Kapitel 2

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Nachdem sich die kalten Hände um meinen Fußknöchel geschlossen hatten, fing ich urplötzlich an zu schreien und zu strampeln, bis ich kaum noch Luft bekam.
Je mehr ich mich bewegte, desto stärker wurde ich festgehalten und nicht nur das, ich merkte, wie die eisigen Finger immer höher wanderten.
Ich versuchte meinen Kopf zu drehen und einen Blick auf die Person zu erhaschen, die mich da gepackt hatte.
Das einzige, was ich erkennen konnte war eine dunkle Silhouette.
Treten war vergeblich, strampeln war aussichtslos und meine Schreie würde niemand hören.
Plötzlich schlossen sich starke Arme um meine Taille und zogen mich abrupt nach hinten.
Ich prallte mit dem Kopf, direkt neben einem schwarzen Turnschuh, auf dem Waldboden auf und bevor ich klar denken konnte wurde ich mit einem stumpfen Gegenstand ins Gesicht geschlagen.
Im letzten Moment unterdrückte ich einen Aufschrei und hielt mir die Hände schützen vor das Gesicht.
Während weiter auf mich eingeprügelt wurde, setzte der Schmerz langsam aus.
Ich spürte, wie mir Blut aus Nase und Mund lief, wie mein Körper träge wurde und sich meine Augen langsam schlossen.
Bevor ich das Bewusstsein endgültig verlor, vernahm ich noch ein tiefes, kehliges Lachen.

Als ich die Augen öffnete, war das einzige was ich sah, gähnende Leere und Dunkelheit.
Ich lag gefesselt und geknebelt auf dem harten Boden eines Transportwagens.
Die Seile fraßen sich langsam durch meine Haut, in das Fleisch, bis mir das Blut Arme und Beine hinablief.

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