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Als ich sie wieder öffnete dämmerte es schon.

Ich wusste, irgendjemand unter mir wird gerade hysterisch sein und panisch nach mir suchen. Jedoch interessierte mich dies nicht gerade. Ich stand dennoch auf, da ein leichter Wind wehte und ich nur im T-Shirt auf dem Dach stand. Ich zog an dem Griff, die Luke öffnete sich. Als ich unten ankam löschte ich das Licht, die Glühbirne leuchtete noch immer. Tja, dann werde ich wohl einen anderen Tag fürs sterben nutzen. Der Flur war leer und so konnte ich ohne weitere Begegnungen mich auf den Weg machen.

Ich überlegte kurz ob ich klopfen sollte, entschied mich dann doch dagegen und betrat das, beziehungsweise jetzt, mein Zimmer. Ich sah, dass das Mädchen in ihrem Bett lag. Jemand musste hier gewesen sein, denn auf ihrem Beistelltisch lag ein kleiner Bär, süss. Ich schlich zu meinem Bett, ich wollte sie nicht aufwecken. Kaum lag ich drin räusperte sie sich.

„Schleichen bringt nichts, ich bin wach."

„Entschuldigen Sie, ich wollte bloss verhindern, dass die Hoheit aus ihrem Schönheitsschlaf erwacht."

„Wir danken Ihnen, jedoch wartet die Hoheit sehnsüchtig auf ihre Mahlzeit."

Wie auf Kommando klopfte es an der Tür. Ich erwartete den Arzt oder eine Krankenschwester, da es wirklich langsam Zeit für Abendessen wurde. Jedoch betrat jemand Fremdes das Zimmer. Ich blickte zu dem Mädchen, diese grinste nun über das ganze Gesicht und strahlte den Jungen im Türrahmen an. Ich hob eine Augenbraue.

Der Junge trat ein und musterte mich und gab ein knappes „hi" von sich. Dann widmete er sich dem Mädchen, begrüsste sie mit einem raschen Kuss auf die Stirn. Genau, das fehlte jetzt noch. Mein wunderbares Doppelzimmer verwandelte sich in ein Liebesnest für Teenager. Ich schlug die Bettdecke geräuschvoll auf die Seite, stand auf und lief zur Tür. Knallte die Tür hinter mir zu und ging nach unten in den Aufenthaltsraum.

SomnambulistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt