Von Kaninchen in Zylindern

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Manchmal frage ich mich, warum wir alle auf dieser Welt sind. Ich meine das überhaupt nicht depressiv oder negativ. Einfach nur sachlich. Jetzt mal im Ernst: ist es nicht abgefahren, dass wir eigentlich alle von Mikroorganismen, die in einer Art Ursuppe umhergedümpelt sind, abstammen? Oder dass wir alle Gefühle, Meinungen, Träume und Wünsche haben? Woher nimmt unser Gehirn die Information, ob uns ein Gericht schmeckt oder nicht? Ob uns das neueste Lied von Rihanna zusagt, oder ob wir es kacke finden?

Ich wünsche mir oft dass wir Menschen die Welt ein bisschen mehr begreifen könnten. Nicht selten suche ich nach dem ganzen Sinn dahinter, versuche mir ein Bild davon zu machen, wie unser Universum funktioniert, doch jedes mal, wenn ich glaube den Anfang einer logischen Schlussfolgerung zu erhaschen, ist der Gedanke schon wieder in den Untiefen meiner Gehirnwindungen verloren gegangen.

In dem Roman Sophies Welt von Jostein Gaarder wird das Universum ganz gut beschrieben. Er stellt es als Zylinder dar. Ihr wisst schon, diese Hüte, die Zauberer im Zirkus auf haben. Im Zylinder ist ein weißes Kaninchen, welches der Wirt Milliarden mikroskopisch kleiner Lebensformen ist. Der Hut steht für das Universum, das Kaninchen darin für unsere Erde. Die kleinen Lebensformen sind natürlich wir kleinen Menschlein. De Autor meint, dass die meisten mit dem Kopf nach unten auf dem Boden der Tatsachen leben (besser gesagt: auf der Haut des Kaninchens). Nur wenige dieser Dinger versuchen an einzelnen Haaren hoch zu klettern, um zu schauen, was außerhalb des Kaninchenfells ist. Das sind für ihn Philosophen.

Für mich ist Philosophie ein wichtiger Bestandteil unserer Welt, Gesellschaft und unserer Gesundheit. Wir alle kennen aus der Schule den Ethik Unterricht, nun ja, alle, die nicht im Religions Unterricht sind, is ja klar. Ethik ist nur ein kleiner Teil der Philosophie, und zwar der, der auf den Alltag angewendet wird. Wenn man es grob ausdrückt, wird in Ethik über Respekt, Toleranz und solchen Kram geredet.

Wo wir gerade bei dem Thema sind. Ich finde Toleranz scheiße. Ich kann es nicht ab, wenn Leute tolerant sind, und ich meine das gerade nicht sarkastisch. Wenn ich sage: Ich toleriere deinen Musikgeschmack, dann sage ich doch eigentlich: Dein Musikgeschmack ist am Arsch, aber weil ich so ein toller, rücksichtsvoller Mensch bin, toleriere ich ihn obwohl ich ja weiß, dass ich Recht habe. Mi mi mi. Wenn ich das Sagen hätte, müssten wir alle endlich mal anfangen, andere Menschen zu respektieren und zu akzeptieren, genau so wie sie sind. Oke, ich weiß, dass das vermutlich so nicht funktionieren würde, weil Menschen einfach nur dumme Primaten sind.

Damit meine ich natürlich nicht einen Menschen an sich. Ein Mensch kann mit vielen Dingen sehr gut umgehen, nicht alle, aber die meisten. Die Menschenmasse allerdings nicht. Bei einer immensen Anzahl an Menschen gibt es immer eine Gruppe Personen, die den ganzen Shit unter Kontrolle hat, und die die tobende Arme an einfallslosen Primaten in die richtige Richtung lenkt. Dann gibt es natürlich diejenigen, die aus vollster Überzeugung handeln und denen leider auch nicht mehr zu helfen ist, und es gibt die Mitläufer, die einfach dahin gehen, wo alle hingehen. So frei nach dem Motto: Wow schau mal, Rebecca, da drüben verprügelt eine Horde hirnamputierter Kampfschildkröten (auch dumme Unterkevins genannt) einen Streber, komm, lass da mal mitmachen!

Und was lernen wir daraus, Kinder? Verprügelt niemals Streber, es sei denn sie haben es verdient. Schon gar nicht wenn aggressive Kampschildkröten es euch vormachen. Oke, nein, das lernen wir nicht aus dieser wundervollen Geschichte, die Tante Carmela da mal wieder erzählt hat.

Ich möchte euch sagen, dass wir nur ein kleiner Teil dieses großen Universums sind. Zur Zeit hat die Menschheit es glorreich geschafft, auf dem besten Weg mitten in der Scheiße zu sein. Ich für meinen Teil hoffe, dass wir noch die Kurve kriegen und unser kleiner, blauer Planet keinen großen Schaden nimmt. Unsere Erde ist wundervoll und sie verändert sich so rapide, dass wir uns alle eigentlich schämen sollten, dass wir es fast nicht wahrnehmen, da es einfach schon immer so war und wir daran gewöhnt sind. Ich weiß, dass Schulen oftmals das Interesse der Schüler durch Langeweile und Verwirrung ersetzen, aber trotzdem, legt doch mal am Wochenende euer Handy weg und recherchiert mal irgendetwas, was euch schon immer rätselhaft war. Und wenn ihr darauf keine Antwort findet, stellt doch mal Theorien auf und beschäftigt euch damit. Eigentlich bin ich jetzt soweit fertig mit meinem Vortrag, und ich freue mich über jedes Menschlein, das sich das bis hier hin durchgelesen hat.

Also, Goodbye, fürs erste
eure Elladora18.

GedankenwirbelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt