Between them

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Der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben des Busses. Mit meinem Finger malte ich ein Muster in das beschlagene Fenster.

Es war ein widerlicher Tag. Ende November, es regnete wie aus Kübeln und alles kam mir grau, leblos vor. Ich hasse dieses Wetter, da werde ich immer depressiv und dauermüde. Ich war allgemein mehr der Sommermensch.

»Hallöchen Maus !« , endlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Meine beste Freundin Tara setzte sich neben mich und umarmte mich stürmisch. »Wie kannst du bei dieser Scheiße dort drausen nur so gut gelaunt sein ?« Ich zeigte auf die nasse Straße. »Ich probier halt immer das Beste aus allem zu machen.« Sie grinste mich an. Genau das liebe ich an ihr. Ihre optimistische Art und die Wärme die sie versprüht. Genau das Gegenteil von mir.

Nicht das ich ein Emo oder ähnliches wäre, nein. Aber ich konnte einfach nicht immer nett zu allen sein und die Welt durch eine rosarote Brille sehen.

»Hey Elena.« Eine männliche Stimme räusperte sich neben uns. Tobias, Taras großer Bruder. Verlegen strich er sich mit eine Hand durch seine braunen Wuschellocken und versuchte möglichst cool dazustehen.

»Hey Tobi.« Ich lächelte ihn an und widmete meine Aufmerksamkeit dann wieder seiner Schwester. Er zog enttäuscht von dannen.

Lauthals fing Tara an neben mir los zu lachen. »Er denkt echt er hätte Chancen bei dir.« Auch ich schmunzelte leicht. Ach Tobi. Wir kennen uns seit unzzähligen Jahren und er ist wie ein Bruder für mich, doch seit über einem Jahr probiert er mich zu beeindrucken und für sich zu gewinnen.

Ich drehte mich auf meinem Sitz um und suchte ihn. Er saß etwas abseits von uns und unsere Blicke trafen sich. Er wurde rot und schaute verlegen auf sein Smartphone.

Er war süß, keine Frage. Braune Locken und grüne Augen. Aber könntet ihr was mit eurem quasi Bruder anfangen ?

»El, wir sind da.« Der Bus bremste scharf und einige Menschen beschimpften den Fahrer.

Taras Hand schloss sich um meine und zog mich aus dem Bus raus in die Freiheit.

Ich atmete tief ein. Die stickige Luft im Bus konnte man ja fast nicht aushalten.

»Was haben wir jetzt für ein Fach?« , unterbrach meine Freundin unser Schweigen als wir den Weg zur Schule liefen. Typisch, nach fast 2 Monaten Schule konnte sie unseren Stundenplan immernoch nicht.

»Englisch.« Wir erreichten das Schulhaus. Ihre Augen leuchteten auf. »Oh nein, ganz vergessen.« , ich verdrehte die Augen. Englisch bei Herrn Schwab, dem Schulschwarm, auf den leider auch Tara stand. »Das wird toll.« , schwärmte sie und schleifte mich ins Klassenzimmer.

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