5 - What a real hero needs

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Viel zu früh wache ich auf. Die Sonne strahlt total hässlich vom Himmel. Keine Wolken sind zu sehen. Irgendwie sehe ich nie Wolken. Eigentlich seltsam, dass ich dann überhaupt weiß, was das ist.

,,Endlich bist du wach, endlich. Wir müssen los!"

Dieses Piepsen am Morgen... Unerträglich.

,,Verpiss dich", murmele ich und kneife die Augen zusammen.

,,Wir müssen los, schnell los."

,,Bist du eigentlich sowas wie eine hängen gebliebene Schallplatte?"

,,Was, was sagst du?"

,,Vergiss es." Ergeben stehe ich auf. Mein Rücken tut verdammt weh. Ich glaube, auf dem Boden schlafen ist nicht so meins.

,,Da lang müssen wir, da lang."

,,Chill doch mal, ich bin nicht so schnell", maule ich, als der Punkt eilig vor fliegt. Im Ernst, warum hat sie es so eilig? Sie will schließlich zu dem alten Weisen. Alte Leute sind doch bekanntlich nicht schnell. Warum dann hetzen?

,,Zelda ist in Gefahr! Großer Gefahr! Deswegen müssen wir uns beeilen", erklärt Ciela-Punkt aufgeregt. Was soll an der Prinzessin so toll sein? Soweit ich weiß, ist sie noch nicht mal volljährig.

Schließlich schlurfe ich jedoch hinter Ciela her. Immerhin ist mein Stiefel mittlerweile trocken. Dafür habe ich jetzt Hunger. Ich muss an mein gestriges Frühstück denken. Gebratene Spiegeleier... Toast... Speck... Das wäre jetzt echt nicht zu verachten.

,,Glaubst du, der Weise gibt uns was zu essen?"

,,In Kakariko gibt es ein Wirtshaus, da kannst du was essen."

,,Du hast es geschafft einen Satz ohne Wortwiederholung zu sagen", lobe ich und muss grinsen.

,,Was, was?" Doch ich erwidere nichts.

,,Ach egal, egal. Kauf dir in Kakariko doch was."

,,Womit denn?" Zum Zeichen, dass ich pleite bin, stülpe ich meine leeren Taschen um.

,,Zerhack doch ein bisschen Gras, das Gras", sagt Ciela und zuckt zum Wegrand, an dem einige Grasbüschel stehen. Ich tippe mir gegen die Stirn.

,,Ich ess doch kein Gras."

,,Nicht essen, nicht dafür. Darin sind Rubine", erklärt Ciela, als wäre das etwas ganz normales. Erneut tippe ich mir an die Stirn. Wer würde bitte Rubine ins Gras werfen.

,,Mach schon, mach", befiehlt Ciela und um sie ruhig zu stellen, zerhacke ich mit meinem Schwert das Gras. Augenblicklich bekomme ich große Augen. Unter dem Gras lagen Rubine! Zwei grüne und ein blauer. Sie funkeln in dem wunderbar goldenen Sonnenlicht. So viel Rubine auf einmal habe ich noch nie gesehen. Hastig stecke ich sie ein. Der Blaue ist soviel wert, wie fünf grüne. Das weiß ich. Übermütig zerschneide ich weiteres Gras. Es ist echt beeindruckend, was darunter hervor kommt. Ein Herz! Natürlich kein Menschliches. Es ist sowas wie Traubenzucker. Das Herz verursacht einen Energieschub und man fühlt sich gleich viel lebendiger. Auf dem weiteren Weg nach Kakariko mähe ich also Gras. Natürlich muss ich auch ein, zwei Monster erledigen und endlich fängt das Helden Dasein an, mir Spaß zu machen.

In Kakariko angekommen besitze ich stolze 91 Rubine. So viel Gewinn macht Opa nicht mal in zwei ganzen Tagen! Als erstes maschiere ich in ein beiges Zelt, in dem eine freundlich lächelnde Frau vor einem Verkaufstisch sitzt.

,,Was darf's denn sein?", fragt sie höflich und ich lasse meinen Blick über die verlockende Auslage schweifen.

,,Du wolltest noch was essen", erinnert Ciela mich. Ich muss mich zusammen reißen, um nicht alles auszugeben. Schließlich kaufe ich mir für 80 kostbare Rubine ein stabiles Holzschild. Ein richtiger Held braucht eben Schwert und Schild. Damit gehe ich weiter, an den kleinen Holzhäuschen und fröhlichen Leuten vorbei zum Wirtshaus. Dort kaufe ich mir was zu essen. Allerdings habe ich jetzt nur noch zwei Rubine übrig, na toll.

,,Bist du endlich satt, bist satt? Wir müssen weiter zum alten Weisen!", mahnt Ciela mich und führt mich aus der Wirtsstube. Da es darin ziemlich dunkel war, muss ich mich draußen kurz an das helle Licht gewöhnen. Dann folge ich Ciela durch Kakariko zu dem Haus des alten Weisen.

Zelda and the real forceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt