1. Kapitel

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Ich saß mit meiner Besten Freundin Lou (eigentlich Louisa, aber jeder nannte sie Lou) in unserem Lieblings Café am Ende der Straße. Es war klein und ziemlich niedlich eingerichtet, aber es gab hier den besten Kuchen.

Wir trafen uns oft hier zum tratschen, lästern oder einfach nur um erzählen

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Wir trafen uns oft hier zum tratschen, lästern oder einfach nur um erzählen. Da wir weder in die selbe Klasse, noch in die selbe Schule gingen (was ich sehr schade fand) kam das ziemlich oft vor. Wie immer war Lou mit ihrem Kuchenstück schon vor mir fertig, während ich gerade mal die Hälfte geschafft hatte. Ich genoss nun mal gerne. Keiner von uns beiden sagte etwas, sondern jeder hing seinen eigene Gedanken nach. Schließlich unterbrach Lou die Stille. ,,Man Kate, ich werde dich echt vermissen! 2 Wochen ohne dich, ich weiß nicht ob ich das aushalten kann.'', sagte sie und blickte mich traurig an. ,,Ach komm schon, die 2 Wochen werden bestimmt schnell vergehen. Außerdem können wir ja schreiben oder skypen. Aber ich werde dich auch vermissen. Wo fährst du eigentlich hin?", versuchte ich sie aufzuheitern. ,, Meine Eltern fliegen mit mir nach Kuba.". ,,Hört sich doch toll an!", antwortete ich. ,,Naja immerhin kannst du ohne deine Eltern verreisen. Ich werde bestimmt keine einzige Nummer bekommen, weil meine Eltern die ganze Zeit mit bei sein werden.". Sie verdrehte die Augen, musste dann aber trotzdem lachen. Ich stieg mit ein ihr Lachen. Wir erzählten noch eine ganze Weile, bis ich mein Kuchenstück endlich aufhatte und sie ihren Kaffee den sie sich noch bestellt hatte leer trank. Dann zogen wir uns an und schlenderten gemütlich die Straße entlang. Am Ende der Straße müssten wir uns leider schon trennen, da sie nach links und ich nach rechts musste. Wir drückten uns noch einmal ganz fest und versprachen uns das wir auf jeden Fall miteinander schreiben würden. Langsam trottete ich nach Hause und dachte nach. Vor 3 Monaten hatten meine Eltern, mein Bruder und ich beschlossen das wir zusammen in den Urlaub fahren wollten. Da ich den besten Vorschlag gemacht hatte, nämlich Skiurlaub, suchten wir im Internet nach guten Angeboten. Leider rutschte mein Vater vor ein paar Wochen beim Schlittschuh fahren aus und brach sich das Bein. Meine Mutter wollte meinen Vater wieder gesund pflegen, weshalb es dann nur noch ein Urlaub zu zweit werden sollte. Mein Bruder und ich. Eigentlich fand ich die Vorstellung alleine mit meinem Bruder in Urlaub zu Fahren garnicht so schlimm. Er war 23 und somit 5 Jahre älter als ich. Mittlerweile verstanden wir uns richtig gut, im Vergleich zu früher. Wir haben uns die ganze Zeit nur gestritten, aber im Nachhinein war es doch ziemlich lustig (finden wir beide). Doch leider sollte nun auch er nicht mit in Urlaub kommen. Vor 3 Wochen stellte er uns seine Freundin Amanda vor. Sie ist wirklich sehr nett, sympathisch und wir alle kommen wirklich gut mit ihr klar. Doch leider ist sie der Grund weshalb ich nun alleine in Skiurlaub fahre. Sie verbrachte die Ferien nämlich auf Mallorca und hatte meinen Bruder gefragt ob er nicht mitkommen möchte. Natürlich fuhr er lieber mit seiner Freundin in Urlaub, was ich auch nachvollziehen konnte. Aber ein bisschen traurig war ich schon , dass er mich alleine fahren lässt. Da wir uns nämlich ziemlich selten sehen, schließlich wohnt er nicht mehr bei uns, sondern im Studentenheim, wäre ein Urlaub mit ihm wirklich mal wieder schön gewesen. Aber naja, dann machte ich mir alleine eben eine schöne Woche. Ich kramte in meiner Tasche nach dem Schlüssel, und schloss unsere Haustür auf. ,,Ich bin wieder da!", rief ich als ich im Flur stand. Schnell zog ich mir Jacke und Schuhe aus und trat ein. Da mir niemand geantwortet hatte ging ich in die Küche. Es war mittlerweile 15:27 Uhr, weshalb ich mir schonmal meinen Ablaufplan überlegte, da ich noch nichts gepackt hatte. Um 17:30 Uhr war Treffpunkt beim Reisebus. Mit dem Bus fuhr ich ungefähr 15 Minuten, da ich aber gerne früher da sein wollte um später keinen Stress zu haben, beschloss ich, dass ich 17 Uhr los fuhr, was auch super mit dem Busfahrplan übereinstimmte. Das hieß, ich konnte jetzt noch eine halbe Stunde chillen und würde dann anfangen meine Tasche zu packen. Als ich in die Küche treten wollte hörte ich stimmen. Als ich über die Schwelle trat legten sich alles Blicke auf mich und das Gemurmel verstummte. Um unseren großen Tisch saßen meine Mom, mein Dad, mein Bruder Jake und seine Freundin Amanda. ,,Oh Hallo Schatz, da bist ja.", begrüßte mich meine Mutter. ,,Ja, habt ihr mich nicht gehört? Jake, was macht ihr denn hier?". Verwirrt schaute ich meinen Bruder und Amanda an. Natürlich freute ich mich sie zu sehen, es war nur unerwartet. ,,Naja, ich hatte ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil du ja nun alleine weg fährst." Er rieb sich die Hände und schaute mich etwas verlegen an. Er hatte wirklich ein schlechtes Gewissen. Irgendwie fand ich es niedlich und musste über ihn schmunzeln. Nachdem ich mich hingesetzt hatte, versuchte ich ihn zu beruhigen. ,,Alles gut, ich kann dich ja auch verstehen, dass du die 2 Wochen lieber mit Amanda verbringen möchtest.". Jake sah Amanda lächelnd an und nahm ihre Hand. ,,Aber wir haben uns gedacht, um es wieder gut zu machen das wir dir das hier schenken.". Amanda schob mir eine Tüte über den Tisch hinzu. Dankbar nahm ich sie entgegen und griff hinein. Nun hielt ich eine schwarze Packung mit Reißverschluss in der Hand. Langsam zog ich den Reißverschluss auf. Ich hatte wirklich überhaupt keine Ahnung was in dieser Box drinnen sein könnte. Dann hob ich den Deckel an und sah hinein. ,,Oh mein Gott wie cool ist die denn? Vielen, vielen Dank! Ich freu mich so! Also Jake du kannst ruhig öfters ein Schlechtes Gewissen haben.". Freudestrahlend viel ich den beiden um den Hals. In der schwarzen Box befand sich nämlich eine richtig coole verspiegelte Skibrille. Ich freute mich wirklich riesig, denn ich hatte schon lange von so einer Brille geträumt. Die sehen einfach so cool aus, außerdem sieht man die Augen nicht was einfach megaaaaaa cool ist. Okay, man merkt das ich mich freue. Ich habe gerade in einem Satz 2 mal cool gesagt. ,,Kein Ding Kate. Wir freuen uns das dir unsere kleine Überraschung so gefällt.". Die beiden blieben noch ein paar Minuten was ich sehr schön fand. Ich sah meinen Bruder so selten und immer nur schreiben ist nach 'ner Zeit ziemlich doof. Als wir die beiden dann verabschiedeten bedankte ich mich noch einmal für die Brille und wünschte den beiden einen schönen gemeinsamen Urlaub. Als ich auf meine Uhr sah flitzte ich hoch in mein Zimmer und versuchte so schnell wie möglich alles zusammen zu packen. Es war nämlich schon 16:13 Uhr. Das bedeutete ich hatte noch genau 47 Minuten Zeit bis der Bus kam. In diesen 47 Minuten musste ich es fertig bringen meine Sachen zu packen. Im Kopf ging ich durch was ich für diese 1Woche brauche. Unterwäsche, Socken, Skisocken, Skiunterwäsche, Snowboardhose, Snowboardjacke, Helm, meine coole neue Brille, Snowboardschuhe, Handschuhe, Schal und was ich für die Fahrt als Beschäftigung noch so brauchte. Um genau 16:54 Uhr stand ich unten im Flur und zog mich an. Dann verabschiedete ich mich von meinen Eltern und sprintete zur Bushaltestelle. Gerade noch rechtzeitig kam ich an und stieg mit meiner Tasche und meinem Koffer ein. Leider war der Bus ziemlich voll, weshalb ich stehen musste. Einige schauten mich verwundert an, weshalb ich mit so viel Gepäck mit dem Bus fahre. Das liegt daran, dass ich mir momentan kein eigenes Auto leisten kann und das Auto meiner Eltern im TÜV ist. Genervt von den ganzen neugierigen und verwirrten Blicken steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und machte Young Girls von Bruno Mars an. Bei dem Lied musste ich immer an Lou denken, da sie es an meinem 18. Geburtstag, leicht angeschwippst bei der Karaokemaschine gesungen hatte. Es war wirklich sehr sehr lustig. Ich kannte Lou wirklich ziemlich lange, um nicht zu sagen ewig. Vielleicht war sie deswegen meine beste Freundin, oder, weil sie einfach Lou war. Sie war so gut wie nie schlecht gelaunt, hatte einen tollen Charakter und immer einen guten Spruch auf Lager. Sie war wirklich meine beste Freundin. In Gedanken an Lou und das was wir schon alles erlebt hatten musste ich schmunzeln. Als ich endlich ausstieg, konnte ich schon den Bus sehen. So wie es aussah, war ich eine der ersten. Nun konnte ich einen in die Jahre gekommen Mann erkennen,der auf mich zu kam. Mr. Bakes war klein, ein bisschen rundlich, hatte nicht mehr viele Haare am Kopf aber ein sehr großes, breites und sympathisches Lächeln im Gesicht. ,,Kate, schön das wenigstens du mit kommst. Das mit deinem Vater tut mir wirklich leid, ich hatte mich schon so auf deine Eltern gefreut. Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen. Wie geht es ihm denn? Oh, da kommen leider schon die Nächsten, aber wir finden bestimmt nochmal Zeit um miteinander zu reden." und weg war er. Wie das Leben manchmal so spielte, war Mr. Bakes ein alter Schulkamerad und Kumpel meines Vaters, weshalb ich auch so gute Plätze im Bus ergattert hatte. Man musste eben nur Glück haben. Ich machte mich mit meinem Gepäck auf den Weg zum Kofferraum des Busses. So langsam stieg auch die Vorfreude in mir hoch und ich fing an mich auf die 1Woche  boarden zu freuen.

Kiss From A SnowboarderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt