Levi
Nach einer gefühlten Ewigkeit hielten wir plötzlich an. Ich schaute neugierig aus dem Fenster. Die Sonne stand hoch am Himmel und es war heiß geworden. Wir standen an einer Raststätte und meine Mutter drehte sich zu mir um. ,,Wir sind fast da. Ich besorg uns nur schnell was Erfrischendes. Bin gleich wieder da." Ich nickte nur. Gott sei Dank hatte ich heute morgen ein luftiges T-shirt angezogen. Es war unangenehm schwül im Auto. Erst jetzt bemerkte ich das ich wohl eingeschlafen war. Meine Mutter kam mit zwei gekühlten cokes zurück. Dankbar nahm ich ein paar Schlücke. ,,Es sind nur noch 10 Minuten", sagte meine Mutter wieder. Ich nickte und räumte mein Handy weg. Irgendwie war ich ja total gespannt auf Steve. Andrerseits hatte ich total Angst das er so ein Vollarsch sein könnte. Plötzlich klingelte mein Handy. Es war Lucy. ,,Na kleine.",begrüßte ich sie. ,,Hey seid ihr schon da?",fragte sie. ,,Nein aber gleich. Ich ruf dich nacher nochmal an wenn wir da sind und alles aufgeräumt haben ok ?" ,,Ja klar. Bis nacher.",sagte sie. Irgendwie klang sie total niedergeschlagen. Auf der Stelle spürte ich wie sich mein Magen zusammenzog. Erst jetzt wurde mir klar das ich sie ewig nicht sehen werde. ,,Pass auf dich auf Kleine.",flüsterte ich traurig und blickte aus dem Fenster. Wir näherten uns einem Wohngebiet. ,,Mach ich du auch Großer. Und Kopf hoch." ,,Bye",flüsterte ich und legte auf. ,,Wir sind da!",meinte meine Mutter. Meine Aufregung und Vorfreude hatten sich in Niedergeschlagenheit verwandelt. Ich seufzte. Meine Mutter schaute mich schuldbewusst an. Sie stellte das Auto ab und öffnete die Tür. Da wurde auch schon die Haustüre aufgerissen und Klaus nahm meine Mutter glücklich in den Arm. Ich stieg langsam aus. Ich sah jemanden in der offenen Tür stehen. Ein Junge etwas größer als ich, dunkle Haare, grüne Augen. Er entdeckte mich und musterte mich neugierig. Mir blieb der Atem weg. Er sah echt richtig gut aus. Und genau das durfte ich nicht denken. Reis dich zusammen, Levi. Er ist dein Stiefbruder. Klaus kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. ,,Ich freu mich so das ihr hier seid.",sagte er. Ich hatte keine Lust zu antworten. Klaus schien das nicht zu stören. Er lud schon unsere Koffer aus dem Auto aus. Ich beobachtete wie meine Mutter Steve begrüßte. Um ehrlich zu sein ich hätte nicht erwartet das er so freundlich sein würde. Er sah gut aus, sehr gut sogar. Und ich konnte mir vorstellen das auch er nicht sonderlich viel Lust hatte, sich mit mir ein Zimmer zu teilen. Er kam auf mich zu und reichte mir seine Hand. Sie war warm. ,,Ich bin Steve",begann er zu sprechen. Seine Stimme war freundlich. Ich musste auf jeden Fall verhindern mich mit ihm anzufreunden. Er war mir jetzt schon viel zu sympathisch. Ich konnte nicht zulassen das ich mich eventuell in ihn verlieben könnte. ,,Levi",sagte ich kurz angebunden. In meiner Stimme war keine Spur von Freude oder Freundlichkeit. Ich drehte mich von ihm weg und nahm mir meine Tasche. ,,Ich zeig dir unser Zimmer",sagte Steve. Er lief los in Richtung Haus.
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Mein Stiefbruder und ich. (boyxboy)
JugendliteraturFür den 16-jährigen Levi ist es nicht einfach sich anzupassen. Seitdem er 14 ist weis er, dass er anders ist als die anderen. Er ist schwul. Bis auf seine beste Freundin Lucy weis niemand davon. Als seine Mutter beschließt zu ihrem neuen Freund zu z...