Zelda and the real force

3 - He gets a "friend"

Ich stehe an einer Weggabelung und habe eigentlich überhaupt keinen Plan, wo ich hin soll. Denn mal ehrlich, die Prinzessin könnte überall sein.

Unschlüssig kratze ich mich an der Nase.

,,Du! Ja du! Ich brauche Hilfe!", ruft irgendwas mit einer schrillen Stimme und ein weißer Punkt kommt auf mich zugeflogen. Jedenfalls sieht es so aus.

Als der Punkt näher kommt, kann ich erkennen, dass es Flügel hat und wohl sowas wie eine Fee sein soll. Im Ernst, wie bescheuert sieht die denn aus? Die hat ja noch nicht einmal ein Gesicht.

Ich sehe mich um, bis mir klar wird, dass sie mich meint.

,,Was willst du, du fliegender weißer Punkt?", frage ich, so herablassend wie möglich und richte mein Schwert auf... sie?

Der Punkt piepst kurz und flattert auf der Stelle.

,,Hey hey! Ich tu doch nichts! Du musst mir helfen!", piepst der Punkt mit seiner schrillen Stimme, die mir jetzt schon auf den Keks geht.

,,Warum soll ich dir helfen? Geh dir selber helfen!"

Damit nehme ich das Schwert runter und will weiter gehen.

,,Nein nein! Warte! Mein Freund und Beschützer ist verschwunden und vorher hat er etwas über eine Bedrohung von Prinzessin Zelda gesagt. Ich muss sofort hoch zum Schloss und sie warnen", erzählt der Punkt und flattert aufgeregt ein Stück höher.

,,Tja, damit bist du zu spät, du Pups. Und jetzt lass einen Helden seine Arbeit machen. Ich muss Prinzessin Zelda retten", erkläre ich und recke den Kopf ein wenig. Bis jetzt hatte ich noch nie die Chance anzugeben, man, dass ist echt ein wahnsinnig tolles Gefühl.

,, Oh, oh! Ich helfe dir!", quietscht der Punkt und flattert noch heftiger, freudig hin und her.

,,Auf keinen Fall, mit dir halte ich es keine Minute aus. Und jetzt lass mich in Frieden, nerviger weißer Punkt." Ich gehe an dem Punkt vorbei nach rechts und schreite mit großen Schritten den sandigen Weg entlang, an dessen Rand Pappeln oder andere Bäume stehen, jedenfalls sind sie grün.

Zu meinem Ärger fliegt der Punkt neben mir her.

,,Ich kann dir helfen, ich kenn mich hier gut aus. Lass mich dir helfen!", bittet das flatternde Ding und ich spiele mit dem Gedanken, mit dem Schwert danach zu schlagen.

,,Nein!"

,,Wir sind ein Team, ein gutes Team. Ich bin Ciela, und du bist...?", fragt der Punkt, der offenbar doch kein Punkt, sondern eine Punktin ist. Gibt es sowas überhaupt?

,,Vergiss es!"

,,Bitte, bitte! Wir könnten zuerst bei dem Wanderer Wilfred fragen - gleich links, dann am See entlang - und dann bei Mary, der Frau mit den 25 Kindern. Sag mir wie du heißt!", befiehlt Ciela-Punkt.

,,Link", murre ich schließlich.

,,Ui, ui!", juchzt die Punktin.

,,Du bist doch der Enkel von dem alten Schmied, richtig? Richtig?"

Ruckartig ziehe ich mein Schwert und richte es auf sie. Sie ist so erschrocken, dass sie beinahe aus der Luft fällt, aber sie fängt sich gerade noch.

,,Hör zu, du Plappermaul. Du darfst verdammt noch mal mitkommen, aber hör auf mit deiner nervigen Piepsstimme irgendwas zu faseln, solange ich dich nicht dazu auffordere!"

Der Punkt sieht erschrocken aus, soweit das bei einem Punkt eben möglich ist.

,,Gut, gut", fiepst sie und endlich ist es ruhig. Nur meine Stiefel knirschen auf dem Sand, Vögel zwitschern und mein immer noch nasser Schuh gibt seltsam schmatzende Geräusche von sich. Diese Rettungsmission fängt ja gut an, ich habe einen nassen Fuß und einen lästigen Punkt auf den (nassen) Fersen.