9. "Das bedeutet... KRIEG!"

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Während Niall sich seine Hände wusch, bereitete ich schon mal den Teig vor.

Damit allerdings keine peinliche Stille entstehen konnte, schaltete ich das Radio ein.

Das Lied Treasure- Bruno Mars (an der Seite) ertönte und ich drehte es automatisch ein wenig lauter. Summend und leicht im Takt schwingend schüttete ich Mehl, Zucker und alle weiteren Zutaten in eine große Schüssel.

Als ich mich schwungvoll zum Kühlschrank umdrehte, da noch die Milch fehlte, bemerkte ich eine Bewegung aus den Augenwinkeln.

Niall stand angelehnt am Türrahmen und beobachtete mich.

Schlagartig spürte ich, wie meine Wangen heiß wurden.

"Hände gewaschen?", fragte ich unbehaglich und drehte mich zum Kühlschrank um.

"Mh und hab eine eins-a Tanzeinlage gesehen!", antwortete er augenzwinkernd und kam auf mich zu.

Verdammt! Wie peinlich, denk nach Caro, red dich irgendwie raus oder lass dir was freches als Antwort einfallen.

"Nun ja, da bist du der einzige dem's gefällt, alle anderen ergreifen sofort die Flucht.", sagte ich gespielt verletzt und hielt mir eine Hand vor meine Brust.

Als Antwort hörte ich nur seine umwerfende Lache.

"Also, was kann ich tun?"

"Wie wär's, wenn du schon mal die Glasur vorbereitest?" Ich schloss den Kühlschrank wieder und zeigte ihm, was er machen sollte.

Wir arbeiteten mehrere Minuten in Stille, nun ja man hörte die leise Musik aus dem Radio, also war es nicht wirklich still.

"Und heute habt ihr einen freien Tag gehabt?", fragte ich, um ein Gespräch anzufangen.

"Mh.", hörte ich ihn nur sagen. 

"Und wo tourt ihr im Moment rum oder ist das ein Geheimnis?", fragte ich weiter.

Ich bemerkte, wie sich ein Lächeln auf seine Lippen setzte und er antwortete:

"Nein, das ist kein Geheimnis. Wir hatten gestern ein Konzert in Rom."

"Oh Rom ist so eine schöne Stadt!", schwärmte ich und wendete mich wieder dem Teig zu.

"Du warst schon mal in Rom?", fragte er.

"Mh, vor 3 Jahren waren meine Oma und ich dort. Ich weiß noch, dass wir uns verfahren hatten und das meine Oma eine Gruppe von Italienern angesprochen hatte, die uns dann zum Essen eingeladen hatten und zum Schluss ist daraus ein Straßenfest entstanden, obwohl wir eigentlich nur den Straßennamen wissen wollten.", erzählte ich und musste lachen, als ich mich daran zurück erinnerte. Meine Oma war ein absoluter Chaostyp, die immer für ein spontanes Abenteuer zu haben war, weswegen man immer mit ihr Spaß hatte.

Natürlich war es auch schon einige MAle nach hinten losgegangen, was meine Eltern gar nicht gutfanden. Trotzallem war sie einer der wichtigsen Menschen in meinem Leben.

"Echt? Das klingt, wie aus einem Film.", antwortete Niall und ich konnte mir vorstellen, dass er ein Lächeln auf den Lippen hatte. Ich lächelte ebenfalls und drehte mich wieder zu ihm.

"Ja, glaub mir, ich könnte jedes Mal, nach einem Urlaubstrip mit ihr ein Buch mit den Geschehnissen schreiben. Aber weißt du ich bewundere sie. Sie hat schon fast die ganze Welt gesehen. Sie ist halt einfach nicht dieser langweilige Typ von Mensch, der sein lebenlang zu Hause rum sitzt und Fernseh guckt."

"Ich mag jetzt schon deine Oma.", sagte er und wandte sich mir auch zu.

"Vielleicht kannst du sie mir mal vorstellen?"

"Klar." Zwar war ich mir sicher, dass das eher unwahrscheinlich war,aber ich wollte höfflich sein.

"Wie sieht's aus Niall? Bist du mit der Creme fertig?", fragte ich, um vom Thema abzulenken.

"Hm.. ich glaub schon." Misstrauisch schlenderte ich zu ihm rüber und guckte in seine Schüssel. 

Dort waren die gesamten Zutaten zusammengeworfen, jedoch nicht durchgerührt und um ehrlich zu sein, sah es irgendwie komisch aus.

"Ok, warte wir tauschen jetzt mal eben. Du musst bei dem Teig nur noch etwas Mehl reinschütten. Mal seh'n was hier noch zu retten ist." Den letzten Satz nuschelte ich, sodass Niall ihn nicht verstehen konnte.

"Machst du das eigentlich gerne?", fragte Niall, während er zur anderen Schüssel ging.

"Was?"

"Na backen oder ist das jetzt nur so eine Zeitvertreibung?"

"Ne, ich liebe backen. Kochen mach ich auch gerne, aber backen irgendwie lieber.", antwortete ich, während ich den Rührstab einschaltete und gleichzeitig mehr Zucker azumischte. 

Wie hatte er es bitte geschaft, eine Creme, die flockig sein sollte, flüssig und sauer zu bekommen?

"Und was ist dein Lieblingsgericht?", fragte er weiter.

"Schwierig, es gibt vieles, aber ich glaube Nudeln mit Pasta, ja defenitiv."

"Und wirst du eigentlich schnell wütend?"

Was ist das denn bitte für eine Frage?

"Ne, eigentlich nicht. Wieso fragst du?", doch ehe er mir antwortete, spürte ich etwas auf meinem Kopf. Er hat doch jetzt nicht gerade etwa... oder doch? 

"Das steht dir ausgezeichnet, das weiße Mehl in deinen Haaren setzt Akkzente.", hörte ich ihn sagen, bevor er in Lachen ausbrach.

"Na warte!", antwortete ich, während meine Augen sich zu Schlitzen formten.

Ohne groß drüber nachzudenken, nahm ich zwei Eier und klatschte sie Niall übern Kopf.

Nun war ich die jenige, die anfing zu lachen, als ich Nialls Blick sah.

"Du solltest nun immer rohes Ei in deinem Haar tragen, dass ersetzt perfekt das Gel."

Ich musste mir schon den Bauch vor lauter lachen halten. 

"Ich glaube, dass heißt...", setzte Niall an, und ich schrie zeitgleich mit ihm: "KRIEG!"

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Hey :-)

Sry, dies ist ein eher kurzes und ruhigeres Kapitel,

aber auch die muss es geben :D

Bis bald

Wiebke xx <3

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