Inside

Kapitel 7

Der Mann, der mich geholt hatte, ging die ganze Zeit hinter mir her und sagte kein einziges Wort. Ich wurde durch einen dunklen Gang bis zu einer Tür geführt, doch bevor ich sie öffnen konnte, hielt mich der Mann an der Schulter fest und bedeutete mir mich umzudrehen.

Mit einem Ruck zerschnitt er mir die engen Fesseln, direkt vor meinem Bauch. Keine Sekunde später wurde ich gewaltsam nach vorne gestoßen und fiel gegen die Tür, die sich unter einem Gewicht sofort öffnete.

Ziemlich plötzlich schien mir ein sehr grelles, weißes Licht entgegen und ich musste die Augen krampfhaft zusammenkneifen, damit sie nicht anfingen zu tränen. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das helle Umfeld und ich konnte ein geräumiges Zimmer ausmachen.

Die kahlen Wände reflektierten das Licht der weißen Röhrenleuchten und ein hohes Fenster auf der anderen Seite des Raumes ließ, obwohl es mit einem blutroten Vorhang zugehängt war, einige Sonnenstrahlen eindringen.

Rechts neben mir stand ein kleines rustikales Sofa mit schwarzem Bezug, welches mit Kissen in der Farbe des Vorhangs belegt waren. Direkt davor lag ein weich aussehender roter Fransenteppich, der recht neu zu sein schien, was man an einem Etikett an einer der Ecken erkennen konnte.

Neben dem Sofa hing ein kleiner roter Wandschrank aus Holz und direkt darunter stand ein Kasten mit Plastikflaschen. Die rechte Tür des Schranks war einen Spalt breit geöffnet, gerade so weit, dass ich eine Packung Kekse und einen Apfel erkennen konnte.

Links von mir hing das einzige Bild in diesem Raum, welches von einer goldenen Stehlampe beleuchtet wurde. Es zeigte die Fotografie eines alten Bauernhofs, vor einer idyllischen Landschaft und direkt neben der Lampe hing ein weiterer blutroter Vorhang, der den Raum teilte.

Etwas weiter hinten im Raum stand ein runder Glastisch mit zwei schwarzen Lederstühlen. Auf dem Tisch lag eine silberne Nagelfeile und auf einem der Stühle saß ein Junge, der wohl etwas älter war als ich.