13. Eine Woche

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Die Woche war eine der schrecklichsten, die ich jemals hatte. Jeden Tag die selbe Scheiße. Man fühlte sich wie ein Gefangener, der immer irgendwie bewacht werden musste. Und wenn man gerade wo anders war, dann kettete man ihn an Schläuche an. So ungefähr dachte ich zumindest.

Aber jetzt war die Woche endlich vorbei und ich konnte wieder nach Hause. Yaku, Kuroo und Kenma waren auch gekommen, um sich von mir zu verabschieden. "Ich hoffe du kommst bald wieder nach Tokyo!", meinte Yaku, während er mich ganz fest an seine Brust drückte. "Ja... das hoffe ich auch. Kannst du mich vielleicht los lassen? Ich bekomme keine Luft." Er lachte nur und ließ mich dann los.

Doch kaum konnte ich wieder atmen, wurde ich von Kuroo umarmt. "Wir werden dich vermissen!", meinte er und schüttelte mich ordentlich durch. "Ja, das werde ich auch."

Dann kam Kenma. Er nickte mir nur zu und schaute dann auf sein Handy. "Auch dich werd ich vermissen Kenma", lachte ich und nahm ihn auch kurz in den Arm.

"So, das wärs dann. Bis bald!" Mit diesen Worten kehrte ich den Dreien den Rücken zu und stieg in das Auto zu meinem Vater. "Hast du den Rollstuhl mit genommen?", fragte ich ihn, nur nochmal zur Sicherheit. "Ja Schatz, ich bin immer hin nicht so vergesslich wie du."

Dazu brummte ich nur und schaute zu Yaku und den anderen aus dem Fenster.

Ich glaube ich bildete es mir nur ein, aber es sah aus, als hätte Yaku Tränen in den Augen. Als Kuroo ihm dann aufmunternd auf die Schulter klopfte, war ich mir sicher, dass er weinte. Der arme Yaku. Was tat ich all den Menschen hier eigentlich an?

Die Fahrt nach Hause schlief ich wieder nur, das konnte ich in den letzten Nächten überhaupt nicht. Alles war viel zu stressig für mich. "Soll ich dich zu Yuu bringen, damit zu mit ihm reden kannst?" Ich nickte und schaute zu, wie die gewohnte Umgebung an uns vorbei zog.

Vor seinem Haus angekommen, stieg ich aus. Ich konnte nach dieser Woche tatsächlich ohne Krücken laufen, das war auch so ungefähr das einzig gute an dieser Woche.

Als ich dann vor der Haustüre stand, schluckte ich einmal nervös und klingelte dann an der Tür. Nach wenigen Sekunden wurde sie auch von einem aufgelösten Noya aufgemacht.

Seine Augen erblickten mich und sein Blick hellte sich sofort auf. Ehe ich etwas sagen konnte, fiel er mir auch schon um den Hals und drückte mich an sich. "Ich hab dich so vermisst! Wo warst du?"

Ich wusste nicht genau, was ich sagen sollte, also versuchte ich, eine Lüge auf die Beine zu stellen.

"Ich war krank...", murmelte ich und schaute nervös weg. "Und weil das ein bisschen schlimmer war als gedacht, musste ich ins Krankenhaus. In Tokyo. Aber ist wieder okay, wirklich."

Er lächelte mich glücklich an und umarmte mich einfach noch einmal. "Ähm... Noya, ich muss gleich wieder los. Morgen muss ich in die Schule." Er ließ mich auch gleich lachend los und grinste breit.

"Dann bis morgen, Ayumi!", meinte er fröhlich und winkte mir einmal zu, ehe er die Haustür wieder zu machte. Ich seufzte nur.

"Ach Noya, ich wünschte ich könnte für immer bei dir bleiben. Aber mein Schicksal sagt dazu nur 'nein'."

Ich lief wieder mit einem traurigen Lächeln zurück zum Auto und stieg ein. "Ich bin so müde, ich kann nicht mehr!", meinte ich und lehnte mich im Sitz zurück um zu schlafen.

"Schlaf ruhig, ich trag dich später einfach rein. So schwer bist du ja nicht."

Er lachte, doch ich konnte darüber nicht lachen. Auch so ein Nebeneffekt meiner Krankheit. Man wird immer dünner und damit natürlich auch immer leichter. Und schwächer auch noch.

Der Abend und die Schönheit (Nishinoya x Oc❤)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt