#5 Endlich wieder Schule?

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Ein bisschen skeptisch stand ich vor meinen Klassenzimmer und überlegte, ob ich nicht doch lieber wieder heimgehen sollte. Seufzend lehnte ich mich gegen die Wand neben der Tür, außer mir waren hier noch ein paar Fünftklässer die freudig durch die Gänge rannten. Natürlich waren sie aufgeregt, es war ja der erste Schultag in einer Weiterführenden Schule für sie. Doch mit dem lautem Geschrei und herumgerenne, gingen sie den Lehrern und älteren Schülern die langsam eintrudelten gehörig auf den Keks. Da sah ich Frau Lesser auf mich zusteuern, die mit einen Och-sind-die-süß-Blick zu den Fünftis schaute und gar  nicht auf den Weg achtete. Einige Meter vor mir schien sie sich zu besinnen und drehte den Kopf zu mir. Augenblicklich bildete sich ein lächeln auf ihrem viel zu überschminkten Gesicht. Ich lächelte leicht zurück, in der Hoffnung sie würde mir das Klassenzimmer aufsperren, was sie auch schließlich tat.

Gelangweilt saß ich auf meinen Platz ganz hinten und beobachtete meine Klassenkameraden, die sich um gute Plätze stritten. Mein Platz blieb frei, was mir sehr gelegen kam, ich mochte es nicht, wenn mich jemand die ganze Zeit zulabert. Da kam Jessica auf mich zu, eigentlich war sie ganz nett, aber ich hatte so nicht viel mit ihr zu tun. "Darf ich?", fragte sie mich und deutete auf den leeren Platz neben mir. Energisch schüttelte ich den Kopf. Sie sollte sich lieber woanders hinhocken, das war besser für ihr image, ich könnte mir das nie Verantworten, wenn jemand wegen mir gemobbt werden würde. Dafür war mein Herz zu groß, wie meine Mutter jetzt sagen würde. Jessica sah mich etwas gekränkt an, drehte sich dann um und steuerte auf einen Platz neben Johanna zu. Es klingelte, doch das schien niemanden in diesen Raum zu stören, denn niemand machte anstalten sich auf seinen Platz zu bewegen. Erst als Frau Lesser das Klassenzimmer betrat, war hastiges umhergetrappel und Stühle rutschen zu hören. Frau Lesser war auch im letzten Jahr unsere Klassenlehrerin gewesen, sie war eigentlich ganz ok, bis auf das sie ein bisschen schusselig war und sich nicht durchsetzen konnte. Was bei unserer Klasse ein riesen Problem war. In dieser Klasse verging kein Tag, ohne das ein Lehrer komplett die Fassung verlor. Erst jetzt bemerkte ich eine Bewegung knapp hinter Frau Lesser. Zwei Jungen beeugten unsere Klasse und ich konnte es ihnen nicht verübeln, das sie etwas Misstrauisch wirkten. Der Junge ganz rechts von Frau Lesser war gut gebaut, mit hohen Wangenknochen, die perfekt sein hübsches Gesicht einrahmten, während seine Haare perfekt gestylt schienen, dazu Markenklamotten und rote Sneakers. Nicht zu vergessen, die braunen Augen, die lässig über die Klasse schweiften. Aus der Mädchenecke hörte man schon gekicher, was ich einfach nur lächerlich fand, nur weil er gut aussah, musste er ja nicht unbedingt nett sein. Wahrscheinlich war er ein genauso arrogantes Arschloch wie die anderen Jungs in unserer Klasse. Der wird bestimmt mit Freuden in der Klasse aufgenommen, also kann ich mir ihn gleich wieder aus dem Kopf schlagen. Ich seufzte leise, er wird mich genauso mobben, wie jeder andere hier auch. Dann wanderte mein Blick zu dem Jungen, der anscheinend versuchte sich hinter Frau Lesser zu verstecken, bei seinen Anblick stutze ich, er war so ziemlich alles, was man als Mobbingopfer bezeichnen konnte. Schlank, blass, lange braunr Haare, die sein Gesicht umgaben, was mich Augenblicklich an einen schwar-weiß Film denken ließ. Doch das faszinierende an dem Jungen waren seine Augen, die giftgrün aus dem Gesicht hervorstachen. Mir tat der Junge jetz schon leid und ich beschloss ihn anzusprechen, vielleicht kann ich ihm ja ein bisschen Last abnehmen. Ja. So war ich. Ich würde alles auf mich nehmen, damit es meinen Mitmenschen besser ginge, auch wenn es die größten Arschlöcher waren, die es gibt. "Bevor wir anfangen, möchte ich die Sitzordnung von euch ändern.", fing Frau Lesser an und desinteressiert wandte ich mich ab um in meiner Schultasche zu kramen. Ich wurde noch nie umgesetzt, aber ich gab den Lehrern auch nie eine Gelegenheit dazu, da ich in ihren Augen der Engel der Klasse zu sein schien. "Melina? Hockst du dich bitte hier in die zweite Reihe?", fragte Frau Lesser. Überascht sah ich auf, hab ich mich gerade verhört? Ich soll mich umsetzen? Aber warum? Jedoch tat ich was sie sagt und schleifte meine Schultasche hinter mir her in die zweite Reihe. Komischerweise, war es eine Dreierreihe, was wohl hieß, dass sich irgendjemand neben mich setzen wird. Hmpf.

Ich bin grad so unkreativ :3
LgMimi

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