4 - Old Stories and a place to sleep

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Nachdem ich also mit Ciela-Punkt einige schräg aussehende Häuser mit genauso schräg aussehenden Bewohnern abgeklappert hatte, habe ich keinen Bock mehr. Im Ernst, mir tun jetzt schon die Füße weh. Außerdem täte ich viel besser daran, ins Schloss zu gehen. Wenn Zelda nicht mehr auftaucht, wird schließlich ein neuer Herrscher gebraucht.

,,Oh, oh! Wir könnten noch bei-"

,,Nein! Können wir nicht", falle ich dem Piepse-Punkt, wie ich sie auch gerne nenne, ins Wort. Genervt lasse ich mich auf einen flachen Stein am Ufer des großen, spiegelglatten Hyliasees fallen. Das Leben als Held hatte ich mir irgendwie spannender vorgestellt. Saß jemals ein Superheld auf einem Stein neben einem nervigen, fliegenden Punkt und wusste nicht weiter? Ich sollte vielleicht doch Dieb werden. Neben dem Stein liegen kleine Kieselsteine im Gras.Ich hebe ein paar auf und beginne sie ins Wasser zu werfen. Eine Weile beschäftige ich mich damit, dann unterbricht der Punkt wieder die Stille.

,,Wir sollten langsam echt weiter, echt. Ich weiß jetzt auch, wer uns auf jeden Fall helfen kann."

,,Hau raus", sage ich desinteressiert und werfe zwei Steinchen auf einmal. Danach warte ich, bis das Wasser wieder glatt ist, bevor ich erneut werfe.

,,Der alte Weise in Kakariko. Das ist eine kleine Stadt, nicht weit von hier, nicht weit."

,,Ich kenne Kakariko", murre ich. Doof bin ich schließlich auch nicht. Kakariko ist mehr ein Dorf als eine Stadt und ich mag es nicht besonders, weil da immer Hühner frei herum laufen. Dieses Federvieh ist mir nicht geheuer. Außerdem ist das Dorf so klein, dass jeder jeden zu kennen scheint und ich fühle mich immer ein wenig ausgegrenzt. Aber das ist ja eigentlich nichts besonderes.

,,Ne, weise Leute sind immer alt und vergesslich. Da kann man froh sein, wenn sie sich daran erinnern, was weise überhaupt ist. Geschweige denn, dass sie es sind."

Plitsch machen die Steinchen immer, wenn sie auf dem Wasser aufkommen, ein ganz feines Plitsch. ,,Wirklich Link, wirklich. Er wird uns helfen können. Er ist einer der ältesten und weiß, was bei der Trennung des Triforce und so weiter passiert ist."

,,Trennung des Triforce?" Es ist nicht so, dass ich noch nie von der Geschichte gehört hätte, aber vor dem Schmiedeofen kriegt man doch recht wenig mit. Ich wusste natürlich, dass das Triforce eine große Macht verlieh und in Hyrule ein heiliges Symbol war. Was genau damit heute los war und wie es sich getrennt hatte, wusste ich nicht.

,,Na, die Trennung, Trennung. Das Triforce ist ein Dreieck, dass sich aus drei kleineren gelben Dreiecken zusamm-"

,,Weiß ich doch. Komm zum Punkt."

,,Damit niemand die Herrschaft hat, die alleinige Herrschaft, hat ein weiser König-"

,,Warum sind in Geschichten immer alle weise?"

,,-das Triforce getrennt. Ein Teil behielt er, einen weiteren ließ er in einem Wald vergraben und den letzten schenkte er einem Bettler. Damit wollte er dafür sorgen, dass niemand alle drei Teile bekam. Die Teile müsste man zudem mit der Macht aller Nachfahren der damaligen Magier vereinen. Niemand kann die heute wieder ausfindig machen." Ich gähnte ausgiebig. Ein Fußbad wäre jetzt nicht zu verachten.

,,Es ist wichtig, sehr wichtig. Du solltest das wissen. Der alte Weise weiß so gut wie alles, wir müssen ihn fragen."

,,Morgen vielleicht. Auch Helden müssen mal schlafen", sage ich und sehe mich nach einem gemütlicheren Platz um, als diesem Stein. Ich habe die Auswahl zwischen dem See, dem Stein und Gras mit Krabbelviechern. Fast wäre meine Entscheidung auf den Stein gefallen. Schließlich nehme ich doch das Gras an einer Stelle mit möglichst wenig Viechern.

Zelda and the real forceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt