Kapitel 4

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Ohne mir Gedanken zu machen, was das sein könnte, schlucke ich die Tablette runter und falle in einen tiefen Schlaf.

Unsanft werde ich geweckt. Kurz blinzel ich, aber ich bekomme die Augen noch nicht ganz auf. Durch ein kleines Fenster fallen einzelne Sonnenstrahlen in den Raum.

Ich bin nicht daheim. Warte. Was? Ich bin NICHT daheim?? Wo zum Teufel bin ich? Mein Blick richtet sich zur Seite. Eine Betonwand. Nach oben. Eine Decke, mit einer kleinen Glühbirne. Geradeaus. Ich blicke in die Augen von Chris Kumpel. Es ist kalt hier unten und mein Körper ist übersät von einer Gänsehaut. Ich schaue an mir hinunter und merke, dass ich meine Klamotten von gestern noch trage. Zum Glück!

"Morgen Schätzchen. Gut geschlafen?", frägt er mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht.

"Nein. Im sitzen kann man nicht schlafen. Wo bin ich hier? Ich will nach hause. Bitte!", motze ich ihn an.

Ein lauter Lacher ertönt durch den Raum und lässt seine Brust vibrieren.

"Du dummerchen. Du bleibst erst einmal hier. Wir werden sicher Spass zusammen haben. Du bist jetzt an einem besseren Ort und zwar bei uns."

"Wir? Ganz sicher nicht! Das ist hier kein besserer Ort, was ich bis jetzt gesehen habe. Klar. Der Ort ist soo toll, dass ich gefesselt auf nem Stuhl sitze.", Sage ich überzeugend, aber im nächsten Moment bereue ich es schon. Er hat mich geohrfeigt.

Der Kerl bindet meine Hände los und reicht mir eine Wasserflasche. Nach ein paar kleinen Schlücken stelle ich die Flasche neben mich auf den Tisch.

Ich überlege mir, ob ich ihm den Inhalt ins Gesicht spucken soll, aber das wäre sicher keine gute Idee. Abgesehen davon, weiss ich ja, das ich gegen einen Kerl nichts ausrichten kann.

Tief blicke ich in seine Augen, versuche nicht zu blinzeln und stark zu sein. Aber ich kann nicht. Die Art wirkt dominierend und schüchtert mich ein. Ich kann dem Blick nicht stand halten, also richte ich meinen auf den Boden.

Seine Hand hebt mein Kinn, so dass ich ihn wieder anschauen muss.

"Hat da jemand Angst?"

"Nein? Wieso sollte ich?", gebe ich frech zurück.

Er zieht mich hoch und drück meinen Körper gegen die Wand. Ich versuche mich aus dem Griff zu befreien und lehne den Oberkörper mal nach links und mal nach rechts. Schliesslich versucht der Wiederling mich zu küssen.

Es wäre mein erster Kuss und ich will nicht, das mir SO ein Typ ihn versaut. Es soll mit einer Person sein, die ich liebe und sie mich liebt.

"Du Miststück hast doch nicht gerade ernsthaft versucht, dich mir zu wiedersetzen?", reißt er mich aus den Gedanken.

Er lacht nur dreckig, bevor ich seine Handfläche auf meiner Wange spüren kann.

Die Stelle auf die er gerade geschlagen hat pocht und brennt.

"Antworte mir gefälligst!", schreit er mich an.

Ich nicke leicht. Und schon wieder verpasst er mir eine.

Natürlich habe ich versucht mich aus seinem Griff zu befreien. Wer findet es schon romantisch und toll, gegen eine betonmauer gepresst zu werden und dort von seinem Entführer geküsst zu werden? Niemand!

Er holt aus seiner rechten Hosentasche Kabelbinder heraus und fesselt mich an das kleine Metallgestell mit einer Matte, dass mein 'Bett' sein soll.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen verlässt er das Zimmer und sperrt die Metalltür zu.

Ich fange an zu weinen, weil ich weiß: Jetzt bin ich alleine.

Jetzt bin ich alleine

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An der Seite seht ihr Chris

Helpless *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt