Kapitel 5 - Der Weg in die Depressionen

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Allah weiß es. Ich wusste echt nicht, wie es mit meinem Leben weitergehen sollte. Ich verfiel in Depressionen. Starke Depressionen. Niemand verstand mich. Wirklich niemand. Meine Familie litt genauso darunter wie ich, jedoch haben sie sich an die Situation gewohnt. Ich redete mit niemanden. Meine schulischen Leistungen ließen nach. Ich ging nicht mehr so oft raus mit Freunden. Ich suchte nur noch die Außenwelt, wenn ich einen Arztbesuch hatte oder meine Medikamente holen musste. Mittlerweile sind es schon 6 Monate, an denen er nicht mehr da ist. 6 Monate hatte ich kein Auge richtig zu bekommen. Ich hatte Augenringe die in mir den Schmerz des Lebens zeichneten.

Ich verstand es immer noch nicht. Wieso Arian? Er war doch so jung, er hatte seinen Abschluss so gut wie in der Tasche. Er war kein schlechter Mensch. Auf gar keinen Fall. Wieso ist er weg? Wieso? Die Frage, die ich mir seit 6 verdammten Monaten stelle. Gott bewahre uns alle.

Ich suchte meine Geduld im Gebet. Ich suchte sie in den Bittgebeten. Ich sprach zu Allah. Nur zu Allah. Ich suchte nach Antworten. Antworten, die ich nicht bekam. Mit 'Es war so geschrieben!' konnte ich mich nicht zufrieden stellen. Nein.

Ich lag nur noch im Bett. Hatte schon an die 15 Kilogramm abgenommen und die Klinik stand schon bevor.

'Bitte steh auf und iss etwas..' sagte jeder aus meiner Familie. Sie brachten es mir sogar ans Bett. Teller stapelten sich auf meinen Schreibtischen, an denen ich einst zu lernen schien. An denen ich für mein Abitur lernte. Es gab niemanden der meinen Schmerz lindern konnte. Niemand außer Arian. Aber er ist nicht mehr da.

Jetzt komm Alma. Lauf. Schneller du Schnecke. Schneller. Wer zuerst an der Schaukel ist. Oh. Du blutest. Warte hier. Hier wisch dein Blut mit meinem T-Shirt ab. Es ist zwar mein Lieblingsshirt aber wisch es ab. Muuah. Hier hast du noch einen Kuss, damit es schneller heilt.

Ich erinnerte mich an die Szene, als wäre es gestern gewesen. Arian und Ich, als wir gerade mal 5 waren. Er war so fürsorglich mit nur 5 Jahren. Und jetzt ist er weg.

rruga jem (mein Weg)Where stories live. Discover now