12. Kapitel

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Wer zum Teufel war Chris? Tess zumindest schien ihn zu kennen und höchst wahrscheinlich auch zu mögen, denn sie strahlte übers ganze Gesicht. Auch dieser Chris lächelte.
Da die beiden nicht mehr redeten beschloss ich zu den beiden hin zu fahren. Als ich neben Tess stand bemerkte sie das nicht einmal richtig. ,,Hallo ich bin Kate. Und du?". Freundlich streckte ich ihm meine Hand entgegen. ,,Hey ich bin Chris". Er nahm meine Hand und schüttelte sie kurz. Dann sah er wieder zu Tess. Ich räusperte mich einmal kurz, doch keiner der beiden reagierte. ,,Ok Chris, und woher kennt ihr euch beide wenn ich fragen darf?". Kurz sieht er mich an, dann aber wieder Tess. Plötzlich dreht Tess sich zum mir und erzählt strahlend das die beiden sich seit dem Kindergarten kennen und auch in der selben Klasse waren. In der 5. ist Chris dann aber mit seinen Eltern weg gezogen und da brach dann auch der Kontakt ab. ,,Wirklich schön das ihr euch jetzt wieder getroffen habt! Wisst ihr, tauscht doch einfach Nummern aus und schreibt euch, weil Tess und ich müssten jetzt auch wirklich mal los.". Ich wollte Tess wirklich ungern von ihrer "Jugendliebe" losreißen, aber langsam hatte ich nun mal keine Lust mehr den beiden zuzusehen wie sie sich anstarren und ihnen dabei Sabber aus dem Mund läuft. Nachdem sie dann ihre Nummern ausgetauscht hatten umarmten sie sich noch schnell und dann fuhren Tess und ich endlich los. Wo war Alex eigentlich? Er war bestimmt an uns vorbei gefahren und wartete nun bestimmt an der Skischule auf uns.

Wie ich es mir bereits denken konnte wartete Alex tatsächlich auf uns an Skischule. ,,Warum habt ihr denn so lange gebraucht?", fragte er gleich als erstes als wir ankamen. ,,Tess hat ihre Jugendliebe getroffen.", antworte ich und verdrehte die Augen, musste dann aber lachen als Tess es abstritt. ,,Hallo, so wie ihr euch angeguckt habt hätte jeder gesagt das da zwischen euch was ist. Wo wollen wir jetzt lang fahren? Ich finde wir könnten mal wieder zu Glück.". ,,Ja, Glück hört sich gut an!", sagte Alex. Also fuhren wir zu Glück.

Der Nachmittag verging recht schnell und es machte wirklich Spaß Tess mit Chris anzuziehen. Sogar Alex machte später mit. Zum Schluss machten wir wieder eine Talabfahrt und machten uns dann auf den Weg ins Depot.

Als ich mich auf die Bank im Depot fallen ließ merkte ich erst wie kaputt ich heute war. Die Talabfahrt war zum Schluss richtig anstrengend, da der Ganze Schnee abgetragen war. Als ich mein Board in den Schrank stellte piepste Tess Handy. Anhand ihrer Gesichtszüge wusste ich sofort wer ihr geschrieben hatte. ,,Na was schreibt dein Schatzi?", ärgerte ich sie. ,,Nichts, alles gut. Setzten wir uns gleich wieder ins Café, ich hab irgendwie richtig Boch ne Kugel Eis.". ,,Ja hört sich nicht schlecht an.", stimmten Alex und ich ihr zu.

Als wir das Café betraten wusste ich warum Tess heute so gern ein Eis wollte. Hinten in der Ecke saß kein geringerer als Chris mit 3 Kumpels. Natürlich setzten wir uns an ihren Tisch. Nun konnte ich Chris mal genauer unter die Lupe nehmen, denn vorhin auf der Piste ging das nicht so gut. Er hatte braune kurze Haare, braune Augen und ein nettes Lächeln, welches sich sofort bildete als er Tess sah. was mir auch auffiel als er Tess drückte war das sein Körperbau auch nicht so schlecht war, er sah zumindest ziemlich sportlich aus. Tess setzte sich neben Chris. Ich rückte in Bank mit rein und saß neben einem der Kumpels von Chris, auf der anderen Seite von mir saß zum Glück Alex. Als die Bedienung kam bestellte sich Tess einen kleinen Eisbecher, Alex nichts und ich eine Eiskugel Erdbeer. Neben diesem fremden Typen neben mir fühlte ich mich irgendwie unwohl, keine Ahnung warum, vielleicht lag es an seiner Aura oder an seinem Aussehen. Er hatte kurzgeschorene Haare einen Tunnel im Ohr und auch ein Tattoo welches sich an seinem Hals hoch schlängelte. Er erinnerte mich ein bisschen an einen Knasti. Chris stellte uns seine 3 Freunde vor. Die 2 die neben ihm saßen hießen Marc und Tom und der Typ der neben mir saß hieß Louis. Louis hörte sich irgendwie nicht so gefährlich an, fand ich. Vielleicht trügt ja auch nur das Äußere. Nachdem wir unser Eis fertig aufgegessen hatten machten wir uns alle auf den Weg zum Bus. Da Chris und sein "Rudel" in einem andern Hotel untergebracht waren, fuhren sie auch mit einem anderen Bus. ,,Morgen können wir uns leider nicht sehen, da wir zum Kranzplatz fahren.", erzählte Chris etwas traurig Tess. ,,Oh schade!". Ich konnte hören das sie wirklich traurig war. ,,Aber warte mal, morgen ist Mittwoch, da hat der kleine Club bei uns auf, vielleicht hättet ihr ja Lust Abends nochmal vorbei zu kommen?". ,,Ja ich glaube meine Jungs und ich hätten nichts dagegen ein bisschen feiern zu gehen oder?". Alle drei schüttelten den Kopf. ,,Gut dann bis morgen Abend!", verabschiedete sich Tess, da unser Bus ankam. ,,Bis morgen!", gab ich von mir und hob kurz meine Hand zum Abschied.

Nach dem Abendbrot ging ich erstmal duschen, da ich vorhin keine Lust dazu gehabt hatte. Ich habe nur im Bett gelegen und eine Folge Shadowhunters geguckt. Es tat gut unter dem warmen Wasser zu stehen und zu entspannen. Morgen war schon wieder Mittwoch, krass! Wir hatten nur noch 3 Tage zum Ski und Snowboard fahren, denn Freitag Abend ging es schon wieder nach Hause. Nach einer gefühlten halben Stunde trat ich dann aufgewärmt und einigermaßen entspannt aus der Dusche und band mir ein Handtuch um meinen Körper. Plötzlich klopfte es an  der Zimmertür. Eigentlich konnte es niemand anderes als Tess sein, da sie meinte das sie nach dem essen zu mir kommen wollte. Deshalb ging ich sofort zur Tür ohne mir vorher etwas anderes anzuziehen. Als ich die Tür aufmachte musste ich jedoch aufpassen das ich vor Schreck nicht mein Handtuch vielen ließ. Dort stand nicht Tess sondern Ethan. Sein Blick ging von oben nach unten und wieder nach oben. Er scannte mich regelrecht. Dann lehnte er sich gegen den Türrahmen und grinste dreckig. ,,Nice!". Boooaaaarrr! In so einer Situation konnte auch nur sowas von Ethan kommen. Ich verdrehte meine Augen und starrte ihn dann böse an. ,,Was willst du?". ,,Also wenn du so fragst ...". Seine Augen rutschten etwas weiter nach unten. Mit meiner linken Hand hielt ich nun das Handtuch fest und mit der rechten schnippste ich vor seinen Augen. ,,Hallo? Also was möchtest du von mir?". ,,Ich wollte eigentlich nur bescheid sagen das wir ab jetzt wieder unten im Gemeinschaftsraum sitzen und Karten spielen. Also wenn du Lust hast vorbei zu kommen...". ,,Ja mal gucken. Erstmal muss ich mich umziehen!". ,,Oh, soll ich dir dabei behilflich sein? Du weißt schon, viele Hände schnelles Ende!". Wieder verdrehe ich genervt die Augen, muss aber ein Grinsen unterdrücken. Dann drehe ich mich um und lasse die Tür zufallen, bevor Ethan noch auf dumme bzw. dümmere Gedanken kommt. Ich gehe zum Schrank und hole mir einen Hoodie und ne Jogger raus. ,,Das war keine eindeutige Antwort!", höre ich Ethan von draußen rufen. Ich muss grinsen. Als ich fertig bin schnappe ich mir mein Handy und eine Dose Erdnüsse. Als ich aus der Tür trete steht Ethan immer noch da. ,,Also mit mir wäre es definitiv schneller gegangen.". Ich drücke ihm mein Handy und die Nüsse in die Hand damit ich abschließen kann. ,,Hier halt das mal bitte.".

Tess und Alex sind schon unten. Es wird Schummel Max gespielt. nach den ersten 5 Runden steige ich aus und gucke nur noch zu. Ich sag irgendwie die ganze Zeit die Wahrheit und wenn ich dann mal lüge bekommen es alle sofort mit. Das ist echt deprimierend. Zum Glück haben wir spät mit dem Spielen angefangen, weshalb Tess den irgendwann sagt das es schon halb 10 ist und sie jetzt nach oben geht. Natürlich begleite ich sie. Ethan ruft uns noch ein ,,Gute Naaaaacht" hinterher und als ich mich zu ihm umdrehe wackelt er mit den Augenbrauen. Ich muss grinsen und drehe mich dann wieder um. Manchmal konnte er echt nett sein.

Oben gehen Tess und ich natürlich noch nicht schlafen, im Gegenteil, wir erzählen bestimmt über ne Stunde in meinem Bett über Jungs und hauptsächlich über Chris und Ethan. kurz vor 23 Uhr beschließt sie dann wieder rüber zu gehen und mir fällt auf das ich meine Nüsschen unten vergessen habe. Als ich im Gemeinschaftsraum ankomme ist er fast leer. Nur ein paar von den älteren sitzen noch da, trinken Bier und erzählen, während sie nebenbei MauMau spielen. Ich schnappe mir meine Nüsschen und begebe mich wieder auf den Rückweg. Im Erdgeschoss beschließe ich noch einmal kurz raus zu gehen und frische Nachtluft einzuatmen, da es eben in meinem Zimmer ziemlich stickig war. Als ich nach draußen komme merke ich das ich nicht alleine bin. An der Ecke steht Ethan und raucht. ich kleines bisschen bin ich von ihm enttäuscht, da ich es nicht so toll finde wenn man raucht. Gerade als ich beschließe lieber wieder rein zu gehen entdeckt er mich. ,,Na, ich dachte du schläfst schon?". ,,Ne, Tess und ich haben noch erzählt.". ,,Bestimmt nur über mich.", grinst er und nimmt wieder einen Zug. ,,Träum weiter!". ,,Von dir?", fragt und grinst mich schelmisch an. Ich muss lachen. ,,Weißt du, manchmal bist du garnicht so schlimm!" ,,Also ich finde ich bin nie schlimm. Ich bin ja wohl immer ein richtiger Gentleman und Frauenversteher.". ,,Gute Nacht Ethan, schlaf gut!", ich lächle, drehe mich um und begehe mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Als ich im Bett liege schlafe ich dann zufrieden ein.

Kiss From A SnowboarderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt