Part 17

410 38 11
                                    

Alex' Sicht!

Ein sanftes und zugleich warmes, fast heißen, Hauchen an meinem Hals ließ mich langsam aufwachen. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und erblickte- eine beton wand?
Ich kniff meine Augen etwas zusammen und setzte mich verwundert auf. Wo bin ich?
Da lag er. Felix klammerte sich an meinen Bauch und lächelte leicht im schlaf. Ich schluckte.
Vorsichtig strich er über meinen Bauch und öffnete ruhig seine blauen Augen. Er sah mich an und fing direkt an zu grinsen.

"Guten Morgen." Flüsterte er, was mir sofort eine Gänsehaut über den Körper jagte.
"Morgen." Antwortete ich und kratzte mich am Hinterkopf. Weder ich noch Felix hatten ein Oberteil an. Wie weit bin ich letzte Nacht gegangen?!
Er setzte sich ebenfalls auf und näherte sich meinen Lippen. Doch kurz bevor er seine auf meine legen konnte, wich ich aus und sah ihn fragend an: "bitte?" Flüsterte ich unglaubwürdig. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr genau wissen, wie weit ich letzte Nacht gegangen war. Felix und ich schienen zusammen geschlafen haben.

Schnell verbot ich mir solche Gedanken und setzte mich weiter von ihm weg.
"Aber.. du.. du meintest, du würdest mich lieben." Flüsterte Felix. Seine Augen wurden glasig und kalt, seine Hand, die zuvor versucht hatte mich wieder zu sich zu ziehen, versteinerte und kehrte zu seinem Körper zurück.

"Wir haben zusammen geschlafen, oder?" Ich konnte mich eigentlich daran erinnern, war mir nur nicht ganz so sicher. Ich wollte mir nicht sicher sein, und das, obwohl ich ihn liebte!

Felix nickte. Seine Hände schossen zu seinen Augen und rieben diese kräftig. Ein lautes schlucken und ein leichtes zittern war in seiner Stimme zu hören: "du.. du meintest, du würdest mich.. auch.. lieben.."
Ich zitterte. Ja. Das tat ich, und wie ich diesen jungen liebte.

Ich schüttelte den Kopf stumm. Felix erschrak und lehnte sich an der kalten Beton wand an. Er konnte seine Tränen nicht unterdrücken. Ohne zu zögern schoss eine Träne nach der anderen aus seinen blass blauen Augen.
Es zerstörte mich ihn so traurig zu sehen, also wandt ich meinen Blick von ihm ab und suchte nach meinem Shirt. Meine Boxershorts lag glücklicherweise direkt neben dem Sofa, sodass ich nicht lange suchen musste.

Als ich das weiße Stück stoff in einer zimmer Ecke fand, zog ich es über meinen Kopf und blickte Felix an. Er vergrub sich gerade in seiner Bettdecke und versuchte seine Tränen zu bändigen.
Ich seufzte und setzte mich an die Sofa Kante zu ihm. Ich legte meine Hand auf sein Bein und sagte: "felix.. wegen gestern, ich-"
"Fass mich nicht an." Zischte er. Sein Blick war wütend. Er durchbohrte mich förmlich, als würde Felix meine Seele sowie mein Herz in tausende Stücke reißen wollen. Und ich konnte es ihm nicht einmal verübeln...

"Felix, ich-"
"Sei still. Ich will kein Wort hören." Flüsterte er energisch und unterdrückte krampfhaft seine verweinte, bibbernde stimme.
"Ich werde ohne dich kämpfen. Ich brauche dich nicht, ich hab dich noch nie gebraucht. Lichteria besiege ich auch ohne dich."
Seine Worte waren monoton und laut. Sie lösten Hass, Ängste und Trauer in mir aus. Wie konnte er sowas bloß sagen?!

"Du denkst nur an deine Lichteri. War ja mal wieder klar! Der große Felix Von De-"
"ICH MUSS DIESE VERDAMMTE WELT RETTEN." Unterbrach er mich schreiend.
"Aber es geht nicht immer nur um dich." Ich sah ihn mit kalten Blicken an. Er sah zu Boden.
"Du bist daran schuld, dass meine Mutter tot ist. Du hast meine Situation ausgenutzt!! Du wusstest, dass ich nicht klar denken konnte."
Wich mir über die Lippen. Tränen sammelten sich in meinen Augen und flossen meine Wangen hinab. Sie tropften auf den Fußboden und hinterließen dort kleine, nasse Spuren.
Alex nein. Sag jetzt nicht das, was du sagen willst. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein.
Du wirst es bereuen. Nein. Nein. Nein.  Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein.

Doch ich tat es:
"Wäre ich bei klaren gedanken gewesen, hätte ich niemals mit dir geschlafen. Niemals." Zischte ich und taumelte zur Leiter.
Felix' blick war starr auf mich gerichtet. Er blinzelte nicht. Er atmete kaum. Doch er biss sich auf seine Unterlippe und ließ Tausende Tränen ihren Weg nach draußen finden.

"Weißt du.." fing ich an und schwenkte meinen Blick erneut zu Felix. Er saß wie ein haufen elend auf seiner Couch und musterte jeden meiner Atemzüge genau. Er war sichtlich verletzt. Doch es ging nicht immer nur um ihn. Meine Mutter starb wegen ihm. Was erwartet er denn bitte? Dass ich das einfach so vergessen würde? Wahrscheinlich, oder.

Ich führte meinen so eben angefangen Satz fort: "kämpf doch alleine gegen deine lichterwesen. Ich werde dir nicht helfen, das wars." Ich schluckte und sammelte Mut, um etwas zu sagen, was ich alleine beim Gedanken daran schon bereute. Ich tat es trotzdem: "ich hasse dich." ||

die Formel des Lebens || dizzi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt