Chapter 21

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Chapter 21

Was danach zwischen den Dreien vorfiel, sah ich jedoch nicht mehr, da ich von diesem Moment an vollkommen mit Lee beschäftigt war, der mit einem seltsamen Lächeln auf mich zukam.

Für einen Moment war ich völlig verwirrt von seinem Gesichtsausdruck, doch ich würde mich nicht noch einmal täuschen lassen! So schnell ich konnte hüpfte ich auf ihn zu, aber gerade, als ich ihn über den Haufen hüpfen wollte, wich er aus und ich schnellte einfach, unfähig mich zu bremsen, an ihm vorbei.

„He, das ist gemein!“, fluchte ich, als ich plötzlich ruckartig gebremst wurde.

„Hier geblieben!“, sagte Lee leise und zog mich zurück.

„Lass meine Rückenlehne los!“

„Halt einfach mal für eine Sekunde die Klappe, ja?“

In diesem Moment hörte ich ein leises Ratschen und im nächsten Moment bemerkte ich, dass die Stricke plötzlich locker waren.

„Du …“, begann ich, völlig fassungslos.

„Du hast ja keine Ahnung, was mein Onkel mit euch machen würde. Sicherlich würdet ihr mehr als nur ein, zwei Tage hier unten verbringen müssen.“

„Lee?“, fragte ich leise, doch bevor ich mich aufrichten konnte, hielt er mich fest.

„Sei nicht dumm. Deine Füße sind noch fest.“

„Ups.“ Verlegen grinste ich ihn an. In diesem Moment passierte es.

„Ha, hab ich euch! Jetzt könnt ihr sehen, wo ihr bleibt!“, hörte ich Ivons Stimme von vor der Tür und im nächsten Moment streckte er seinen Kopf zu uns herein. „Na, Cousin, wirst du mit ihr fertig?“

„Klar“, log Lee prompt und wurde plötzlich leichenblass.

„Ich hab den Irren auch erledigt“, verkündete der Onkel nun. „Sollen wir dir wirklich nicht helfen?“

„Quatsch. Ich …“

„Lee? Was ist mit ihren Stricken?“, Ivons Stimme zitterte leicht und erschrocken musste ich feststellen, dass eins der Seile inzwischen bereits runtergerutscht war. Wenn meine Füße doch schon los wären!

„Ich dachte mir, die Stühle sind nicht sicher. Wir sollten sie anders fessel, auf den Boden legen, oder so. Mit diesen verdammten Stühlen machen sie viel zu viel Krach. Jemand könnte sie hören.“

„Wo du recht hast, hast du recht. Warum wir da bloß nicht früher drauf gekommen sind! Aber wenn wir sie auf den Fußboden legen, haben wir sie sich in nicht einmal einer Minute wieder befreit! Das können wir nicht riskieren!“, meinte Ivon, offensichtlich beeindruckt von Lees Intelligenz.

„Ich hab’s. Wir hängen sie an die Decke“, schlug der Onkel gemein grinsend vor. Vielleicht lernen sie so ihre Lektion.“

„Das ist ein Witz, oder?“, fragte Ivon vorsichtig. Das hätte ich ihm nicht zugetraut. Wer hätte gedacht, dass noch ein Fünkchen Menschlichkeit in ihm steckte?

„Nein, das ist kein Witz. Aber wir können sie ja wieder abhängen, kurz bevor wir fahren.“ Oder sie ausversehen vergessen, sagten seine Augen. Ein eisiger Schauer jagte mir über den Rücken.

Kurz darauf hingen wir alle, trotz heftigem Wehren, kopfüber nebeneinander an der Decke.

„Mir steigt das Blut in den Kopf“, maulte Jake.

„Mir auch.“

„Stell dir vor, mir auch.“

„In welchen Kopf denn?“

Königreiche - Das verlorene SchwertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt