5.3 | Der zweite Tag

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Dann ging es weiter mit der Arbeit. Das gewonnene Material verstauten wir in Kisten und lagerten diese in der Nähe des Nottreppenschachts.

Kurz bevor wir mit dem zweiten Stock durch waren, gab es Abendessen. Diesmal alle gemeinsam im mittleren Modul.

Wir redeten über unsere Zukunftspläne.

„Wenn ich hier mit fertig bin, macheich eine Ausbildung zum Agraringenieur," erklärte Frangolf.

„Wie lange dauert das?", erkundigte ich mich.

„Vier bis fünf Jahre," antwortete er.

„Und wann darfst du anfangen?", wollte Shawn wissen.

„Dritte Stelle in der Warteliste," meinte Frangolf. „Dürfte ziemlich bald dran sein, vielleicht sogar, bevor der Job hier zu Ende ist."

„Das liegt daran, weil jedes Modul gleich große Kontigente an Ausbildungsplätzen zugeordnet bekommt," erklärte Tom, der uns scheinbar zugehört hatte.

„Aber im Fred-Wallace-Modul leben vielleicht hundert Leute, und in den ärmeren Modulen zum Teil ja fast achthundert Menschen, und trotzdem bekommen die je 20 Ausbildungsplätze."

„Okay, das ist richtig unfair," bemerkte Amalia.

Ich war nicht sonderlich überrascht. Dass etwas mit den Listen nicht ganz stimmen konnte, war offensichtlich.  Und das war ja sogar noch recht harmlos. Ich hätte mir genauso gut vorstellen können, dass man sich weiter hoch kaufen konnte, wenn man die richtigen Leute kannte.

Nach dem Abendessen gingen wir wieder an die Arbeit.

Eineinhalb Stunden später hatten wir den zweiten Stock ausgeschlachtet, die Einzelteile in Kisten verpackt und diese am Seil in den ersten Stock herabgelassen.

Dann kletterten wir in den dritten Stock und beschlossen, uns auch hier von hinten nach vorne durch zu arbeiten.

Als erstes würden die Kartons mit den Computern dran sein, die wir gestern entdeckt hatten.

Doch nach nur zehn Metern Marsch bemerkte Frangolf, dass er sein Diensthandy unten hatte liegenlassen. Ich bot an, ihn nocheinmal mit dem Seil abzulassen.

Shawn und Amalia gingen schon einmal voraus.

Frangolf brauchte ein paar Minuten, bis er sein Handy unten gefunden hatte, dann kletterte er wieder zu mir herauf und wir machten uns auf den Weg.

„Bist du mit Amalia zusammen?", fragte ich, um irgendein Gesprächsthema zu haben.

„Nein." Er schüttelte den Kopf. „Hast du eine Freundin?"

Ich schüttelte auch den Kopf.

Es war einen kurzen Moment ziemlich still, dann verriet Frangolf mir leise, dass er unglaublich gerne mit Amalia zusammen wäre.

„Hast du deshalb diesen Job angenommen, damit du Zeit mit ihr verbringen kannst?", fragte ich.

„Nein," sagte er. „Ich wollte eigentlich nicht, dass sie auch dabei ist."

„Hä?", machte ich, aber bevor er mir das erklären konnte, kamen uns Amalia und Shawn aufgeregt entgegen gerannt.


„Die Computer sind weg," riefen sie keuchend von Weitem. „Einfach weg!"

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