Clary war der lebensfroheste Mensch, den ich kennenlernen durfte.
Sie war voller Energie.
Voller Wärme.
Voller Zuversicht.Sie hatte mich schon vom ersten Moment an verzaubert.
Sie hat an einem Straßenstand gesessen und Sanduhren verkauft.
Als ich, sie nicht einmal bemerkend, vorbei hetzen wollte, um das letzte Taxi bei diesem Regenschauer zu bekommen, sprach sie laut: „Manchmal muss man sich für das Leben Zeit nehmen."
Ich habe mitten in meiner Bewegung gestockt und sie zum ersten Mal bewusst angesehen.
Sie hat gelächelt, obwohl sie mich nicht kannte.
Und was hatte sie für ein Lächeln!
Es war das breiteste, bezauberndste gewesen, das es auf Erden gab.
Ich habe Clary Moyes an einem Montag kennengelernt.
Und während es in Strömen geregnet hat, alle an mir und diesem kleinen Straßenstand vorbeigehetzt waren, hat Clary eine ihrer vielen Sanduhren umgedreht, ohne den Blick von meinem zu lösen.
Das letzte Taxi war mit einem anderen Fahrgast davon gefahren, aber das war ab diesem Zeitpunkt egal.Langsam, aber beständig rieselte der Sand durch den kleinen Spalt in den anderen Glaskolben.
Denn die Zeit lief weiter, doch das Leben blieb stehen.
~
(07.02.2017)
DU LIEST GERADE
Wie die Zeit in einer Sanduhr
Short StoryClary hat bei unserem ersten Treffen gesagt, dass man sich manchmal für das Leben Zeit nehmen muss. Doch nun war alles, was ich will, die Zeit zurück drehen, die Welt anhalten zu können und die Sanduhr wieder umzudrehen. Doch es bleibt immer gle...