläche!"
Wir grinsten einander zu und standen auf.
Der Beat, der aus den Boxen dröhnte, ließ den Club pulsieren und die Tanzfläche war brechend voll. Wir schoben uns nacheinander in die Mitte und begannen uns im Takt zu bewegen.
Zuerst war ich unsicher, doch die Körper, die sich aneinander rieben, rissen mich mit und ich schloss die Augen, fing an mich zu bewegen und vergaß alles um mich.
Erst zwei Arme die mich umschlossen und warmer Atem in meinem Nacken, ließen mich aufschrecken.
"Baby, wenn du dich so bewegst, wie soll ich mich von dir fern halten?"
Erschrocken fuhr ich um und blickte in Bens moosgrüne Augen.
"Was willst du?", fuhr ich ihn an und riss mich los.
Er legt den Kopf schief und grinste. "Dich, was sonst?"
"Ach? Wieder für eine Nacht oder wie? Und am morgen wieder ein Briefchen mit leeren Versprechen?" Ich kochte vor Wut. Konnte mich kaum zurückhalten. Mein Frust, der sich über Wochen gestaut hatte, ließ sich nicht zurückhalten und meine Hände zitterten.
"Komm mit." Er packte mich an der Hand und zog mich durch die Menschenmenge.
Wo waren meine Mädels?
Ich blickte mich um, konnte aber niemanden entdecken.
"Lass mich los, verdammt!"
Ich versuchte mich loszureißen, doch er zog mich an sich und presste seine Lippen auf meine. Seine Zunge bahnte sich energisch den Weg in meinen Mund und mein Herz schlug Purzelbäume. So standen wir mehrere Minuten da, bis er sich von mir löste.
"Halt den Mund und komm mit."
Ich verdrehte die Augen und folgte ihm.
Wow, Valerie. Dein Selbstwertgefühl überrascht mich immer wieder!
Energisch bahnte er sich den Weg durch die Menschenmasse und scheint die Frauen, die ihm mit den Augen verschlangen, gar nicht wahrzunehmen.
Er wirkte kühl und unnahbar.
Verzaubert folge ich ihm zum anderen Ende der Tanzfläche. Hier verlief eine große Spiegelwand.
Ben schlug mit seiner Hand gegen eine Einkerbung und ein Codetaster kam zum Vorschein.
Mit einem Piepsen öffnete sich ein Spalt und er zog mich mit sich nach hinten.
Sobald wir durch waren, schlug die Tür wieder zu.
Meine Augen gewöhnen sich nur langsam an das gedimmte Licht und beeindruckt blieb ich stehen und blickte mich um.
Die Spiegelwand war von innen klar wie Glas und man konnte den Feierwütigen beim tanzen zusehen.
Auch hier war die Musik noch wahrzunehmen und das Glas vibrierte unter dem Beat der Boxen. Ich drehte mich zu Benjamin um, der an der Wand gegenüber lehnte und mich beobachtete.
"Ziemlich beeindruckend."
Er stieß sich ab und kam auf mich zu. "Danke", erwiderte er nur.
Wieviele Mädchen wohl vor mir schon hier waren?
Ich biss mir auf die Lippe, drehte mich wieder um und versuchte meine Eifersucht zu zügeln.
Emelie hatte Recht als sie sagte, dass ich kein Mädchen für eine Nacht war. Ich entwickelte zu schnell Gefühle und wurde wenig später doch wieder enttäuscht.
Ben's heißer Atem streifte meinen Nacken und ich schloss die Augen und legte meine Stirn auf das kühle Glas vor mir.
"Du siehst umwerfend aus. Weißt du das?"
Ich versuchte cool zu wirken und drehte mich zu ihm um.
"Danke. Was willst du?"
"Immer mit den Kopf durch die Wand,was?"
Ich wollte dich wiedersehen."
Sein Handrücken strich über meine Wange und Gänsehaut überkam mich.
Bleib cool Valerie.
"Du hättest dich ja melden können."
Im Kopf schlug ich mir die Handfläche gegen die Stirn.
"Ich hatte ne Menge um die Ohren. Es tut mir Leid."
Wütend riss ich mich los. "Ach ja wenn das so ist, ist natürlich wieder alles okay. Wo willst du es zuerst machen?"
"Ach komm schon. Soll ich auf Knien um Verzeihung flehen?"
Trotzig verschränkte ich die Arme vor meiner Brust. Er grinste schief und kam auf mich zu.
Wie sollte ich ihm nur widerstehen?
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Airbag
RomanceValerie hat genug von Männern und den Problemen die sie bringen. Angeschlagen und verletzt versucht sie sich ein neues Leben aufzubauen und neue Freunde zu finden. Doch noch bevor sie sich auf sich selbst konzentrieren und ihre Wunden verheilen kön...