Kapitel 19

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Stiles' Sicht:

Ich hatte ganz vergessen, dass meine Freunde sich wahrscheinlich riesige Sorgen gemacht hatten. Ein schlechtes Gewissen hatte ich zwar schon, doch jetzt waren sie ja da und das war das einzige was zählte. Davon, dass ich noch lebte und mich nicht komplett verrückte Leute gekidnappt hatten, mal abgesehen.
Es hatte sich gut angefühlt in den Armen von Derek zu sein und als er die Tür hereingeplatzt war, konnte ich im ersten Moment gar nicht glauben, dass er mich wirklich gefunden, oder sich überhaupt Sorgen gemacht hatte.
Denn nachdem er mich ignoriert und mir somit zu verstehen gegeben hat, dass er nicht mit mir reden möchte, hatte ich angenommen, dass der fast-Kuss, ihm nichts bedeuted hat. Doch egal was vorgefallen war, ich war ihm nicht egal.
Ein leichtes Grinsen überkam mich und ich lehnte mich mit einem Seufzer auf der Couch zurück.
Ich machte mir definitiv viel zu viele Gedanken um eine Person.
Eine Person namens Derek Hale.
Ich war Pack und langsam bekam ich auch das Gefühl ein Mitglied zu sein.
Doch ein Geheimnis vor dem eigenen Rudel zu haben, ist nicht gerade ein Schritt näher in die richtige Richtung um das Vertrauen zu stärken. Aber sie werden es sowieso bald herausfinden, denn Emma und Galen werden mir helfen meine Kräfte unter Kontrolle zu bringen. Und wie sollte dies auch funktionieren, wenn niemand im Rudel etwas davon erfahren durfte?
Eben, gar nicht.
Doch solange es nicht unvermeidbar war, werde ich es niemandem erzählen.
Galen war mir nicht ganz so sympathisch wie Emma, doch auch wenn ich ihnen, meiner Meinung nach, viel zu schnell vertraut hatte, strahlten beide eine Aura aus, die mir ein Gefühl von Sicherheit gab. Ein Gefühl, dass mir sagte, dass ich ihnen Vertrauen kann.
Und mein Bauchgefühl hatte mich noch nie getäuscht.
Auch wenn ich ihnen vertaute, konnte ich nicht bestreiten, dass ich misstrauisch war. Denn es passiert nicht alle Tage, dass man entführt wird und gleich darauf befreundet ist. Doch wenn sie mir wirklich helfen konnten, dann werde ich ihre Hilfe mit offenen Armen empfangen.

***

,,Also, Stiles. Galen und ich haben überlegt, dass wir einfach mal ausprobieren was du eigentlich alles kannst.
Du hast uns erzählt, dass du Wasser kontrollieren kannst, aber daweil nur durch deine Emotionen. Richtig?", fragte Emma und stellte erstmal ein paar Fakten fest.
Ich nickte. Das war es so ziemlich was ich bis jetzt wusste und hoffentlich auch nicht mehr wird.
Das ganze Drama um Scott hatte mir damals schon gereicht, und jetzt musste ich dadurch?
Ich konnte nicht verleugnen, dass ich mir oft gewünscht hatte auch übernatürlich zu sein, doch ein Syrena?
Darauf wäre ich nie gekommen.

,,Probier einfach mal das Wasser zu kontrollieren.", sagte Galen, welcher gerade aus der Küche kam und ein aufgefülltes Glas auf den Tisch stellte.
Leicht verunsichert und nervös hob ich meine Hand und versuchte, wie in den Filmen, das Wasser mit komischen Bewegungen zu steuern, doch damit machte ich mich nur zum Affen.
,,Wie soll ich das denn schaffen?", fragte ich eher nich selber und wollte nach dem 15.
Fehlversuch endlich aufgeben.
,,Konzentriere dich, Stiles! Blende uns aus und fokussiere dich nur auf das Wasser, kontrolliere es, sodass es dir gehorcht!", motiviert und voller Neugierde sah mich an und ermutigte mich dazu, es noch einmal zu versuchen.
Mein Blick, starr auf das Glas gerichtet, versteinerte sich und meine Kraft sammelt ich in meinen Handballen. Langsam aber sicher fuhr ich mit einer Bewegung nach oben um das Wasser zu bewegen. Meine Augen waren nun geschlossen und ein leichtes Kribbeln durchfuhr mich, als ich sie wieder öffnete.
Das Glas stand, und nichts hatte sich bewegt.
Verdammt! Wie sollte sowas denn gehen?!
Ich war ja kein Magier oder sowas auf die Art!
,,Das wird schon Stiles..probier es einfach nochmal, irgendwann wirst du den Dreh heraus haben, und egal wie lange es brauchen wird, alles wird gut. Es ist zwar so, dass wir keine Ahnung haben, wie wir herausfinden, weshalb du 'adelig' sein solltest, aber du brauchst nur Übung und dein Vater, wenn er überhaupt dein Vater ist, wird das alles sicherlich auch versteh-"
,,Jetzt sei doch endlich STILL!", wütend fuhr ich Gaylen an. Nicht einmal konzentieren kann man sich, und dann kommt er noch mit diesen Behauptungen, von wegen Dad wäre nicht mein leiblicher Vater! Wutentbrannt schlug ich mit meiner Faust auf den Tisch, als ich ihn anschrie und spürte wie mein Blut begann unter meiner Haut zu brodeln.
Beruhigend legte sich von links eine Hand auf meine Schulter und mein Blick wurde sofort weicher, als ich sah wessen Hand es war.
Derek schaute mich warnend und gleichzeitig verständnisvoll an, ohne mitzubekommen, dass Emma und Gaylen begannen mit ihren Augenbrauen zu reden.
Derek und ich sahen uns kurz an, ehe wir Gemma, ich habe beschlossen sie jetzt so zu nennen, weiter beobachteten.
Meine Wut, war wieder davon geebbt und ersetzt durch Neugierde.
,,Was ist denn jetzt? Ihr könnt nicht den ganzen Tag lang miteinander reden, ohne Worte zu benutzen.", sagte ich leicht genervt und konnte nicht klar denken, da Dereks Hand immernoch auf meiner Schulter weilte.
Ich spürte die Wärme, welche sich von dort aus ausbreitete und der Gedanke daran, dass er nicht vor hatte seine Hand weg zu legen, ließ mein Gesicht zu einem zart rosanen Ton erröten.
Ich schielte kurz zu ihm herüber und bemerkte, dass er mich auch ansah, einen kurzen Moment hielten wir Blickkontakt, ehe Emma und wieder in die reale Welt zurück brachte.
,,Stiles...das Glas Wasser ist leer."
Was?
Ich rieb mir die Augen um auch komplett sicher zu stellen, dass sie mir gerade keine Scheiße erzählte.
Wie ist das passiert?!
Das Glas war angeschlagen und Dampf kam heraus, die einzige Erklärung dafür wäre, dass wir alle jetzt ganz durchdrehen oder-
,,Du bist so wütend geworden, dass du das Wasser si trk erhitzt hast, das es verdampft.."
Gaylen versuchte mir noch einmal zu erklären, was passiert war, nachdem ich ihn mit einem verwirrten Blick ansah.
,,Hätte mir jemand vor einem Monat gesagt, dass ich eine übernatürliche Kreatur wäre, die Wasser kontrollieren kann durch Emotionen, hätte ich der Person den Vogel gezeigt. "

1013 Wörter

I'm not fragile. (Sterek)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt