2 - He can do something

348 36 2
                                    

Kling, kling, kling schlägt mein Hammer auf das noch undefinierbare Stück Eisen.

Ich soll es zu einem brauchbaren Brustpanzer verarbeiten.

Grimmig knirsche ich mit den Zähnen. Ich sollte draußen sein und Monster mit meinem Schwert bearbeiten, gefährliche Dinge tun. Drachen töten oder irgendwo einbrechen. Am besten in das riesige Schloss von Prinzessin Zelda. Das wäre genial.

So in Gedanken beweise ich mir selbst, dass auch Schmieden eine gefährliche Beschäftigung sein kann, rutsche aus und lasse mir das glühende Stück auf den Fuß fallen.

,,Zum Teufel du Drecksstück", fluche ich und tunke meinen Fuß samt angekohlten Stiefen in den Wassereimer.

Gott, ist das angenehm.

,,Das beweist doch mal wieder, dass ich für größeres gemacht bin", murmele ich und erschrecke als Opa hinter mir auftaucht.

,,Das beweist, dass du tollpatschig bist, du Trottel."

Er gibt mir einen festen Klapps auf den Hinterkopf und ich verziehe halb aus Wut, halb aus Schmerz das Gesicht.

,,Und jetzt komm, da steht ein Gesandter des Königshofes. Er will mit uns sprechen."

Er packt mich am Arm und zieht mich ruckartig zur Tür, sodass ich den Fuß nicht aus dem Wassereimer nehmen kann und ihn um stoße.

Mies gelaunt und mit nassem Bein stapfe ich hinter Opa in die Küche. Dort sitzt ein Soldat und stopft sich mit unserem Essen voll!

Läge sein Schwert nicht so demonstrativ auf dem Tisch, würde ich es ihm wegnehmen. Ich hab auch Hunger.

Der Soldat sieht von seiner Fressorgie auf, besitzt aber nicht die Höflichkeit mich zu begrüßen. Eingebildetes Königspack.

,,Was issn jetzt?", knurrt Opa, der Soldaten, wenn er nicht gerade einen Auftrag von ihnen bekommt, nicht ausstehen kann.

Der Soldat zieht die Brauen hoch, äußert sich aber nicht zu dem Ton.

,,Es sind Leute verschwunden, unbedeutende, aber eben leider auch unsere geliebte Prinzessin", erklärt der Soldat.

Die Prinzessin ist weg? Dann sind die Soldaten bestimmt auf der Suche nach ihr und das Schloss wäre relativ unbewacht... Vielleicht sollte ich wirklich dort einbrechen.

,,Na un?", grunzt Opa, dem es, solange er Geschäfte macht, ziemlich egal ist, was um ihn herum geschieht.

Wütend steht der Soldat auf.

,,Ruhig Brauner", entfährt es mir und eilig versuche ich es mit einem Husten zu tarnen.

Der Soldat sieht uns böse an.

,,Passt auf, der Prinzessin darf nichts geschehen."

,,Sie ist entführt worden oder? Für diesen Gedanken ist es dann doch wohl etwas zu spät", werfe ich ein. Der Soldat hebt ruckartig seine Hand, hält sich dann aber zurück.

,,Großmäuler wie du werden ihre Lektion lernen. Alle mit einem Schwert, dem nötigen Alter und die von den Soldaten als fähig befunden werden, müssen ausziehen und die Prinzessin finden."

Ausziehen? Ja man, das ist genau das was ich wollte. Alles besser als schmieden.

,,Ai, Sir", sage ich eilfertig und straffe den Rücken. Der Soldat grinst.

,,Du wirst schon noch sehen, was das bedeutet. Aber schnell jetzt, geh und finde die Prinzessin, Schmied." Das letzte Wort sagt er abfällig, als wäre es ein Schimpfwort und ich kann es ihm nicht mal verübeln.

Mein Opa regt sich natürlich sofort auf, aber das interessiert mich nicht, denn eilig renne ich, mit meinem Schwert in der Hand, nach draußen, um endlich etwas anderes zu machen, als Eisen zu kloppen.

Zelda and the real forceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt