Acht

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Dieser Gang war einer der schwersten in meinem Leben. Ich war nun schon auf dem Weg zu Florian. Ich kannte diesen Weg auswendig-Leider. Ich wollte ihn gar nicht wissen und nicht gehen, aber ich musste, denn ich wollte Sam nicht noch einmal begegnen. Ich hatte wirklich Respekt vor ihr.

Der Weg kam mir viel kürzer als sonst vor. Denn nun stand ich schon vor dem Plattengebäude in dem Florian wohnte. Doch ich wollte Antworten. Ich wollte gerade klingeln, als die Tür aufgerissen würde und Florians Mutter vor mir stand. Erstaunt schaute ich sie an.

"Oh, hallo Layla. Florian ist nicht da, er trifft sich mit ein paar Freunden auf dem alten Fabrikgelände, hier in der nähe!" Jackpot! Ich fing an zu grinsen. Immerhin könnte es ja sein, dass er über Sam redete und wie er sie weg bekommen würde.

Ich verabschiedete mich und war auch schon auf dem Weg zum Fabrikgelände.

Die Tür von der großen Halle stand auf. Heute war wohl wirklich mein Glückstag!

Ich schlich mich in die große Lagerhalle und als ich in der Mitte der halle Personen entdeckte und nun auch hörte duckte ich mich und versteckte mich hinter großen Kartons.

"Also...noch einmal von vorne!" Ich erkannte die Stimme-Florian. Ich versuchte über den Rand des Kartons zu spähen. Ich erkannte vier Personen. Florian, Amelie, Gustav und Sam.

Damit hatte sich meine Frage erübrigt. Florian und Sam kannten sich also.

Ich wollte mich wieder wegschleichen. Immerhin wusste ich die Antwort auf meine Frage, aber ein Satz ließ mich in meinem Schleichen inne halten.

"Wo ist unser Möchtegern Hip Hopper hingezogen?" Tom. Sofort drehte ich mich um und schlich wieder in mein Versteck. Aufmerksam hörte ich wieder zu.

"Ich. Weiß. Es. Nicht." Gustav betonte jedes einzelne Wort. Ich schaute wieder über den Rand der Kiste. "Komisch, ich glaube dir nicht!", das war Sam. Ich erschrak, als sie etwas aus ihrer Tasche zog. Es war ein Messer.

Sie ging auf Gustav zu und hielt ihm dieses an den Hals. Er konnte gar nicht schnell genug reagieren!

"Sam.", zischte Florian. "Ruhiger!" Doch Sam dachte nicht einmal daran sich jetzt zu beruhigen. "Du strapazierst meine Geduld, Gustav!" Bei Gustav bildeten sich schon Schweißperlen auf der Stirn. "Ich weiß es nicht..." Er machte eine kurze Pause. "...genau!" Das hieß ja das er eine Ahnung hatte ich lauschte also noch genauer.

"Und?" Sam schrie Gustav an. Dieser schrie plötzlich los. Hatte sie wirklich das Messer...?
"Magdeburg...in die Nähe von Magdeburg!" Das war die Lösung!

Ich guckte zum unzähligsten mal heute über den Rand des Kartons. Gustav hielt sich die Wange. Sam hatte ihn anscheinend nicht in den Hals geschnitten, sondern nur in die Wange, aber es blutete viel. Die Wunde war also tief.

Sam war wieder auf ihren alten Platz zwischen Florian und Amelie zurückgekehrt. Erst jetzt viel mir auf, das Amelie nichts gemacht hatte. Doch nun wendete Florian sich an sie. "Finde ihn!" Ohne zu zögern lief Amelie aus der Halle und ich musste aufpassen, dass sie mich nicht entdeckte.

Florian und Sam blieben zurück in der Halle. Auch Gustav verließ diese nun. Nachdem auch endlich die beiden den großen Lagerraum verlassen hatten lief ich auch sofort los.

Ich würde Tom vor Amelie finden...!

Graffiti IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt