12 Uhr

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10..9..8..7..6..5.4..3..2..1..0! Alle schrien: "Alles Gute zum 18. Geburtstag!" und ich blickte mich erwartungsvoll um. "Wie sieht es aus, Aron? Spürst du unsere Gefährtin?" fragte ich aufgeregt. "Nein, ich spüre nicht mal, dass sie in der Nähe ist", murrte Aron enttäuscht. Mischell kam mit wackelnden Hüften auf mich zu und grinste mich an. "Na Mate, kannst du es jetzt spüren?", säuselte sie. Ich sah zu ihr hinunter. "Du bist nicht mein Mate", zischte ich angepisst, weil ich meinen richtigen Mate nicht fand. Die Musik verstummte und alle sahen mich an. "Was guckt ihr so? Kein eigenes Leben?!", zischte ich immer noch frustriert.

Für Alphas war es besonders schlimm ihren Mate nicht zu finden, da sie einen großen Fortpflanzungsdrang haben und eine Luna wollen, die sich sowohl um seinen Wolf, als auch um das Rudel kümmern kann. Da Alphas sehr impulsiv waren, waren die Lunas oft sehr ruhig und gut in der Lage den Wolf und den Mann zu beruhigen. Alle schauten mich bestürzt an, denn erstens hatte ich Mischell noch nie so angepflaumt und zweitens waren Alphas ohne Luna ein aggressives Nervenbündel. Meistens kamen die Lunas aus dem gleichen Rudel, damit die Alphas nicht durchdrehten, dafür sorgte die Mondgöttin meist. Die Ausnahme waren Alphas, die es nicht verdienten das Rudel zu führen...

"Das macht nichts, mein Sohn, wir lassen alle jungen Frauen des Rudels kommen", sprach mein Vater, dann kam er zu mir und klopfte mir beruhigend auf die Schulter. Doch Aron knurrte gereizt, weshalb mein Vater sofort die Hand wegnahm. Gerade wollte mein Vater alle auffordern ihm dabei zu helfen die ganzen Wölfinnen des Rudels herzubringen, als mir ein schwacher, aber dennoch verführerischer Duft in die Nase stieg. "Meins", knurrte Aron und wir durchkämmten die Masse, dabei fiel mir die große Eingangstüre der Villa meiner Familie ins Auge. Finn, der kleine, zierliche Omega, stand in der Tür und sah mich geschockt an. Er rührte sich nicht. Natürlich könnte Finn mein Mate sein, denn Omegas waren schwul und bekamen meist einen männlichen Partner. Doch Aron interessierte sich nicht für den zierlichen Omega, sondern für das kleine Paket, welches er in der Hand hielt. Der schwache Duft kam von dort. "Von wem ist das Paket? Rede Omega!", knurrte ich. "Macht es doch auf", murrte dieser und flüchtete aus dem Haus. Besser für ihn.
Ich riss das Geschenkpapier ab. Zum Vorschein kamen eine Karte, auf der „Alles Gute zum Geburtstag" stand, und ein Schlüssel. Ungeduldig, denn ich wollte endlich wissen von wem das Paket war, öffnete ich die Karte. "Alles Gute zum Geburtstag, Aron. Das sind die Schlüssel zu meinem Haus. Du kannst es haben, ich werde es nicht mehr brauchen. Da du mich eh nicht auf der Party haben wolltest, bin ich auch nicht da" Das war Lusis Stimme. Ich dachte sie wäre noch da, weil für sie meine leichtfertig dahin gesagte Bedingung nicht zu erfüllen wäre. Oder sie es einfach aufgegeben hatte. Außerdem war es ziemlich unhöflich vor meiner offiziellen Ernennung einfach zu gehen. Doch sie war weg und ich... Ich hatte sie geschlagen, obwohl sie nur meine Nähe wollte...

Und da ging mir was auf.

Sie hat es gewusst...

Doch wieso hat sie nie etwas gesagt?

2 Meter Abstand Mate Pausiert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt