Der Kampf mit der Mathe-Monster

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Die folgende Geschichte beschreibt bildlich meinen Kampf mit der heute geschriebenen Matheschulaufgabe. Ich habe sie während der Stunde davor und der Stunde danach geschrieben (besser gesagt: Ich habe mir meine Ängste vom Leib geschrieben) und so ist sie nicht unbedingt ein literarisches Meisterwerk. Ich wünsche euch trotzdem viel Vergnügen.

Mit klopfendem Herzen und brennender Lunge hetzte ich durch den Wald. Ich sprang über Wurzeln, schlug mich durch Gestrüpp, duckte mich unter Ästen hindurch und rannte immer weiter. Mein Atem ging unregelmäßig und schnell, ich wimmerte ängstlich bei jedem Ausatmen. Meine Beine konnten nicht mehr und von meinem Puls wollte ich gar nicht erst anfangen. In regelmäßigen Abständen schlug mein Schwert gegen mein rechtes Bein. Doch das alles merkte ich gar nicht. Die Panik und das Adrenalin ließen meinen ganzen Körper zittern. Es gab nur mich, den Weg vor mir und das Geräusch der immer näher kommenden Schritte hinter mir. Keine menschlichen, sondern die riesiger Pfoten, die die Äste unter seinen Füßen zerbrechen ließen und dazu noch das Knurren eines wütenden, hungrigen Raubtiers. Mit einem beherzten Sprung setzte ich über die nächste Wurzel hinweg. Meinen Landepunkt fest im Blick steuerte ich auf den Boden zu, jedoch geriet meine lederne Schwertscheide zwischen meine Beine, ich verfehlte den Landepunkt, überschlug mich einmal und landete schließlich mit dem Gesicht im Dreck. Ich spuckte einige Blätter aus und sprang schnell wieder auf die Beine. "Jetzt hat wegrennen auch keinen Zweck mehr.", dachte ich, zog mit zitternden Händen mein Schwert und stellte mich abwartend meinem gefährlichen Gegner entgegen. Aus den Büschen vor mir brach plötzlich ein riesiges Biest. Es hatte den starken Körper eines gigantischen Wolfes , die spitzen Ohren einer Katze und die gelben Augen eines Reptils. Es legte die Ohren angriffslustig nach hinten und fletschte die messerartigen Zähne. Mein Herz klopfte zwar immer noch wie wild, doch Panik hatte ich nicht mehr, sondern konnte wieder klar denken. Ich war im Kampfmodus. Das Vieh duckte sich gefährlich als wollte es losspringen, doch ich war schneller. Ich machte einen Satz auf es zu und hieb gleichzeitig mein Schwert über seine Nase. Es jaulte kurz schmerzerfüllt auf und machte sich dann klein. Wie Hunde umkreisten wir uns gegenseitig. Ich, das Schwert schlagbereit in der Hand, es, wie ein Wolf der sich dem Rudelführer unterwarf und darauf wartete dass er entweder bestraft oder entlassen wurde. Plötzlich, als ich das Tier so sah, kam mir eine Idee. Ich näherte mich ihm immer weiter. Es wich zurück, aber in kleineren Schritten als ich es tat. Schließlich stand ich direkt neben ihm und legte vorsichtig meine Hand auf sein schwarzes Fell. Einen Moment lang war es still, dann fing sein Körper an zu vibrieren. Erst nach ein paar Sekunden erkannte ich dass es knurrte, doch da war es schon zu spät. Bevor ich überhaupt realisiert hatte was passierte, hatte das Biest seinen Kopf gedreht und in meine Hand gebissen. Schmerz raste durch meinen Arm und ich schrie auf. Dann gab ich dem Vieh einen weiteren Schlag auf die Nase, woraufhin es mich losließ. Ich sackte auf dem Boden zusammen, während ich meine Hand schützend in meinem Bauch verbarg. Mit einem letzten, kräftigen Hieb schlug ich mein Schwert in sein Bein. Wieder jaulte es auf, drehte sich um und verschwand humpelnd in der Dunkelheit des Waldes. Kraftlos ließ ich mich auf den Boden fallen, schloss die Augen und versuchte den Schmerz zu vergessen.

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