Kapitel 37

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'Jetzt',  war eine Stunde, nachdem Darlene David angerufen hatte. Megan hatte darauf bestanden David zu begleiten, was bedeutete, dass sie einen Babysitter für ihren Sohn finden musste. Als sie das Krankenhaus betraten, fröstelte sie und verstärkte ihren Griff auf seiner Hand.

Die weißen Wände waren hell in den Neonlampen und der Fliesenboden war kalt und hart. David hielt an der Rezeption an und schaute zu einer Frau, die dort mit einem breiten Lächeln saß, herunter. Ihr lockiges Haar war kurz, was ihren Grinsen ein hauch von Wahnsinn verlieh.

„Wie kann ich euch helfen, ihr Lieben?" fragte sie und lächelte noch breiter, wenn das überhaupt möglich war.

„Meine Vater wurde eingeliefert, Samuel Preston?" fragte David müde. Er lehnte sich schwer auf die Theke und rieb sich über die Stirn. Megan streichelte sanft seinen Arm, und versuchte ihn zu trösten, obwohl sie genauso besorgt und erschüttert war wie er.

Die Frau begann auf ihrer Computertastatur herumzutippen. „Hier ist er," sang sie, ihr verrücktes Lächeln schwächte kein bisschen ab. „Samuel Preston, Zimmer 1709 auf der sechsten Etage."

David dankte ihr und zog Megan in Richtung der Lobbyaufzüge. Ein Aufzug öffnete sich mit einem leisen 'Ding' und ein Schwall von Leuten strömte aus dem Inneren. Nachdem alle den Aufzug verlassen hatten, führte David Megan hinein und bis zur hinteren Wand.

Der Fahrstuhl war so groß, das ein Krankenhausbett bequem darin Platz fand und war mit weichem, gefärbten Holz verkleidet. David zog sie an seine Brust und schlang seine Arme fest um sie. Sie war sich nicht sicher ober er versuchte sie, oder sich selbst zu trösten. Aber es war ihr so oder so egal. Sie liebte es ihm nahe zu sein, es linderte etwas von ihrer Sorge um ihre Zukunft.

Sie standen schweigend, allein in dem großen Aufzug, als das leise 'Ding' wieder erklang, um zu signalisieren, dass sie gerade die zweite Etage passiert hatten. Megan vergrub ihr Gesicht in Davids Brust und seufzte, als seine Wärme sie einhüllte.

Krankenhäuser gaben ihr immer ein Gefühl von Kälte und Einsamkeit. Megan wollte das Schweigen nicht brechen, sie hatte Angst, dass, wenn sie sich auch nur Räuspern würde, sie anfangen würde ihre Ängste über Sam zu äußern.

Ging es ihm gut? Was würde es bedeuten, wenn nicht? Würde David für einen Längeren Aufenthalt zurück nach Maine kehren, um seiner Mutter zu helfen? Würde Megan Matthew nehmen und mitgehen? Sie schüttelte ihren Kopf, um ihn von ihren dunklen Gedanken zu befreien und schaute hinauf, in Davids normalerweise funkelnden Augen.

Er beobachtete sie, seine Augen waren von Sorge überschattet und seine Lippen waren fest zusammen gepresst. Sie fuhr mit ihren Fingerspitzen über seine Lippen.

„Was, wenn er nicht okay ist?" gab David leise von sich. Megan schluckte schwer, sie hatte Angst zu sprechen und presste einen Kuss auf seinen warmen Hals.

„Mein Großvater hat drei Herzinfarkte überlebt." kommentierte sie leise und hoffte, dass David nicht die Frage stellen würde, die den Trost, den sie zu spenden versuchte, zunichte machen würde.

„Ist er gestorben, als er den vierten hatte?" Megan zuckte bei seiner Frage zusammen.

„Ja, aber Sam hatte noch keinen, richtig?"

„Stimmt." erwiderte David knapp. Er legte seinen Kopf auf ihren. „Was, wenn wir dort hinaufgehen und er stirbt?" flüsterte er.

„Dann ist er nach Hause zu Gott gegangen." flüsterte sie und versuchte Trost im Glauben zu finden.

„Ich will nicht, dass er nach Hause geht." Davids Stimme war rau, und Megan hatte Angst, dass er anfangen würde zu weinen. Sie zog sich etwas zurück und schaute in seine Augen.

Making Him Believe | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt