Kapitel 7: Die Wahrheit über Toni

260 7 14
                                    

"Guten Morgen ihr zwei Schlafmützen!" Man nicht mal ausschlafen konnte man hier. Ich hatte einen so tollen Traum warum jetzt? Ich schlug die Augen auf. "Frühstück!" Dietz stellte mir ein Tablett hin. Ich gähnte. "Guten Morgen Dietz!" Ich streckte mich vorsichtig. "Na hast du gut geschlafen?", fragte Dietz. Ich nickte. "Ja bis eben sehr gut!" Dietz verließ kurz das Zimmer und holte Tonis Tablett aus den Speißewagen. "Toni Frühstück!", rief er laut und stellte das Tablett auf Tonis Nachttisch. Man hatte Dietz eine laute Stimme. Wer davon nicht wach wurde musste wirklich tief schlafen. Doch Toni gehörte nicht zu dieser Sorte Menschen. "Guten Morgen Dietz!" Toni rieb sich die Augen und gähnte. "Guten Morgen Toni!" Dietz lächelte. Toni drehte sich in meine Richtung. "Guten Morgen Nicole. Hast du auch so gut geschlafen wie ich?" Ich lächelte Toni leicht verliebt an. "Guten Morgen und ja hab ich!" "Guten Appetit ihr Räuber.", sagte Dietz und lachte. "Achja und Toni!", er schaute zu Toni. "Du hast später noch eine Untersuchung! Ich komme dich dann abholen und bringe dich zu Dr.Hein!" Toni nickte. "Danke Dietz!", sagte er und nippte kurz an seinen Tee. Ich war irgendwie besorgt. Welche Untersuchung war es? Was war los mit Toni? Ging es ihm nicht gut? Dabei sah er doch fit aus. Lustlos starrte ich auf mein Tablett, mir war der Appetit vergangen. "Nicole? Ist alles in Ordnung?" Toni schaute zu mir. "Ach Toni ich mache mir Sorgen um dich. Geht es dir gut?", fragte ich. "Natürlich geht es mir gut!" Toni lächelte. Ich schob das Tablett weg von mir. Ich hatte einfach keinen Hunger. Toni schaute zu mir und ich konnte in seinen Augen leichte Besorgnis erkennen. "Hast du keinen Hunger? Sollen wir zusammen essen?" Toni schob seinen Nachttisch etwas auf Seite und zog sich in den Rollstuhl. Langsam hob er das Tablett auf seine Knie. "Komm wir essen hier am Tisch wir beide zusammen." Langsam rollte er zum Tisch und stellte dort sein Tablett ab. Ich seufzte leise. Man ich konnte Toni einfach keinen Wunsch abschlagen. Also schob auch ich den Nachttisch etwas auf Seite, zog mich in den Rollstuhl und hob das Tablett auf meine Knie. Langsam rollte ich zum Tisch wo Toni bereits wartete. Als ich dort ankam stellte ich das Tablett ab. "Mein Opa kommt heute!", sagte Toni und schmierte sich Butter auf sein Brot. Ich blickte verwundert zu ihn während auch ich mir Butter aufs Brot strich. "Wenn er da ist stell ich dir ihn vor. Er wird sich tierisch freuen das ich schon Freunde gefunden habe!" Toni legte sich Wurst auf das Brot und schnitt es in zwei Hälften. "Keine Sorge Nicole er ist sehr nett!" Ich holte mein fertiges Brot und biss hinein. Hoffentlich hatte Toni Recht. Auf den Fotos sah er ja nett aus. Naja abwarten. Toni schaute zu mir. "Kommen deine Eltern dich auch heute besuchen?", fragte er. Ich zuckte die Schulter. Sollte ich Toni erzählen das meine Eltern getrennt waren? Ich beschloss noch etwas zu warten. "Noch sind sie arbeiten aber wenn sie kommen dann stell ich dir sie vor!", antwortete ich. Als wir zuende gegessen hatten schaute ich auf meine Uhr. Man war es noch früh am Morgen. "Hast du Lust auf eine Runde Uno?", fragte ich Toni nachdem wir ein paar Minuten lang geschwiegen hatten. "Ja gern!" Toni nickte. Ich rollte zum Schrank und holte aus dem Koffer die Box mit den Karten. Danach rollte ich zurück zu Toni. Er lächelte. Ich holte die Karten aus der Box, mischte sie gut durch und teilte sie aus. Danach fingen wir an zu spielen. Wir waren so in das Spiel vertieft das wir gar nicht merkten wie die Zeit verging. Dietz klopfte nach 2 Stunden an die Tür. "Komm Toni! Dr.Hein wartet auf dich!", rief er und schaute zu ihm. "Ich komme Dietz!", erwiderte Toni und legte die Karten ab. Schade gerade wo es so Spaß machte. "Mach dir keine Sorgen mir geht es wirklich gut!" Toni legte mir die Hand auf die Schulter. Ich nickte. "Pass bitte auf dich auf Toni." Er nickte und rollte aus den Zimmer. Nun war ich allein, nur ich und meine Sorgen. Es war seltsam wie mir Toni nach nur einen Tag ans Herz gewachsen war. Ich grübelte. Etwa 15 Minuten später klopfte es an der Tür. "Herein!", rief ich. Gerade betrat der ältere Mann von gestern das Zimmer. Ich erkannte ihn von den Fotos wieder. Es war Tonis Opa. "Guten Morgen ist Toni nicht hier?", fragte er und sah sich im Zimmer um. "Toni hat eine Untersuchung sie können aber gern warten.", antwortete ich. Tonis Opa hielt mir die Hand hin. "Ich bin Karl Vogel Tonis Opa!" Leicht zögernd nahm ich seine Hand. "Nicole! Freut mich." Tonis Opa zog sich einen Stuhl an den Tisch und setzte sich. "Es freut mich wirklich sehr das Toni schon Freunde gefunden hat den es ist für ihn nicht einfach Freunde zu finden.", sagte er und schaute traurig. "Ich will doch nur das er glücklich ist!" Ich nickte leicht grübelnd. Sollte ich ihn fragen? Wie würde Tonis Opa darauf reagieren? Ich musste es einfach wissen. "Ihr Enkel...", begann ich zögernd und spielte nervös an meinen roten Band rum, "Gibt es irgendeinen Grund warum er keine Freunde hatte und warum er sich oft na ich will jetzt nicht sagen merkwürdig benimmt aber..." Tonis Opa nickte. "Toni leidet an einer minderen Form vom Asperger Autismus. Viele Leute sagen er wäre geistig behindert doch für mich ist er was besonderes!" Das erklärte natürlich alles. Asperger Autist das ich nicht schon früher drauf kam. Das Thema hatten wir doch in der Schule. "Toni ist auf jeden Fall besonders! Ich kenne ihn erst seit gestern aber trotzdem ist er mir so wichtig geworden.", sagte ich lächelnd. Das war noch nicht mal gelogen. Eins konnte ich auf jeden Fall jetzt schon sagen, Toni hatte einen echt tollen Opa und man merkte sofort das er Toni von ganzen Herzen liebte. Tonis Opa sah auf die Uhr. "Die Untersuchung scheint sich hinzuziehen es sind jetzt 2 Stunden vergangen und noch ist er nicht zurück!" Er stand auf und streckte sich. Wahnsinn was die Zeit rannte schon bald mittag. "Ich komme später nochmal rein. Es hat mich gefreut dich kennen zu lernen Nicole!", sagte Tonis Opa und hielt mir die Hand hin die ich sofort schüttelte. "Mich auch Herr Vogel!", erwiderte ich. " Nenne mich Karl!", sagte Tonis Opa und lachte. Ich stimmte in sein Gelächter ein. "Bis später kommen sie gut nach Hause!" Lächelnd beobachtete ich Karl wie er aus der Tür ging und kurz winkte. Jetzt wo ich wieder alleine war kam mir wieder die Sorge um Toni in den Sinn. Dauerte diese Untersuchung wirklich so lang? Oder war er vielleicht bei jemanden aus den Club? Ich beschloss der Sache auf den Grund zu gehen und rollte aus den Zimmer. Hoffentlich war ihn nichts passiert.

Club der roten Bänder FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt