IV

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Luna

Er war kurz vor Weihnachten. Imogen hatte mich zwar eingeladen, aber ich wollte nicht aufdringlich wirken und einfach so auftauchen. Ich wartete schon seit Tagen, auf einen Anruf oder ei-nen SMS. Vergeblich.

Ich hatte ihm schon ein Geschenk gekauft. Es war, wer hätte es gedacht, ein Hoodie. Vorne war ein großes Bild von uns beiden drauf. Wir hatten es im letzten Sommer gemacht. Wir saßen am Strand mit einem Eis in der Hand. Ich war der komplette Kontrast zu Ed: braungebrannt und da-neben ein fast weißer Rotschopf.

Ich legte den Pulli gerade zusammen um ihn in dem goldenem Glitzerpapier einzupacken. Eine rote Schleife drauf. Fertig!

Ich freute mich schon, ihn endlich wieder zu sehen.

Leider bekam ich nie einen Anruf.

Ed

Ich kam grade wieder in London an. Meine Mum begrüßte mich stürmisch und zog mich ins Haus. Ich freue mich schon, Luna endlich wieder zu sehen. Ich wollte sie anrufen, aber meine Mum meinte, sie würde zu Weihnachten vorbeikommen. Aus diesem Grund half ich, dieses Jahr zum ersten Mal freiwillig, das Haus zu dekorieren.

Endlich war es so weit. Das komplette Haus duftete nach Keksen, Zimt und Bratäpfeln.

Ich stand mit einem breiten Grinsen aus mei-nem Bett. Nach meinen 10 minütigen Duschau-fenthalten zog ich mich wieder an. Als ich den Schrank aufmachte erschrak ich. „Ich wusste gar nicht, dass ich so viel Klamotten habe..." murmelte ich vor mich hin und griff nach dem blauen Hoodie, der ganz oben lag.

Als ich ihn an hatte, fand ich in der Bauch-tasche Luna's Armband. Das war das erste Ge-schenk, das ich ihr gemacht hatte. Es hat damals 30£ gekostet. Viel für einen 15-jährigen Jungen, der sein komplettes Taschengeld für seine Gitarre ausgab.

Ich holte aus meinem Koffer die ganzen Ge-schenke, um sie im Wohnzimmer unter den Baum zu legen. Mein GROßER Bruder wollte sein Ge-schenk sofort öffnen, aber er musste noch auf Lu-na und ihre Mutter warten.

In der Zwischenzeit ist es 10 Uhr abends. Luna ist immer noch nicht da und meine Laune ist am Boden.

Als sie sich bis Neujahr nicht bei mir gemeldet hatte, warf ich ihr Geschenk und ihr Armband in den Briefkasten. Ich dachte mir nur, wenn sie mich nicht sehen will, sollte ich ihr ihren Freiraum lassen.

Ich fühlte mich richtig schlecht, da ich mich so gefreut hatte, sie endlich wieder zu sehen.

Luna

Es war Heiligabend und ich lag mit einer Lun-genentzündung im Bett. Ich hoffte, dass Ed anru-fen würde, aber es blieb still.

Wir hatten heute den 3. Januar und ich durfte endlich wieder aus dem Haus. Sofort machte ich mich auf den Weg zu den Sheeran's, in der Hoff-nung, Ed endlich wieder zu sehen.

Nachdem ich geklingelt hatte, öffnete mir Imogen die Tür. „Merry Christmas and a happy new year" freute ich mich. Mit einem verwunder-tem Blick fragte sie mich, warum ich nicht ge-kommen bin. Ich erklärte ihr alles und fragte dann, ob Ed da sei. „Nein, der ist heute Morgen gegangen!". Meine, anfangs glückliche Stimme verfiel in Trauer. „W-Was?" mir stand der Schreck im Gesicht.

„Naja, als du nicht gekommen bist, dachte er, dass du ihn nicht sehen willst. Er hat dein Ge-schenk in den Postkasten getan. Tut mir echt leid, Kleine!" „Ja...wenn Ed wieder kommt, könntest du ihm mein Geschenk geben? Ich gehe 2 Jahre nach Australien und habe gehofft, dass ich ihn noch se-hen kann!" ich drückte ihr das Geschenk in die Hand und drehte mich um.

Die Tränen flossen wie bei einem Wasserfall mir übers Gesicht. Wie konnte er nur denken, dass ich ihn nicht sehen will? Ich liebe ihn doch! Auch, wenn das jetzt eh nicht mehr zählt. 2 Jahre Australien! Weg aus London. Weg aus England. Weg von der Erinnerung an Ed!

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