Sie geht die Straße runter zum Meer.
Es ist ein kalter, windiger Morgen.
Sie sieht schon von Weitem das Wasser, die Wellen, wie sie in konstanter Strömung ans Ufer plätschern.
Sie hört durch die Musik auf ihren Ohren die Wellen hindurch. Sie blickt am Strand entlang, auf dem keine Menschenseele auffindbar ist.
Sie blickt weiter nach rechts, und dort sieht sie eine Person, ganz in schwarz gekleidet.
Die Person geht auf dem alten Holzsteg ganz nach vorne bis zur Kante; über ihr kreisen Möwen, im Wasser vor ihr schwimmen Enten.
Das Mädchen blickt wieder nach vorne. Sie sieht die Lichter des anderen Ufers mehrere Kilometer entfernt.
Vor ihr befindet sich eine Stahltreppe, die direkt zum Strand führt. Sie geht runter.
Der Strand ist nicht groß, auch nicht lang.
Er endet schon nach fünf gegangenen Metern im Wasser. Circa 100 Meter lang.
Nach diesen fünf Metern folgt an der Stelle, wo das Mädchen sich befindet, ein Steg aus ebenem Stein.
Sie geht bis zur Kante. Nun ist sie, wo sie hin wollte.
Sie blickt nach vorne aufs Meer hinaus. Der Wind peitscht ihr an die Ohren, aber es kümmert sie nicht.
Sie blickt nach rechts, um zu prüfen, ob die Person noch auf dem Steg steht. Ja, tut sie. Die Person blickt nachdenklich aufs Meer hinaus und das Mädchen fragt sich, wie sie wohl gerade aussehen muss. Sie denkt, genauso.Genauso, wie sie sich fühlt. Frei.
Das Rauschen des Meeres findet sich wieder an ihr Ohr.
Normalerweise mag sie ihren Heimatort nicht unbedingt.
Aber genau in diesem Moment, genau in dem Moment, in dem sie realisiert, wie schön die Welt ist, wie schön das schönste Reiseziel und wie schön ihr Heimatort ist, kommt sie zu der Erkenntnis, dass sie sich im Moment keinen schöneren Ort vorstellen kann. Dass sie genau hier hin gehört.
Sie sieht, jeden Morgen um 7:40 Uhr, wenn sie gerade vom Bus einen Abstecher zum Meer macht, während ihre Freunde lachend zur Schule abbiegen, wie unfassbar beeindruckend die Welt ist.
Sie sieht die Möwen fliegen. Sie kann sich nicht vorstellen, wie das möglich sein kann.
Möwen sind kleine Vögel, aber der Wind ist unglaublich viel stärker als Möwen es sind.
Sie denkt, es ist so:
Obwohl Möwen kleiner, schwächer sind als der Wind, nutzen sie ihn nur zu ihrem Vorteil. Um schneller fliegen zu können. Sie machen sich ihren Feind zum besten Freund.
Das Mädchen atmet noch ein paar Mal die salzige Seeluft ein und aus, füllt ihre Lungen mit frischem, kühlen Sauerstoff, bevor sie ihren Weg zur Schule antritt.
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Gedanken & Poesie
PoetryDies ist ein Werk, das aus meinen Gefühlen, Gedichten und Gedanken zusammengesetzt ist. Die meisten der Gefühle, Gedichte und philosophischen Gedanken sind nicht aus meiner Sicht geschrieben. Viel Spaß und lasst euch einfach darauf ein. :)