11.Kapitel

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Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zu mir. Ich ging nach oben um meine Schulsachen zu holen und Luca wartete im Wohnzimmer auf mich. Steve war gerade dabei sich für die Schule fertig zu machen. Er bemerkte mich erst als die Türe hinter mir geräuschvoll ins Schloss fiel. Er drehte sich von seinem Kleiderschrank weg und sah mich überrascht an. Er sah sehr müde aus. Vielleicht lag da auch eine Spur Wut in seinen Augen. ,,Du hast bei ihm geschlafen, nicht wahr?" Ich ging langsam zu meinen Sachen. War es für ihn wirklich so ein Problem, dass ich bei Luca übernachtet hatte? ,,Hast du ein Problem damit ?" ,,Von mir aus kannst du machen was du willst. Ich will dich nur warnen." ,,Warnen? Vor wem denn? Vor Luca?" Ich schnaubte empört. ,,Du kennst ihn doch nicht einmal. Ich will nur nicht, dass er dir weh tut. Wieso benimmst du dich wie ein Arschloch? So bist du doch gar nicht oder? Als wir zusammen im Pool waren, da warst du ganz anders. Und jetzt? Was hab ich dir getan, dass du so mit mir umgehst ?" Er holte tief Luft. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Luca, der gerade zur Tür rein kam, rettete mich. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und mit einem ,,Wir reden später" verließ ich das Zimmer. Auf dem Weg zur Schule musste ich durchgehend daran denken, was Steve gesagt hat. Ich hatte ihn mit meinem Verhalten sehr verletzt und das tat mir verdammt leid. Luca riss mich aus meinen Gedanken. ,,Alles in Ordnung bei dir? Du bist schon die ganze Zeit so komisch." Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte frustriert. ,,Ja alles gut. Ich bin nur müde." Ich wusste nicht wieso ich ihn jetzt anlog, aber das ganze sollte eine Sache zwischen mir und Steve bleiben.

Der restliche Schultag verlief sehr langweilig. Als am Ende der Mathestunde endlich der Gong ertönte, atmete ich erleichtert aus. Nur 5 Minuten länger und ich wäre eingeschlafen. Herr Forstner gab uns noch eine ganze Liste an Hausaufgaben auf. Genervt seufzte ich auch Luca neben mir schien nicht sehr begeistert. Deshalb fragte er mich ,,Wollen wir die vielleicht nacher zusammen machen? Dann ist es nur halb so bescheuert." Ich hatte irgendwie überhaupt keine Lust mich mit Luca zu treffen. Also log ich ihn schon wieder an und behauptete, dass ich meiner Mutter versprochen hatte mit ihr shoppen zu gehen. Luca nickte enttäuscht und wir machten uns auf den Weg zum Bus.

Als ich zuhause war, ging ich sofort auf mein Zimmer. Ich wollte einfach meine Ruhe haben und nachdenken. Doch zu meinem Pech war Steve schon zuhause und saß auf seinem Bett. Als er mich bemerkte, stand er auf und wollte das Zimmer verlassen. Ich hielt ihn am Arm fest und blickte ihm in die Augen. "Wir sollten reden." Er schüttelte den Kopf und wollte sich aus meinem Griff befreien. "Bitte Steve ich muss mit dir reden. Ich hab mich total beschissen verhalten und das tut mir auch unglaublich leid. Lass mich bitte erklären wieso ich so war." Endlich wehrte er sich nicht mehr gegen meinen Griff und schaute mich an. "Okay von mir aus, aber das ist deine letzte Chance." Erleichtert atmete ich auf. Erst jetzt bemerkte ich, wie wichtig es mir war mit Steve zu reden, wie wichtig er mir tatsächlich war. Wir setzten uns auf mein Bett und ich suchte nach Worten. "Also was wolltest du mir sagen?" Ich rutschte nervös hin und her. Ja was wollte ich ihm sagen? Die Wahrheit wohl kaum. "Ich ähm ... es tut mir leid das ich mich so komisch verhalten habe." "Ja ich weiß, aber sag mir doch endlich mal wieso du dich so idotisch benommen hast." Ohne lange drüber nachzudenken lehnte ich mich zu ihm hinüber und küsste ihn. Zuerst erstarrte er und ich wollte mich gerade von ihm lösen, als er den Kuss erwiderte. Der Kuss war unglaublich schön, aber genauso schnell wieder vorbei wie er gekommen ist. "Deswegen." flüsterte ich und verlies den Raum.

Mein Stiefbruder und ich. (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt