Kapitel 9

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Ich musste noch ein paar Minuten auf Franzi's Bus warten. Dabei dachte ich an die Situation vor ein paar Minuten. Was war das? Warum hatte ich immer noch Herzklopfen? Wieso fand ich sie auf einmal hübscher als letzte Woche? Und warum geht sie mir jetzt immer noch nicht aus dem Kopf?
Dann kam Franzi's Bus endlich. Sofort stürmte ich zu ihr.
„ Franzi ich muss dir unbedingt was erzählen!" Sie wirkte leicht verwirrt. Ich fing an zu erzählen :„ Ich hatte am Wochenende ja ein Turnier, ne? Und auf der Hinfahrt musste ich die ganze Zeit an Frau Garcia denken, weil ich in der Nacht von Freitag auf Samstag von ihr geträumt habe. Und gerade kam sie mir entgegen und ich hatte voll Herzklopfen. Guck mal, ich zitter immer noch."
Ich zeigte Franzi meine zitternde Hand.
„ Okay? Das ist seltsam. Wieso träumst du von ihr? Und wieso bekommst du deswegen Herzklopfen?"
Wir beide verstanden es nicht. Auf dem Weg zur Klasse, erzählte ich ihr genauer von dem Traum. Sie wollte alle Einzelheiten wissen. Was aber auch verständlich ist. Sonst würde sie bestimmt nicht verstehen, wieso ich deswegen an Frau Garcia denken musste. Als ich fertig mit erzählen war, sagte sie, dass wir erstmal Mittwoch abwarten, bis wir sie wieder in Bio haben. In den ersten beiden Stunden hatten wir Frau Schill. Da sie ja auch unsere Klassenlehrerin ist, klärten wir auch manchmal organisatorische Dinge in Englisch. Sie erzählte uns, dass wir ab dem siebten Schuljahr Wahlpflichtfächer bekommen. Wir bekamen einen Zettel, wo wir ankreuzen sollten, was wir am liebsten als Nebenfach machen wollten. Franzi und ich kreuzten als ersten Wunsch Werken und als zweiten, weil alles andere genau so öde war, Erdkunde an. Frau Schill würde uns die Ergebnisse Mittwoch in der ersten Stunde rein reichen. Franzi und ich hofften so sehr, dass es Werken wird. Bei Herr Lieblich war der Unterricht, besonders Werken, der beste. Er stellte am Anfang der Stunde immer Orangen auf den Tisch, die der ganze Kurs essen durfte. Das wussten wir noch aus der sechsten Klasse. Da durften wir einmal in seinen Unterricht rein schauen. Der Rest des Tages war wie immer langweilig. Bei Frau Hoffmann arbeiteten wir an unseren Märchen weiter und in der fünften Stunde hatten wir Kunst. Dort sollten wir, zum Üben, Grundlagen zeichnen, wie Formen, Kästchen und das dreidimensionale Zeichnen. Franzi und ich quatschen aber die ganze Zeit. Das Hauptthema waren die Wahlpflichtfächer und wie sehr wir uns Werken wünschten. Wir waren sehr gespannt, wo wir wohl hin gesteckt werden...

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