Kapitel 24

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Eric zog Megans letzte Tasche aus dem Auto und stapelte sie auf den Gepäckwagen. Megan schaute auf die Taschen und dann in den Wagen. Sämtliche Farbe wich ihr aus dem Gesicht.

„Oh nein," hauchte sie.

„Was ist los?" fragte er und schaute sich, nach was immer sie erschreckt hatte, um.

„Rufus." schluchzte Megan förmlich. Eric sah sich um und sah den Hund nirgendwo. „Ich hab ihn bei euch zu Hause gelassen." stöhnte sie. Es war fast halb elf. Der kürzlich erfolgte Schneesturm hatte es schwer gemacht, auf den Straßen zu navigieren und hatte sie gezwungen stundenlang im Stau zu stehen. Auf keinen Fall würden sie es schaffen zurück zum Haus zu fahren und rechtzeitig zu ihrem Flug um zwölf wieder hier zu sein.

„Ich werde ihn holen und ihn zu dir nach Kalifornien bringen." bot Eric an und wollte sie auf irgendeiner Weise wieder glücklich machen. Der Herzschmerz in ihren Augen war einfach zu viel. Megan starrte ihn an.

„Das kann ich nicht von dir verlangen." sagte sie leise.

„Doch kannst du. Steig in das Flugzeug, flieg nach Hause und versuch dich zu entspannen. Ich werde dir nach Weihnachten eine E-Mail mit meinen Flugdaten und all dem schicken." Megan war hin und her gerissen. Sie wollte Eric nicht dazu bringen zu ihr zu kommen, oder Rufus allein zu lassen, aber sie konnte nicht zurück zu diesem Haus gehen.

„Bist du sicher, Eric?" Er lächelte über ihre Worte, schloss die Autotüren und schob den Gepäckwagen in Richtung Flughafentüren.

„Natürlich bin ich mir sicher. Ich werde mich um ihn kümmern, bis ich ihn zu dir zurückbringen kann."

„In Ordnung." sagte sie mit einem unsicheren Lächeln.

****

Sam öffnete die Tür zur Bibliothek. Er starrte auf seinen Sohn und schüttelte dann den Kopf. David saß mit hängenden Schultern in einem Sessel. Sein Anzug war zerzaust und seine Krawatte gelockert. Ein volles Glas mit Bernsteinfarbener Flüssigkeit befand sich in einer Hand und eine Flasche Rum stand auf dem Tisch neben ihm. David schaute zu seinem Vater und dann weg.

„Ist das nicht die Flasche Rum, die wir bis zu der Nacht vor deiner Hochzeit aufbewahren wollten?" fragte Sam. Er und seine Söhne hatten die Abmachung getroffen, die ganze Flasche in der Nacht bevor David heiraten würde, leer zu trinken, dass gleiche galt für Eric.

„Das spielt keine Rolle mehr." sagte David leise.

„Was ist passiert?" fragte Sam und hörte den Schmerz in der Stimme seines Sohnes. Er lief langsam hinüber, um sich gegenüber von David zu setzen.

„Was, deine Frau hat es dir noch nicht erzählt, und sich damit gebrüstet?" Sam war überrascht von der schärfe in der Stimme seines Sohnes. Er erstarrte und warf einen zweiten Blick auf David. Seine Klamotten waren nicht nur zerzaust, er sah schrecklich aus. Sein Gesicht war angespannt und blass, und seine Lippen waren fest zu einem dünnen Strich zusammen gepresst. Aber es war nicht das Gesicht oder die Lippen, die Sams Herz für seinen Sohn brechen ließ. Es waren Davids Augen. Der funkelnde und schillernde Blick, der normalerweise das Gesicht seines Sohnes zierte, war düster und gequält. Tränen schimmerten in seinen Augen, aber verließen sie nicht.

„Nein, Darlene hat nichts gesagt." murmelte Sam.

„Was passiert ist, ist, dass ich unsere Beziehung zerstört habe." seufzte er. „Megan ist weg." Das wusste Sam bereits, sie war zu ihm gekommen, und hatte ihm eine Umarmung gegeben und sich bei ihm bedankt, bevor sie mit Eric aus der Tür lief.

„Was hat das mit deiner Mutter zu tun?" fragte Sam behutsam.

„Sie ist nicht meine Mutter." sagte David mit einem gefährlichen Knurren.

Making Him Believe | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt