Seelen

Ganz nah dran

Drei Wochen zuvor:
Fast panisch stand Yami im Badezimmer, und sah sich zum zehnten Mal seine Haare im Spiegel an. Yami, es ist nur ein Abendessen. Versuchte Yugi seinen Freund zu beruhigen. "Ja." lachte Yami ironisch. Yugi konnte nur die Augen verdrehen und entnervt den Kopf schütteln. Yami hatte noch drei Stunden Zeit, doch er war so aufgeregt, als würde sie in wenigen Minuten an der Tür klingeln.
Zur gleichen Zeit, sah es bei Tea Zuhause nicht gerade anders aus:
"Und rein da!" rief Tea gab Blair einen Stoß und schon fiel diese rückwärts, noch mit dem Handtuch um, in die Badewanne, welche voll mit einem Schaumbad war. Mit einem japsen tauchte Blair auf und warf ihr langes schwarz-braunes Haar nach hinten, doch da kam schon wieder ein Schwall von oben, doch diesmal war es der Inhalt der Shampooflasche. "Tea!" rief Blair entsetzt. "Du wirst es mir danken." erwiderte die nur und brachte Blairs Haar kräftig zum schäumen. "Das brennt!" rief Blair und versuchte ihre Augen vom Schaum zu befreien.
Tea konnte nur lachen, holte mit einer Wasserschüssel aus und kippte Blair das warme Wasser drüber. "Aha!" schrie Blair vor Schreck und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
Blair atmete tief durch und steckte sich noch zur Abrundung die Haarklammer ins Haar. Sie sah Tea im Spiegel an, welche ihr eine Hand auf die Schulter legte. "Du siehst wunderschön aus." nickte Tea und lächelte sie freundlich an. Blair lachte sie verlegen an und legte ihre Hand über die von Tea. "Es ist Zeit." nickte Tea auf die Uhr. Blair nickte einmal und stand auf. Sie trug ein rotes, klassisch japanisches Kleid und dazu rote Ballerinas.

Es klingelte an der Wohnungstüre und Yami sprang mit solch einer Wucht vom Sofa auf, das er mit dem Schienbein an den Sofatisch rasselte. "So eine Schei,-" er verkniff sich den Rest des Satzes. Da wollte seine Mutter schon zur Wohnungstüre. "Nicht!" brüllte Yami, sprang, weniger elegant über die Sofalehne hinweg und stolperte raus auf den Gang. "Ich mach ihr auf." keuchte Yami, drängte sich schnell an seiner Mutter vorbei und rannte zur Tür.
Er riss die Tür mit solch einer Wucht auf, dass Blair überrascht die Augenbrauen hob und ihn erwartend ansah. "Hey." brachte Yami raus und wollte sich locker in den Türrahmen lehnen, doch dann fiel ihm ein, dass Blair ja vor der Türe stand und hinein wollte und nicht andersherum. Schnell machte Yami einen Schritt zur Seite. Komm, komm doch rein." presste Yami hervor und versuchte mit aller Kraft dein rasendes herz zu beruhigen und das beklemmende Hitzegefühl zu ignorieren.

Kerzen gerade saß Yami neben Blair, beim Abendessen seinem Großvater und seiner Mutter gegenüber. "Also Blair,-" wollte Mrs. Muto ein Gespräch beginnen. Yami zuckte zusammen und sah Yugis Mutter weiß wie die Wand an. Blair sah ihn lächelnd kurz von der Seite an. Sie fand es so unendlich süß wie nervös er war. Sie nahm die Stäbchen in die linke Hand und ließ unauffällig die Hand unter den Tisch gleiten.
Yami hatte seine linke Hand in seinem  Hosenbein verkrallt und zuckte erschrocken zusammen, als Blair ihre Hand über seine legte. "Ich bin ganz neu in Yugis Klasse." erklärte Blair. Yugis Großvater nickte. Yami sagte gar nichts. "Yugi und ich haben ein Kunstprojekt zusammen." erweiterte Blair das Thema und sah Yami mit einem Lächeln an, dabei strich sie ihm über die Hand.
Entspann dich, sie ist doch da. Mischte sich Yugi nun noch ein. "Nachtisch!" sprang Yami da auf, packte seinen Teller und stürmte aus dem Zimmer in die Küche. Seine Mutter sah ihm hinterher und lachte leise hinter vorgehaltener Hand. "Entschuldige Blair, er ist so aufgeregt wie noch nie." lachte Mrs. Muto. "Ich sehe mal besser nach ihm." meinte der Großvater. "Gestatten sie Mr. Muto, ich bin immerhin daran schuld, dass er mit den Nerven so am Ende ist. Ich würde gerne nach ihm sehen." bat Blair und erhob sich. Mit einem freundlichen Lächeln sah Mr. Muto Blair an und nickte.
Blair legte ihre Servierte auf ihren Stuhl und folgte Yami in die Küche. Locker lehnte sie sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen. Yami hatte die Arme gegen die Küchenablage gestemmt und Blair so den Rücken zugekehrt. "So aufgeregt hab ich dich auch noch nicht erlebt." macht sich Blair bemerkbar. Yami fährt herum. "Entschuldige." murmelt er nur und reibt sich die Stirn. "Hey." lachte Blair leise, stieß sich von dem Türrahmen ab und ging zu Yami. Sie legte ihm beide Hände auf die Schulter und legte das Kinn auf ihren Händen ab. "Ich bin auch nervös, aber keiner verlangt, dass du mir heute Abend einen Antrag machst, also entspann dich." lachte sie und stieß ihn sanft mit der Nase an der Wange an. Yami lächelte sie schief an, legte die Arme um sie und das Kinn auf ihrem Scheitel ab.

"Ich bringe Blair noch zu ihrem Roller." rief Yami über die Schulter und zog dann hinter sich die Tür zu. Kaum war diese zu spurteten Mr. und Mrs. Muto zum Fenster und warfen sich gegen die Scheibe um was zu sehen.
Stumm liefen Yami und Blair nebeneinander her. Jetzt sag halt mal was zu ihr! Brüllte Yugi völlig außer sich. Doch das nahm im Blair in dem Moment ab. "Hier sind wir." "Huh?" machte Yami und wurde aus seinen Gedanken gerissen. Beide standen sie vor Blairs schwarz-grünem Motorrad. "Oh ja." sah Yami schnell zur Seite. Was zur Hölle sollte er denn jetzt machen? Ein Händedruck, eine Umarmung oder was?!
"Der Abend war wunderschön. Danke,- Yami." überrascht sah Yami sie an. Blair sah ihn mit ihren grünen Katzenaugen an. "Woher,-" "Das ist nicht wichtig. Gute Nacht Yami." schnitt Blair ihm das Wort ab, lehnte sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, ehe sie sich den Helm aufsetzte, sich auf ihr Motorrad schwang und mit wehendem Haar davonfuhr.
Yami stand nur da und starrte ihr hinterher. Ach du lieber Gott. Japste Yugi und sah Yami nur an auf dessen Gesicht sich ein Lächeln ausbreitete.

Blair schossen unter dem Helm die Tränen in die Augen und erbarmungslos flossen sie ihr über die Wangen. Sie konzentrierte sich so sehr darauf die Tränen zurück zuhalten, das sie die Laterne vor sich übersah. Blair riss den Lenker zur Seite und trat in die Bremse, als sie ihn bemerkte, dass es ihr den Reifen wegzog. "Dah!" stieß Blair aus, bekam ihr Bein gerade noch aus der Maschine raus und sprang mit einem Mal ab. Gekonnt rollte Blair sich über die Schulter ab und kam auf den Füßen auf.
Blair riss sich den Helm herunter, warf ihn weg und ließ sich auf die Knie fallen. Die Tränen liefen ihr übers Gesicht und ließ sich einfach seitlich zu Boden fallen. Nein das konnte nicht sein, das durfte sie doch gar nicht.
Sieh war ganz nah dran, da durfte sie doch nicht in ihn verlieben.