18. Kapitel

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Plötzlich hörte ich einen lauten Knall. Leider konnte ich mir schon erahnen was gerade passiert war, da ich 1 und 1 zusammen zählte. Ich schloss meine Augen und drehte mich langsam um. Nun öffnete ich sie wieder vorsichtig. Nein! Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Warum? Als ich an Ethans Türgeklopft hatte, hatte ich ganz vergessen das Türen hier von alleine zu vielen. Das schlimme daran war aber, das der Schlüssel noch von innen steckte. Ich ging rüber und rüttelte an der Tür. „Nein, nein, nein, nein, nein! Das darf doch nicht war sein! Wa- scheiße da kommt jemand.", ich hatte Schritte gehört. Panisch drehte ich mich zu Ethan. Was sollte ich denn jetzt tun? Wie würde das denn aussehen wenn ein Mädchen in meinem Alter mit nassen Haaren und nur mit einem Handtuch begleitet auf dem Gang steht. Die Schritte kamen immer dichter. Gleich würde derjenige um die Ecke biegen. Auf einmal spürte ich wie sich ein starker Arm um meine Taille legte und mich von der Tür wegzog. Das alles passierte wahnsinnig schnell und ich mich versah lehnte ich auf der anderen Seite von Ethans Tür. Sein linker war direkt neben meinem Kopf an der Tür abgestützt, sein rechter war immer noch um meine Taille gelegt. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich hatte das Gefühl mein Herz würde gleich aus der Brust springen, so doll klopfte es. Und dabei war ich mir nicht sicher ob es an der Aufregung oder allein an Ethan lag. Ich verlor mich in seinen Augen, während er mein ganzes Gesicht musterte. Besonders lang blieb sein Blick auf meinen Lippen hängen. Auf einmal hatte ich das Gefühl er würde mir immer näher kommen, oder erschien es mir bloß so? Da ich mich nicht weiter zurück lehnen konnte räusperte ich mich kurz. „Ähhhm vielen Dank für die Rettung eben, aber hast du ne Ahnung was wir jetzt machen können?". Ethan blinzelte zwei blickte mich verdutzt an, setzte dann aber sofort sein Pokerface auf. „Oh mir würden eine Menge Sachen einfallen die wir beide jetzt tun könnten.", sagte er mit einer etwas tieferen und raueren Stimme. Ich spürte wie sich in meinem Nacken die Harre zu Berge stellten und sich eine Gänsehaut auf meinen Armen ausbreitete. Das lag wahrscheinlich einfach nur daran das ich hier mit nassen Haaren und Handtuch stand, und zwar schon eine Weile, versuchte ich mir einzureden. „Ja, ähh ich meine Nein und zwar definitiv nein, also nehm das jetzt nicht abwertend du siehst gut aus und das meine ich wirklich ehrlich und... ich rede zu viel! Wo ist denn hier deine Dusche?, denn ich würde gerne das zu Ende bringen was ich angefangen habe!". Oh Gott was war das denn gerade? Bevor Ethan sehen konnte das ich rot wurde im Gesicht schlüpfte ich schnell zur nächsten Tür herein, was zu meinem Glück auch das Bad war. Ich schaltete das Licht an und schloss schnell die Tür zu. „Ist es ok für dich wenn ich bei dir dusche?", fragte ich durch die Tür hindurch. „Mir wäre es noch lieber mit dir zu duschen.". „Ethan!". „Ja ok, ist in Ordnung. Brauchst du vielleicht noch ein Handtuch?". „Nein ich habe eins um, falls es dir nicht aufgefallen sein sollte. Das genügt mir.".
Bevor ich meine Unterwäsche auszog versicherte ich mich noch einmal das die Badezimmertür auch wirklich abgeschlossen war. Dann ging ich duschen und meine Haare auswaschen, da das Shampoo immer noch auf meinem Kopf war. Die ganze Zeit dachte ich darüber nach was das eben war. Wollte Ethan mich wirklich küssen? Und wenn ja, warum bin ich zurück geschreckt, hatte ich etwa Angst? Als ich fertig war trocknete ich mich ab, zog meine Unterwäsche wieder an und wickelte meine Haare im Handtuch zu einem Turban. „Kann ich deinen Föhn auch benutzen?", rief ich wieder durch die Tür. „Klar, fühl dich ganz wie zu Hause.". Da es zu lange dauern würde mir die Haare komplett trocken zu föhnen, ließ ich sie nur antrocknen und machte mir dann einen Dutt. Mein Handtuch war nun ziemlich durchnässt und ich hatte nicht wirklich Lust dazu mir ein nasses Handtuch umzubinden, also kommunizierte ich mit Ethan erneut durch die Tür. „Hast du was zum Anziehen?". „Laufe ich hier nackt herum?". „Haha! Ich meinte für mich. Hast du vielleicht einen Pullover und ne Hose für mich die ich anziehen kann?". „Also meinetwegen kannst du auch in Unterwäsche bleiben, aber ich kann ja mal nachsehen. Schließlich bin ich ja ein Gentleman.". 5 Minuten später klopfte es an der Tür. Ich hatte mich so lange aufs Klo gesetzt und nachgedacht und zuckte leicht zusammen. Langsam entriegelte ich dir Tür. Jetzt bloß nicht die Fassung verlieren, redete ich mir selber zu. Dann machte ich die Tür auf. Ethan stand vor mir, lehnte ganz lässig am Türrahmen und hielt in der einen Hand ein paar Klamotten. Als ich vor ihm stand betrachtete er mich einmal von oben bis unten. Zum Glück hatte ich meine gute Unterwäsche an. Schließlich, als er fertig war pfiff er Kurs und hielt mir die Klamotten hin. Ich nahm sie Augenrollend entgegen und verschloss wieder die Tür. Er hatte mir einen dunkelroten Hoodie eine schwarze Hose und sogar ein paar Socken gegeben. Die Hose war glaub ich von seiner Skiunterwäsche, da sie sehr eng geschnitten war, was so gesehen gut für mich war, denn seine normalen Hosen wären mir wahrscheinlich viel zu groß gewesen. Zum Schluss zog ich seinen Pulli an. Der weiche Stoff bedeckte meine Haut und ich sog den Geruch ein. Er roch wirklich gut. Irgendwie nach Rauch, Deo und ihm. Ich weiß auch nicht. Es roch einfach herrlich. Noch einmal atmete ich den Geruch seines Pullovers ein, dann verließ ich das Bad.

