Kapitel 5

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Pov - Luna

Wir standen jetzt schon seit circa 15 Minuten nur vor Connors Wohnung herum und waren noch immer zu keinem Ergebnis gekommen. Olivia und Charlie waren der Meinung, dass wir im Wald suchen sollten, Dylan und Connor sagten, wir sollten uns aufteilen, Tyler und ich stritten uns noch darüber, wie wir vorgehen sollten. Sagen wir es ihnen oder nicht, war die Frage.

,,Aber Tyler, wenn wir es ihnen sagen sind die bestimmt total stinkig auf uns und dann gibt es eine lange Diskussion über Vertrauen und Ehrlichkeit! Das können wir nicht riskieren! Wir würden viel zu viel Zeit verschwenden", zischte ich und wirbelte aufgeregt mit meinen Armen. Er griff wütend nach einem davon und hielt ihn mit festem Griff davon ab, Tornados zu verursachen.
,,Du weißt selbst, dass es ebenfalls bescheuert wäre, wenn sie nicht wissen, was auf sie warten könnte! Sie könnten sie verletzten oder sonst was, ohne sich Sorgen zu machen! Du weißt, sie heilt nicht", widersprach er mir und ich entriss ihm meinen Arm mit einem Fauchen. Wir lieferteten uns ein Blickbattle und meine Zähne knirschten vor Entnervtheit. Er tat so, als wäre er hier der Alpha. Und das machte mich wütend.
Ich riss den Kopf herum, als ich hörte, wie ein Auto auf den Hof fuhr. Heraus sprangen meine Dads und kamen schnellen Schrittes auf mich zu. Bewusst, dass eine Standpauke folgen würde, verschränkte ich meine Arme vor der Brust und ignorierte das gehässige Grinsen von Tyler geflissentlich.
,,Was tut ihr noch hier Luna?! Ihr solltet sie doch beschützen! Und ihr trödelt wie die letzten Deppen herum. Streit ist übrigens keine Lösung", tobte Scott mit einem Seitenblick auf Tyler, welcher jetzt schuldbewusst einknickte. Ich dagegen reckte das Kinn.
,,Dad, wir werden sie schon finden! Wir konnten nicht damit rechnen, dass sie vor Mondaufgang verschwindet!", sagte ich mit kräftiger Stimme.
,,Man muss mit allem rechnen Luna! Das habe ich dir doch beigebracht", sagt Scott und legte fest eine Hand auf meine Schulter. Etwas vorsichtig zuckte ich zurück.
Isaac sah, was vorging und legte seinem Mann sanft ebenfalls eine Hand auf die Schulter. ,,Scott...", sagte er mit sanfter Stimme und sah ihm in die Augen. Es war, als würde seine Berührung meinen Dad aus einer Trance holen und ihn mit voller Wucht zurück ins Leben schmeißen.
Er sah wieder zu mir und nahm die Hand von der Schulter. Ich trat wieder einen Schritt näher. ,,Tut mir Leid, Kleine. Ich bin nur etwas aufgelöst...", murmelte er und strich mir kurz durch die Haare. Ich nickte nur. Das ging schon länger so. Scott wollte mich zu einem ehrenhaften, mutigen und klugen Werwolf machen. Isaac war das relativ egal. Er sagte immer: ,,Die Entwicklung hängt von dem ab, was man erlebt. Erziehung hat damit kein Stück zu tun." Ich gab ihm recht. Scott auch. Jedoch achtete er immer besorgt darauf, was für Entscheidungen ich traf. Ob sie gut oder schlecht waren, ob ich jemanden damit verletzte, oder jemand anderen gefährdete. Das Problem? Ich war und werde es immer bleiben, das komplette Gegenteil von Scott McCall. Er mochte so tapfer, ehrenhaft und freundlich sein wie er eben war, aber ich werde immer tollpatschig, intuitiv, voller Emotionen und durch und durch anders sein. Ich zweifle an allem, während er jedem aufs Blut vertraut.
,,Also. Wie werden wir vorgehen?", fragte nun Tyler. Ich ließ von Dad ab und sagte: ,,Ist doch klar. Wir suchen sie." Entschlossen lief ich zu Tylers Auto. ,,Steig ein. Wir müssen los", sagte ich auffordernd. Ich winkte die anderen auch heran. Dabei sah ich, wie Dylan die Augenbrauen kritisch nach oben zog und musste kurz grinsen. Ich winkte ihm kurz zu, um zu signalisieren, dass er natürlich immernoch mein bester Freund war. Dieses Lächeln wich einem entschlossenem Gesichtsausdruck. ,,Leute. Ich, Tyler und Olivia fahren mit Tyler's Auto. Und ich würde vorschlagen, dass ihr mit Scott und Isaac ausmacht, wo wir noch suchen. Wir gehen in den Wald", sagte ich und wollte schon ins Auto steigen, da hörte ich Stiles Stimme. Er und Lydia waren auf den Hof gefahren. ,,Ich komme mit!", sagte er und sprang, einen Baseballschläger schwingend, an mir vorbei auf den Beifahrersitz. Lächelnd merkte ich an, dass ein Baseballschläger wenig gegen einen wütenden Werwolf ausrichten würde (oder eine Banshee). Er lächelte ebenfalls, sagte jedoch: ,,Glaub mir, der ist nützlicher als du glaubst." Und dann sah es so aus, als würde er kurz in alten Zeiten schwelgen, denn er senkte seine Lieder und strich fürsorglich über den hölzernen Schläger. Ich zuckte mit mit den Schultern und stieg ins Auto. Manchmal waren unsere Eltern etwas... komisch.

22 years after | TeenwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt