III

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Luna

Ich öffnete meine Augen. Ich brauchte nur we-nige Augenblicke, um zu realisieren, wo ich war. Meine Augen streiften zu dem Mann, auf dem ich halb drauf lag. „Guten Morgen, Teddy!" flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf den Brustkorb. „Guten Morgen, Liebe meines Lebens!" sagte er und grinste, ohne die Augen zu öffnen. Er fing an mir über meine nach oben liegende Körperseite zu streicheln.

Mein Kopf lag auf seiner Brust, genauso wie meine rechte Hand. Mein rechter Fuß hatte ich über ihn gelegt, dass er ohne Probleme meinen Schenkel streicheln konnte.

Wenn ihr es bis jetzt noch nicht bemerkt habt, ich bin, genauso wie Ed bis auf die Bettdecke nackt! Gut, ich hatte noch das Amulett an, das ich von Ed bekommen hatte.

Nach vielleicht 20 Minuten konnte ich mich überwinden das Bett zu verlassen und in meiner Tasche nach meinem Handy suchen. 10 verpasste Anrufe und 5 Nachrichten. Alle von meiner Mum!

Ich zog meine Unterwäsche wieder an und stülpte mir Eds Hoodie über. Nummer 14 den ich ihm klau!

Ich wählte die Nummer meiner Mum. Nach ei-ner 10 minütigen Predigt, dass ich nicht ohne Be-scheid sagen über Nacht weg bleiben solle, erzählte ich ihr, dass es mir gut gehe und ich bei Ed sei.

Als ich auflegte, stand Ed mit Batman Shorts hinter mir und schlang seine Arme um meinen Oberkörper. „Du bist knochig geworden!" kommentierte er meinen ‚neuen' Körper. „Willst du, dass ich wieder so ‚fleischig' werde wie früher? Junge, ich habe 15 Kilo abgenommen! Ich dachte es würde dir gefallen!" Ich befreite mich aus seinem Griff und lief zur Tür.

„Luna, das war als Kompliment gemeint! Hätte ich gesagt, du bist jetzt wunderschön, hättest du wahrscheinlich gefragt, ob du davor nicht schön gewesen warst. Aber das warst du! Du bist wun-derschön, egal wie dünn du bist! Ich liebe dich immer!" „Du bist echt süß, wenn du in Panik bist!" ich drehte mich wieder zu ihm um und lächelte ihn an.

Man sah, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. „Hör auf, mit mir die ganze Zeit zu spielen!" maulte er und küsste mich dann. „Warum? Lass mir doch meinen Spaß!" lachte ich „aber ich muss jetzt los, sonst killt mich meine Mutter!". Ich gab ihm einen Kuss zum Abschied und verließ das Hotel.

Nach einer 5 minütigen Taxifahrt erreichte ich das Hotel, in dem ich und meine Mum eingecheckt hatten. Als ich das Hotelzimmer betrat sah ich meine Mum voller Panik am Fenster stehen. „Mum, ich bin 17! Ich kann auf mich selber aufpassen!" sie drehte sich zu mir um und zwang sich zu lächeln. „Du bist doch aber mein Baby!". Ich lächelte.

„Wie viele von Edwards Pullis willst du eigent-lich noch schnorren?" fragte sie, als sie den Pulli betrachtete. „Der riecht noch nach ihm!" grinste ich und verzog mich in mein Bett. Mit meinen Kopfhörern verband ich mein Handy mit meinem Körper und ließ Musik spielen.

Ich war die einzige Person, die Ed einer seiner ‚Spinning Man' geschenkt hatte. Er hat noch 19 von 20! Meine Lieblingslieder waren ‚I love you' und ‚Misery'! Beide Lieder hat er für mich ge-schrieben.

Als erstes war Misery. Er hat mich damals ge-tröstet, als mein Goldfisch Ally gestorben ist (ich war 14!). Und I love you, als er sich nicht getraut hat, mir zu sagen, was er für mich fühlt. Irgendwie total süß!

Ich setzte mich auf mein Bett und lehnte mich an die Wand. Ich hörte das ganze Album durch und sang lauthals mit. Und das war kein Ohren-schmaus für meine Mum!

