One.

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'Schlimm ist, wenn du von Außen strahlst und keiner merkt, wie du innerlich weinst

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'Schlimm ist, wenn du von Außen strahlst und keiner merkt, wie du innerlich weinst.'

Es ist als würde die Zeit langsamer vergehen, langsamer als eine Schnecke voran kriecht.
Meine Gedanken verlieren sich immer wieder aufs neue, selbst die Musik schafft es nur noch selten mich zurück zuholen. "Wie fühlst du dich heute?"
Ich schlucke schwer, wenn ich ehrlich Antworte, hält sie mich doch noch mehr für krank. "Uhm, ganz okay."
Sie schielt über ihre Brille mit einem skeptischen Blick. "Sophie..bist du dir da sicher? Du weist das du ehrlich sein sollst."
Ich schäme mich und wende den Blick ab, ich hätte wissen sollen das ich nicht gerade überzeugend klinge. "Okay mir geht es nicht ganz so gut, aber ich komme klar."
Sie schnauft laut auf, legt ihr Klemmbrett auf den Tisch und überkreuzt ihre Beine.
"Dann erzähl mir mal, was habe ich während meiner Abwesenheit verpasst.."


50 Minuten später ..

Ich bin froh, dass das Gespräch vorbei ist, es fiel mir sowieso mehr als schwer mich heute zu konzentrieren. Es fühlt sich unangenehm an und ich versuche die Dinge die ich mit ihr besprochen habe wieder aus meinen Gedanken zu verbannen. Langsam schließe ich die Haustüre auf, es scheint niemand dazusein. Ich schlüpfe aus meinen Schuhen und tapse vorsichtig den Flur entlang in mein Zimmer, wo ich erleichtert die Tür hinter mir verschließe, ich hasse es, dass sie ohne Erlaubnis hinein stürmen wann und wie sie wollen. Ich setze mich auf den Boden, wo meine Stifte zusammen mit leeren und schon vollgekritzelten Blättern verteilt umher liegen. Ich lege ein leeres Papier vor mich, schnappe mir einen Stift und zeichne einfach was mir in den Sinn kommt, während ich mich auf die Musik konzentriere welche ich im Hintergrund gestartet habe. Für viele unverständlich, aber Musik lässt mich strahlen und beflügelt meine Gedanken. Oft stelle ich mir vor ein anderer Mensch zu sein, zu Singen und zu Tanzen in einer Liebesromanze. Ich liebe die indische Musik. Sie ist voller Gefühl und es geht nicht um Bitches, Sex oder ähnliches wie in den meisten Liedern heutzutage. Meine Fantasy ist geschmückt von glitzernden Regentropfen, sie prasseln meine kühle Haut hinunter während mein Herz voller Freude und Liebe fast platzt. In diesem Moment, lächle ich das erste mal am heutigen Tag wirklich, ohne es nur zu spielen. In meiner Fantasy kann ich entscheiden wie ich bin, wer ich bin und wo ich bin. Doch leider ist es eben nur Fantasy und wird niemals Realität werden..
Ich höre ein lautes rumpeln und spüre wie eine unangenehme Gänsehaut meinen Körper entlang wandert. Ein kalter Atem berührt leicht mein Ohr, weshalb ich meine Haare schnell darüber lege. Ein lautes kichern erfüllt den Raum und ich versuche meinen Blick nicht von dem Papier abzuwenden. "Du weist doch, selbst wenn du mich nicht bei dir haben willst, ich bin immer bei dir."
Ich lasse den Stift aus meinen Fingern gleiten und richte mich auf, mein Blick haftet starr an der Wand. "Ich wünschte jedoch, du würdest mich verlassen."

"Autsch! Das hat gesessen." Die Ironie und der Spott sind kaum zu überhören.
Vorsichtig setzt Sie sich vor mich. Ihr Lächeln füllt das ganze Gesicht und sie zwirbelt eine ihrer blonden Haarsträhnen. Ich schlucke schwer und sehe zu ihr auf. Ihre blauen Augen strahlen mich an und verspotten mich. Es ist als wäre ein riesiger Kloß in meinem Hals, welchen ich trotz großer Anstrengung nicht runterschlucken kann. "Wieso bist du bei mir?"
Vorsichtig schmücke ich meine Worte mit einem sanften Blick, besorgt über ihre Antwort.
"Weil ich die einzige bin, die dich liebt und dich nie verlassen wird, während alle anderen gehen," sie schnauft laut auf und legt sich mit abgestütztem Kopf auf den Boden, sodass sie mich dennoch ansehen kann: "Du hast heute wieder mit ihr gesprochen nicht war?"
"Ja..aber.. du verstehst nicht, ich.. Sie -"
"Oh doch ich verstehe sehr gut! Sie will das du leidest. Sie will das wir beide nicht mehr beieinander sind, sie gönnt mich dir nicht. Diese alte Hexe soll sich zurück halten!"
Ich senke meinen Blick und spiele nervös mit meinen Fingern, ich wusste sie würde dies sagen..
Sie hockt sich direkt vor mich in einen Schneidersitz und legt ihren Zeigefinger unter mein Kinn, sodass ich sie ansehen muss. "Solang ich bei dir bin und deine Tränen auffange, bist du nicht alleine ich bestimme dein Leben und ich entscheide wie du dich fühlst, ohne mich bist du nichts, verloren und alleine. Sophie gehört zu Shadow, wir sind verbunden mit Ketten, die nicht einmal Gott sprengen kann."

Splintered - Splitter meiner SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt