Zwischen den beiden Jack's | Jack & Jack / Magcon FF

30

Nach dem Cameron und ich uns vertragen hatten, half er mir aus meiner Phase raus. Klar, mir ging es besser aber als dann Cam wieder in mein Leben kam, hatte ich es endgültig geschafft klar zu kommen.

Nachdem er mir half, beschloss ich in eine eigene Wohnung zu ziehen, weil ich schon 19 war und neu anfangen wollte. Also zog ich um und hatte meine eigene Wohnung. Es war ziemlich entspannt, da ich meine eigenen Regeln hatte. Niemand konnte sich mehr einmischen und keiner weckte mich jeden Morgen so früh auf. Naja, außer mein bester Freund, der 364 Tage von 365 bei mir schlief. Okay, just kidding. Cam war nicht immer hier, da er eine eigene Wohnung mit Nash hatte.
Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Heute bekam ich einen Brief. Ich war skeptisch, denn es stand kein Absender drauf. Nur meine Daten und ein fettes "WICHTIG".

"Jetzt mach den Brief endlich auf, ich kann nicht mehr länger warten.", sprach Cameron.
Ja, er war wieder bei mir. "Ich hab aber ein komisches Gefühl.", murmelte ich. "Mach schon.", rollte er die Augen. Ich nickte stumm und redete mir selber Sachen ein. Doch dann begann ich zu lesen. Es war ein langer handgeschriebener Brief mit leicht verwischter Schrift und Tinten Flecken.

Hallo Camila, (Datum von vor Jahren)
hier ist der, von dem du wahrscheinlich nie wieder was hören möchtest. Ja, es ist Jack. Der, der dich verlassen und verletzt hat. Aber hiermit wollte ich dir sagen, dass es mir so unglaublich Leid tut. Ich weiß nicht, wann oder ob du überhaupt diesen Brief lesen wirst, aber ich möchte dir sagen, dass du ALLES für mich bist. Ich liebe dich so verdammt sehr. Und bevor du diesen Brief zerreißt, lass es mich bitte erklären, Camila. Es ist alles anders als du denkst. Ich weiß nicht, was dir erzählt wurde, doch ich bin niemals freiwillig gegangen. Ich habe dich niemals freiwillig alleine gelassen. Damit du's weißt, ich wurde von meiner eigenen Familie betrogen. Nachdem ich die letzte Nacht bei dir geschlafen habe, bekam ich einen Anruf, dass ich sofort nach Hause kommen sollte. Angekommen, stand mein Vater mit zwei kleinen Koffern im Flur und erzählte mir, dass die Krankheit meiner Tante wieder aufgetaucht wäre. Sofort eilten wir zum Flughafen und flogen zu zweit erst nach Virginia und von dort aus sollte es weiter nach Kanada. Ja, du hast richtig gelesen. Es SOLLTE. Doch am Flughafen wurde ich mitgenommen. Ohne etwas zu wissen, packten mich Männer in Anzügen. Als ich meinen Vater ansah, übergab er mein Gepäck einem weiteren Mann. Ich versuchte mich zu befreien, doch wie sollte ich das können? Jedenfalls schafften sie mich in ein Militär Auto. Es wurde mir alles abgenommen. Alles womit ich Kontakt zu anderen aufbauen könnte. Auch mein Handy. Somit landete ich im amerikanischen Militär und schreibe dir gerade diesen Brief. Ich weiß nicht, was in der Zukunft passieren wird. Ob ich dir jemals diesen Brief zuschicken kann. Geschweige denn, habe ich keine Ahnung ob ich dich jemals wieder sehen werde oder ich je lebend wieder raus kommen werde. Ich weiß es wirklich nicht und es tut mir so Leid. Sollte ich es nicht schaffen, wird ein Freund, den ich hier kennengelernt habe, es für mich tun. Er wird diesen Brief abschicken, das hat er mir versprochen. Und ich hoffe, du bist nun aufgeklärt. Ich habe dich niemals freiwillig verlassen, mein Engel. Ich liebe dich über alles und ich würde alles tun, um dich noch ein einziges mal zu sehen. Es ist mein Traum hier raus zu kommen.. Und weißt du, es zerbricht mir das Herz, Camila. Es brennt in meiner Haut, wenn ich drüber nachdenke. Ich verstehe nicht, wie man uns sowas antun kann. Wie meine Eltern uns das antun konnten. Dennoch hoffe ich, dich wenigstens noch ein letztes mal in den Arm zu nehmen. Ich möchte dein Körper an meinem spüren, deine Arme um meinen Oberkörper, deine Lippen auf meinen und noch ein letztes mal deinen Geruch einatmen. Mein ganzes Herz pocht, wenn ich über dich nachdenke. Es zerreißt es in Stücke. Verdammt, es tut so weh, Camila. Ich wollte das alles nicht, ich wollte dich nie verletzen. Deshalb bete ich zu Gott, damit unsere Wege wieder zueinander finden. Jede Stunde, Minute und Sekunde. Ich liebe dich bis zum Ende meines letzten Herzschlages und hoffe, du kannst mir verzeihen, meine Prinzessin.
In Liebe, Jack

Nachdem ich alles las, schmiss ich den Brief auf den Tisch und begann zu schluchzen. Cameron las den Brief und nahm mich in den Arm. Ich weinte und weinte. Wie könnte sowas möglich sein? Wie könnten seine Eltern so unmenschlich sein?

"Camila, hier ist noch ein Brief.", flüsterte Cam. Ich wischte mir die Tränen weg und atmete tief ein.

Liebe Camila,
hier ist Jack's Freund Aidan. Normalerweise misch ich mich bei so etwas nicht ein, doch wie ich sehe bedeutest du Jack die Welt. Er ist in kurzer Zeit mein bester Kumpel beim Militär geworden. Und ich weiß nicht, wie du den Brief von ihm ansiehst, doch ich wollte dir auch einmal berichten, wie sehr er dich liebt. Diesen Brief schreibe ich nicht, weil Jack mein bester Kumpel hier ist, sondern weil ich sehe wie stark seine Liebe zu dir ist. Jede Nacht erzählt er mir von dir. Jede Sekunde denkt er an dich. Er dreht vollkommen durch ohne dich. Du bedeutest ihm wirklich alles. Er trägt jedes mal ein Bild von dir in der Hosentasche. Und jedesmal vor dem Schlafen betet er, küsst das Bild und legt es sich unter sein Kissen. Jack liebt dich über alles, Camila. Ich hoffe du verzeihst ihm, denn er verdient es nicht. Er ist der ehrlichste Mensch der Welt und vergießt jeden Tag Tränen.
Vor einem halben Jahr wurden Jack und ich in ein anderes Kriegsgebiet geschickt. Es waren Jahre um, doch er hatte dich trotzdem nicht vergessen. Jedes mal, bevor wir in den Krieg mussten, küsste er dein Bild. Du gabst ihm die Motivation, die er brauchte. Du warst der Grund, wieso Jack es soweit schaffte. Denn jeder dritte hier, überlebte das nicht.
Jack aber hielt sich an dir fest. Er versprach eines Tages vor dir zu stehen und dir zu zeigen, dass er dich nach all den Jahren noch liebt. Doch, es kam wie es sollte. Jack's Traum ist in Erfüllung gegangen. Er ist nicht mehr hier.

Jack Gilinsky
*10.09.96
†05.09.16

Jack traf eine Kugel, direkt ins Herz. Ich weiß, es ist nicht einfach es zu verkraften, aber Camila, er hat dich bis zum letzten Atemzug geliebt und er wird es immer noch tun.
-Aiden

Als ich das Ende las, fing ich an zu schreien. "Das darf doch nicht wahr sein!", weinte ich. Cameron las den vorletzten Abschnitt und fing selber an ein paar Tränen zu verlieren. Dennoch merkte ich, wie er versuchte stark zu bleiben und mich zu trösten.
"Camila..bitte..", stammelte er.
"Er ist tot, Cameron.", schluchzte ich.
Er nahm mich nochmal in den Arm. "Er wollte unbedingt raus da und das war sein einziger Weg, dort rauszukommen. Es ist alles okay, Camila. Jetzt ist er nunmal ein Engel im Himmel.", sprach Cam.

Ich schaute noch einmal in den Briefumschlag und fand zwei Bilder.

Weinend betrachtete ich beide und küsste sie. Dabei schloss ich meine Augen und spürte wie meine Tränen meinen Wangen runter rollten. Mein ganzer Körper brannte.