Leider blieben wir nur 2 Tage auf der gleichen Route wie Ed, denn wir mussten noch ein paar Verwandte besuchen.

Total langweilig!

Als wir dann eine Woche später wieder in Lon-don waren, stand ich mit einem Karton vor dem Haus der Sheeran's. Imogen, Eds Mutter begrüßte mich herzlich mit einer Umarmung. „Meine Mum hat mich gezwungen Ed seine Sachen wieder zu-rück zu geben!" antwortete ich auf den fragenden Blick Imogens beim Anblick des Kartons.

Sie lacht herzlich und nahm mir den Karton ab. „Ich habe gehört, du hast Ed in LA besucht?" fragte sie, nachdem sie mich auf Tee und Kuchen eingeladen hatte. „Ja, leider mussten wir schon viel zu früh gehen!" ich warf zwei Zuckerwürfel in meinen Schwarztee.

„Luna!" freute sich Eds großer Bruder, als er mich sah. Er hatte schon von Anfang an ein Auge auf mich geworfen. „Hat dir schon jemand gesagt, dass du verdammt heiß bist?" „Matthew!" ermahnte ihn seine Mutter „Das ist die Freundin deines Bruders!". Ich musste Lachen. „Ja, Matt! Dein Bruderherz hat mich schon darauf hingewiesen!" lachte ich.

Mit einem leicht enttäuschten Blick ver-schwand der Rotschopf mit einem Stück Kuchen in seinem Zimmer.

„Ich glaube, er wird es nie aufgeben! Und das ist für Ed gar nicht so einfach, wenn sein Bruder seine Kleine begehrt!" „Hey! So klein bin ich auch nicht mehr! Ich werde in einem halben Jahr 18!" lachte ich mit einem gespielt empörtem Gesicht.

„Ja, Ed in 2 Monaten! A so, er kommt über Weihnachten, willst du auch kommen, dann hät-ten ich auch was von ihm! Sonst ist er ja immer bei dir!". Ich lachte wieder. „Ja, da hast du Recht! Und ich habe eh keine Lust, alleine mit meiner Mum zu feiern!" „Bring sie doch mit, sonst ist sie ja komplett alleine" schlug Imogen vor.

„Ja, aber sie ist immer noch nicht begeistert, dass ich mit meinem Rotschopf zusammen bin. Bald 3 Jahre!" ich lächelte an dem Anblick der Er-innerung, als mir Ed seine Lieder das erste Mal vorgespielt hatte. Damals wurde er ganz rot im Gesicht. „Aber wahrscheinlich auch nur, weil ich mich für Ed von meinem damaligen Freund ge-trennt hatte und sie was von seinem Vater wollte. Der erste Mann nach dem Tod meines Dads!"

Mein Dad ist gestorben, als ich 12 Jahre alt war. Damals war Ed noch mein bester Freund.

„Ich mochte deinen Vater gern. Er war ja der beste Freund meines Mannes. Wegen ihm sind wir ja direkt nach London gezogen. Gott nimmt immer nur die guten Menschen zu sich. Und die, viel zu früh!"

An dem Tag, als mein Vater starb, fuhren wir gerade von Freunden nach Hause. Ein LKW rammte uns seitlich von der Autobahn gegen einen Brückenpfeiler. Mein Dad war sofort tot. Ich schwer verletzt und meine Mum verlor meinen ungeborenen Bruder. Ich habe mich damals so alleine Gefühlt. Deswegen bekam ich einen Goldfisch. Und als er, beziehungsweise, sie starb, begann das mit Ed...

„Ja, aber ohne ihn, wäre ich wahrscheinlich nie mit Ed zusammen gekommen!" ich versuchte meine Lippen zu einem Lächeln zu zwingen. Leider erfolgslos!

„Ich...muss dann auch wieder los!" ich stand auf und verließ fluchtartig das Haus. Imogen wusste was los war und ließ mich gehen.

Im schnellen Schritt kam ich nach 40 Mi-nuten bei mir zu Hause an.

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