One night one secret

Kapitel 38 - Karma

Zoé POV

Wir wurden grade aus der Schule für den heutigen Tag entlassen. Da mein Bruder und sein Jahrgang ein Flashmob während unsere Klausur gestartet hatten. Anfangs war ich ihn wirklich dankbar, denn das Thema wurde ohne Vorwarnung geändert. Doch jetzt war das Abitur meines Bruders auf dem Spiel. Na ja ich war mir eigentlich ganz sicher, das der Direktor auch darüber hinweg sehen würde. Ich machte mich auf dem Weg zu Hasan. Unterwegs kaufte ich was zu essen. Dilara hatte heute morgen im Auto gefragt ob Hasan und ich jetzt zusammen wären. Die Frage stellte ich mir auch. Anfangs wollten wir alles langsam angehen lassen, aber seitdem war schon einige Zeit vergangen. Das "Ding" vom Fahrstuhl, riss mich aus meinen Gedanken. Ja ja die Chefetage. Ich ging in Hasans Büro und er lächelte mich an. Ich stellte das Mittagessen auf seinem Schreibtisch ab. Er kam auf mich zu und gab mir ein Kuss auf die Wange. "Warum bist du schon hier. Ich hätte das du später kommst", sagte Hasan. Ich erzählte in die Geschichte von Flashmob und er fand es toll das sich Noahs Jahrgang sich dafür einsetzte. Wir unterhielten uns eine Weile darüber, bis Simge rein kam. "Kannst du denn nicht anklopfen?",fragte ich genau wie sie beim letzten Mal. Sie verdrehte die Augen und sagte,"Du zeckst dich hier ziemlich ein".
"Simge noldu{was ist}?", wollte Hasan wissen.
"Ich wollte mit dir reden. Alleine unter vier Augen!".
"Ich hab keine Geheimnisse vor Zoé also bin ich ganz Ohr. Was gibt es ?"
"Hasan du weißt das nicht jeder so offen ist. Simge hat im Gegensatz zu dir so einige Geheimnisse. Wusstest du das deine Liebe Angestellt es mit ihren Mitarbeitern auf dem Schreibtisch treibt", sagte ich. Und damit hat der angekündigte Krieg begonnen. Simge lief rot an. Sie dachte doch nicht ernsthaft das sie die einzige war die recherchieren konnte. "Simge verlässt du bitte das Büro",sagte Hasan streng. Ohne etwas zu sagen ging sie.
"Warum musste das grade sein Zoé?", fragte mich Hasan.
"Ich hatte Simge nichts getan,also warum hatte sie versucht mich vor dir bloßzustellen, in deinem Apartment ? Warum hatte sie es deinen Eltern erzählt, das ich schwanger bin? Das was man tut, widerfährt einem selber. Sowas nennt sich Karma. Ich hab mit ihr das Gespräch gesucht und sie gab mir sofort zu verstehen das sie alles tun würde um an deiner Seite zu sein. Sie hat Dilara angerufen und gesagt ich hätte mich nur mit ihr angefreundet um an dich heran zu kommen", mit jedem Wort wurde ich wütender. Hasan nahm mein Gesicht in seine Hand und sagte,"Sie kann versuchen was sie möchte, es wird eh nichts bringen. Solange ich mein Ziel nicht aus den Augen verliere ist alles gut und mein Ziel bist du. Ich möchte das du nur mir gehörst Zoé". Wir sahen uns in die Augen und langsam nährte er sich. Ich spürte sein Atem auf meinen Lippen und bekam Herzrasen. Das hatte ich noch nie. Ganz leicht und vorsichtig legte Hasan seine Lippen auf meine. Unsere Lippen bewegten sich im Rhythmus miteinander. Vorsicht löste sich Hasan von mir und lächelte mich an. Es war der schönste Kuss den ich je hatte. Plötzlich spürte ich etwas in meinem Bauch. Oh mein Gott zum ersten Mal spürte ich meine Tochter treten. "Hasan sie tritt",sagte ich aufgeregt. "Darf ich mal anfassen ?"fragte er mich. Ich nahm seine Hand und legte sie auf die richtige Stelle. Ich weiß nicht wieso aber mir kamen die Tränen. Ich freute mich so sehr auf meine Tochter und konnte es nicht abwarten sie in Armen sie halten. "Ich glaube sie wird Fußballerin",sagte Hasan. Mein Bauch war mittlerweile schon richtig zum hervor scheinen gekommen und ich fand nur mit Mühe noch was passendes zum anziehen. "Wollen wir los ?", fragte Hasan nach einem Blick auf die Uhr. Ich nickte. Er wollte heute mit zum Frauenarzt kommen. Vielleicht klang es mies, aber ich hoffte das meine Tochter keine Ähnlichkeit mit Alex hatte. Hasan hielt während der Untersuchung meine Hand und sah gespannt auf den Monitor. "Sie freuen sich bestimmt bald darauf ihre Tochter im Arm zu halten",fragte die Ärztin Hasan. "Ja, ich kann es kaum abwarten", sagte er. Was ? Er war doch gar nicht der Vater. Nicht das ich was dagegen hätte aber es kam so unerwartet. Nachdem Termin wollte ich eigentlich nach Hause gehen. "Hast du noch was besonderes vor ?",fragte Hasan.
"Nein, aber ich dachte du müsstest wieder in die Firma ?". Er zog mich ins Auto und wir fuhren in die Innenstadt. Hasan hielt vor einem Baby Laden. Wir schauten uns um. Ich hatte mich grade für einen Kinderwagen entschieden, denn wollte ich aber erst nächsten Monat holen. Der war in schwarz weiß und eigentlich nichts besonders. Ein Maxi Cosi halt, der war am Praktischsten. Ich hatte Hasan aus den Augen verloren und suchte ihn. Ich fand ihn an der Kasse und ging hin. "Du hast dich jetzt nicht ernsthaft den Kinderwagen gekauft",fragte ich ihn streng. Er lächelte nur. Ich umarmte in und bedankte mich. Ich wollte nicht das Hasan so viel Geld für mich oder das Kind ausgab. Er sollte sich nicht so vorkommen als würde ich ihn ausnehmen wollen. Wir gingen wie immer noch etwas essen und fuhren dann zu ihm. Ich genoss es in seiner Nähe zu sein. Wir hatten den ganzen Abend nur Quatsch gemacht und es wurde spät, aber ich hatte keine Lust nach Hause zu gehen. Noah rief wieder an, ich bin mir sicher er wartete schon besorgt zuhause auf mich. Hasan nahm mir wie letztes Mal das Telefon aus der Hand.
H - Hey Noah
N - Hasan wann hast du vor mir meine Schwester nach Hause zu bringen ?
H - Noah lass sie doch hier schlafen, ich bring sie auch morgen rechtzeitig in die Schule.
N - Pass gut auf sie und meine Nichte auf!
Ich war froh das Noah und Hasan sich so gut verstanden, denn sonst hätte mich Noah höchstpersönlich hier abgeholt. Hasan stellte mir sein Bad zur Verfügung und ich ging duschen. Als ich im Handtuch wieder raus kam bat ich ihn mir ein Shirt von sich zu geben. Als ich es  anzog drehte er sich um was ich süß fand. "Du darfst gucken, ich bin fertig", flüsterte ich ihn ins Ohr. Ich legte mich schon mal ins Bett und Hasan ging auch duschen. Irgendwie hatte mich dieser ganze Tag verwirrt und war mit so vielen Emotionen verbunden. Als Hasan aus der Dusche kam, war ich schon im Halbschlaf. Er gab mir ein Kuss auf die Stirn und zog mich näher an sich.
Mitten in der Nacht wurde ich wach und fand kein Schlaf mehr. Ich stand leise auf und ging in die Küche. Ich nahm mir ein kaltes Glas Wasser und setzte mich an den Tresen. Die ganzen Geschehnisse ließen mir einfach keine Ruhe. Plötzlich umarmte mich Hasan von hinten und küsste meinen Hals. "Ich hab mich schon gewundert wo du bist, was ist los",fragte er. Ich mochte es nicht lange um heißen Brei herum zu reden,"Hasan, ich verstehe nicht was das zwischen uns ist. Anfangs wollten wir alles langsam angehen lassen und jetzt küssten wir uns einfach in deinem Büro. Du lässt die Ärztin glauben das du der Vater des Kindes bist und Kaufst den Kinderwagen. Das ist ja alles nicht schlimmes im Gegenteil, aber Hasan ich möchte wissen wo ich bei dir stehe". Er ging zum Kühlschrank und nahm sich auch was zu trinken. "Kannst du dich vielleicht an einen Marc erinnern, der war auch auf eure Schule, zwei Jahrgänge über dir"
"Ja natürlich, aber ich verstehe nicht was das mit uns zu tun hat".
"Er ist mein Bester Freund und gleichzeitig mein Assistent. Letztes Jahr am letzten Schultag vor den Sommerferien habt ihr ein Wasserschlacht auf dem ganzen Schulhof und im Gebäude gemacht. Da sah ich dich zum ersten mal und du warst am lachen. Deine ganze Schminke war verschwommen und ich fand dich trotzdem wunderschön. Ich war da um Marc ab zu holen. Ich hab ihn nach dir gefragt. Er erzählte mir alles was er wusste. Dein lachen und dein Aussehen hatte ich nie vergessen. Als ich dich das erste mal von Beach Club nach Hause gefahren habe, hatte ich nur angehalten weil ich dich sofort erkannt habe. Ich wusste schon das meiste über dich, was du mir an dem Tag über dich erzählt hattest auch wo du wohnst hatte mir Marc erzählt. Ich hätte mir aber niemals erträumen lassen das wir uns so nah kommen. Seit unserem Neuanfang habe ich dich viel besser kennengelernt. Es klingt vielleicht dumm aber ich fühle mich für das Kind in deinem Bauch verantwortlich. Ich bekomme Tag für Tag mit wie sie wächst. Das Kind ist ein Teil von dir und ich liebe dich und somit auch das Kind".
"Hasan wenn ich ein ungewohntes kribbeln und Herzrasen bekomme ist das auch Liebe ?"
Er lachte kurz auf und Küsste mich. "Weißt du jetzt wo du bei mir stehst ?",fragte er. Ich nickte leicht und wusste jetzt das wir zusammen waren. Nun konnte ich mit klaren gewissen schlafen gehen.
Am nächsten morgen fuhr mich Hasan kurz nach Hause und kam mit rein. Noah und Aaliyah saßen in der Küche, ich glaube auch sie hat die Nacht nicht zuhause verbracht. "Noah ich hoffe ihr habt es in deinem Zimmer getrieben", sagte ich lachend und schon flog ein Schuh nach mir. Hasan fing an laut zu lachen. "So wie die Türkischen Mütter, sie warfen auch immer Terliks{Hausschuhen} nach uns Kindern", erklärte er. Ich zog mich schnell um und ging wieder ungeschminkt zur Schule. Dilara, Celine und Melissa waren schon da. Wir waren mit zwei Autos gekommen. Aaliyah und Noah, Hasan und ich. Hasan küsste mich zum Abschied Aaliyah schrie los,"Oh mein Gott Zoé endlich ich wusste das. Oh mein Gott viel Glück und Hasan solltest du sie verletzen bring ich dich um!". Dilara verschluckte sich an ihrem Croissant und sagte,"Abi ich habe dich doch erst gestern gefragt, du hättest ganz einfach ja sagen können. Anstatt das Risiko ein zu gehen das ich an meinem Essen ersticke". Melissa sagte,"Hasan Abi wird also zum Enişte{Schwager}". Ich musste über die Reaktion meiner Freundinnen lachen und wir gingen in die Aula. Dort waren schon die meisten Schüler unseres Jahrgangs und des Jahrgangs über uns, also Noahs Jahrgang versammelt. "Liebe Schülerinnen und Schüler, wir haben beschlossen die Klausur von gestern zu streichen. Wir haben uns Gedanken über eure Message gemacht und werden nächstes Jahr versuchen die Klausuren besser zu gestellten und zu organisieren. Sollte sowas aber nochmal vorkommen werden wir harte Maßnahmen ergreifen müssen. Viel Glück bei euren letzten Klausuren",sagte der Direktor.