Ethan lag auf einem der 2 Betten die im Zimmer standen, hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt und schaute an die Decke. Das Zimmer war ein bisschen kleiner als meins da nur 2 Betten drin standen. Ansonsten Unterschied es sich nicht groß von meinem, außer vielleicht das mein Zimmer ein bisschen ordentlicher war. Hier lagen nämlich ziemlich viele Boxershorts. Anscheinend hatte Ethan meinen Blick gesehen, denn sofort sprang er auf und versuchte die Unterhosen unters Bett zu kicken. „Wow, ich hätte nicht gedacht das dir mein Pullover so gut stehen würde. Setz dich doch.". Schmunzelnd ließ ich mich auf das Bett nieder auf dem er gerade gelegen hatte. Er pflanzte sich neben mich. „Und ist dir schon was eingefallen wie ich wieder in mein Zimmer kommen kann?". „Ne tut mir leid. Hab echt kein Plan.". „Wo ist Alex eigentlich?". „Wir haben uns vorhin ein bisschen in die Wolle gekriegt, weshalb er rüber zu Tess gegangen ist. Er meinte er kommt wieder wenn er sich beruhigt hat.". So'n Mist, eigentlich wollte ich zu Tess rüber gehen und bei ihr bleiben und falls wir keine Lösung gefunden hätten, wie ich in mein Zimmer komme, auch bei ihr schlafen. Aber wenn da nun Alex ihre Eltern waren und sie auch noch krank war, was ich sehr stark vermutete, wollte ich nicht auch in dem kleinen Zimmer hocken. „Warum habt ihr euch eigentlich gestritten?",fragte ich neugierig. „Naja, also ich war als erster oben und wollte halt gleich duschen gehen, deshalb hab ich meine Sachen ausgezogen und die nur auf's Bett geschmissen. Leider auf's falsche. Da meine Klamotten alle nass waren ist das Bett auch nass geworden und das fand Alex halt scheiße. Und dann haben halt noch ganz viele andere Sachen mit reingewirkt, dass es halt so eskaliert ist.". „Ihr Jungs habt echt Probleme.". „Würde es dir was aus machen wenn wir uns nebeneinander hinlegen, weil ich würde meine Beine gerne ausstrecken.". Ich zögerte einen Moment, während Ethan mich abschätzend anschaute. „Ok.".

Er schob die Decke zur Seite und wir legten uns beide nebeneinander hin. Ich legte mich auf die Seite damit ich unbemerkt sein Gesicht anschauen konnte. „Rauchst du eigentlich?", fragte ich ganz einfach gerade raus, da es mich interessierte. „Ja. Nur manchmal und es ist auch immer weniger geworden. Aber ich nehm keine Drogen oder son Zeug.". Ok damit konnte ich leben. Er drehte seine Gesicht zu mir und schaute mich an. Nun waren wir uns dichter als vorher und unsere Nasenspitzen berührten sich fast. Wieder schaute ich kurz auf meinen Mund. Was er wohl gerade dachte? Es wäre eine leichtes ihn jetzt zu küssen. Aber wo würde das Enden? Wollte ich denn das er mich küsste? Mein Kopf explodierte beinah vor Fragen. Er lächelte und ich lächelte zurück. Mein Bauch fing automatisch an zu kribbeln. Es war ein schönes Gefühl. Wie sich seine Lippen wohl anfühlen würden? Ich konnte nicht wieder stehen und musste auch auf seine Lippen gucken. Sie sahen weich und entspannt aus. Dann guckte ich ihm wieder in die Augen und ich hatte das Gefühl es knistern zu hören, diese Spannung zwischen uns zu spüren, doch er drehte seinen Kopf zurück und schaute wieder an die Decke. Wir fingen an zu erzählen, über alles mögliche und es war wirklich schön und teilweise auch echt lustig. Wir erzählten so lange das ich irgendwann müde würde und während ich sein Gesicht zum tausendsten Mal anschaute einschlief. Ich glaube noch gehört zu haben wie Ethan mir Gute Nacht zugeflüstert, eine Decke über uns gelegt und das Licht ausgeknipst hat, aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet. Jedoch glaube ich, das ich mit einem kleinen Lächeln im Gesicht und einem schönem Gefühl im Bauch einschlief.

Kiss From A SnowboarderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt