Kapitel 1

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Maylin's Sicht

,,Und, wie war die Schule heute?", fragte mich meine Mutter als ich die Autotür neben mir schloss. ,,Anstrengend. Ich brauche einfach mehr Nachhilfe.", sagte ich.

Seit einem Jahr leben wir jetzt in Housten, und es ist immer noch total ungewohnt. Alles fängt schon bei der Sprache an. Es ist nicht so das ich kein Englisch kann, im Gegenteil, doch hier muss ich andauernd englisch sprechen und nun ja, so gut wie ein Amerikaner kann ich es nunmal auch nicht.

,,Och Schatz, überanstreng dich doch nicht so sehr. Wenn du das Schuljahr nicht schaffst, wiederholst dus einfach. Immerhin kannst du die Schule hier mit deiner alten nicht vergleichen.", und ja, da hatte meine Mutter nunmal recht.

Auf dieser Schule gibt es keine Menschen, die mir das Leben zur Hölle gemacht haben, die mir jeden Tag irgendwelche Sprüche reingedrückt haben, die sich täglich über mich lustig gemacht haben. Im Gegenteil, auf dieser Schule gibt es so etwas wie Mobbing und Außenseiter überhaupt nicht. Ausserdem werde ich total angehimmelt, da ich aus Europa komme und mich jeder fragt, wie das Leben dort so ist.

,,Ich wills aber einfach nicht wiederholen. Ich will dieses Schuljahr unbedingt schaffen, immerhin ist es hier erst mein erstes Jahr, das wäre so peinlich wenn ich schon so früh durchfallen würde.", versuchte ich meiner Mama klar zu stellen.

,,Beruhig dich, Mey. Es gibt immer eine Lösung."

xxx

Zuhause angekommen rannte ich direkt in mein Zimmer und machte meine Hausaufgaben, bis plötzlich die Tür klopfte.

,,Ja.", sagte ich und mein Vater kam mit einem kleinen Umzugskarton in mein Zimmer rein.

,,Hier das hab ich beim Keller ausmisten gefunden. Die Kiste ist bestimmt irgendwie in Vergessenheit geraten zwischen dem ganzen Krims Krams.", lachte er und legte sie auf mein Bett.

,,Danke.", lächelte ich noch und mein Vater schloss die Tür hinter sich.

Neugierig setzte ich mich neben die Kiste und nahm sie auf mein Schoß. Ich öffnete sie langsam und fand ein paar Bilder.

Bilder von Taylor, von Justin und von mir.
Bilder auf denen man sieht wie glücklich ich war.
Was für gute Freunde ich eigentlich hatte.

Ich ging die Bilder durch und musste bei einigen Lachen, bei einigen musste ich an ein paar Geschichten denken, Geschichten und Erlebnisse die diese Bilder erzählen.

Doch bei dem letzten Bild entging mir das Lächeln schnell.

Jayden.

Aus Reflex schmiss ich die Bilder zurück in die kleine Kiste und machte den Deckel zu.

Bleib Stark! Sagte ich zu mir selber.

Nun konnte ich seit einem Jahr alles verdrängen. Alle Gefühle die ich für ihn hatte und alle Gefühle die ich in unserer gemeinsamen Nacht gesprürt hatte konnte ich verdrängen.

Ich war mir so sicher das ich ihn vergessen hatte. Ich hab meine Nummer geändert, habe ihn überall blockiert nur damit ich hier ein neues Leben anfangen konnte.

Doch was ist, wenn all das wieder hochkommt?

A Badboy & Broken Hearts II Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt