05 Traurige Wahrheit

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Als sich jemand vor Taya setzte, blickte sie auf. Es war Luna! Was machte sie hier? Genau in diesem STARBUCKS? Beide schauten sie sich fassungslos an. Taya erschrocken, Luna erstaunt. Taya wollte was sagen, doch brachte keinen Ton heraus. Luna schon.

"Was machst du bitte hier in Köln?", fragte sie und schaute auf ihr Gegenüber. Taya musste gut überlegen was sie sagen sollte. "Ich bin umgezogen.", sagte sie leise. "Wie? Einfach so?" Taya nickte. "In diesem Haus wurde es langweilig und ich wollte wieder mehr mit Leuten unternehmen.", sprach Taya. Luna nickte verständnisvoll und fragte, wieso es Köln wurde. "Navy hat gesagt, dass ihr hier lebt.", antwortete das Mädchen leise. Jetzt fing Luna an zu lächeln. "Wo du grade von Navy anfängst. Er hat auf der Rückfahrt und jetzt in den letzten Tagen viel an dich gedacht.", grinste sie. Taya schoss die Röte ins Gesicht und sie schaute auf den Tisch vor ihr. Diese Erkenntnis haute sie um. Dachte sie doch auch so viel an ihn.

Luna grinste immer noch, wissend, dass da etwas passieren würde. Taya schaute wieder auf. Zweifel stand in ihrem Gesicht geschrieben. "Sag ihm nicht, dass ich hier wohne. Er soll es nicht wissen.", flüsterte sie nach ein paar Sekunden. Luna verging das Lächeln und sie schaute Taya fragend an. Diese brach aber den Blickkontakt ab. 

"Könntest du mir bei meiner Einrichtung helfen?", fragte Taya um die Stille zu brechen. Luna nickte und gab ihr ihre Nummer. 

Es wurde wieder Still zwischen den Beiden. Nach weiteren Minuten kaufte Luna sich auch ein Getränk und verabschiedete sich zeitgleich von Taya. Die Stimmung war zu angespannt. 

Sie würde Navy aber nichts sagen, daran würde sie sich halten.

Als Taya wieder zu hause war, legte sie sich auf ihre Matratze und dachte, wie so oft, an Navy. Sie durften sich nicht begegnen! Er würde in Gefahr kommen. Ihre Meister würden das nicht erlauben und ihn töten.

Wieder verfluchte sie ihre Rasse, war sie doch die einzige, die in Frieden mit den Menschen lebte. Andere ihrer Art töten Menschen. Erbarmungslos, kaltblütig. Die Leiche wurde einfach entsorgt und keiner dachte an die Folgen. Immer mehr Nachrichten über verschwundene Personen und keine wurde jemals wieder gefunden. 

Taya's Meister allerdings hielten etwas vor ihr geheim. Etwas, was sehr wichtig für sie war. Etwas, was ihr ganzes Bild ihrer Rasse, verändern würde. Taya wusste nicht, dass Menschen wie sie, früh getötet wurden. Spätestens mit 7 Jahren. Kinder waren noch am meisten besessen vom Blut der Menschen und sie hatten mehr Spaß am töten. Die Meister liebten die Schreie der Menschen, wenn sie langsam und elendig gequält werden. 

Taya wusste zwar, dass Menschen wie sie, gerne töten. Nur dachte sie an da Gute in jeder Person. War sie die Einzige, die solche Gedanken hatte. Es war purer Horror für sie, wenn sie an die Schreie der Menschen dachte. Jede Person wurde im Quartier der Meister getötet Und Taya war oft bei solchen Prozessen dabei.

Erst wurde die Person durch einen Wald zum Quartier geführt. Das Opfer vertraute meist seinem Entführer und hatte keine Angst. Im Quartier angekommen wurde die Person in eine große Halle gebracht. Meist war es dort schon zu spät für sie. Sofort stürzten sich die Kinder auf die Person und jedes Körperteil wurde ihr einzeln heraus gerissen. Es war jedes mal ein Blutbad. Taya konnte dieses Schauspiel nie ertragen, wurde aber gezwungen hinzusehen. 

Sie wusste nie, dass die Kinder getötet werden, sobald sie zu alt sind. Immer dachte sie, dass die Kinder nur die Opfer töten und Jugendliche die Menschen entführen. Aber dem war nicht so.

Und davor hatte sie Angst. Sie wollte nicht, dass Navy das passiert, nur weil er nichts von ihrer Art wusste. Und es sollte auch so bleiben. Es war zu gefährlich!

Auch Navy machte sich Gedanken über Taya, wieder mal. Gerade eben kam Luna durch die Tür und sie ging schnur stracks zu den Anderen. Sie würde Navy nichts verraten. Er allerdings war misstrauisch gegenüber Luna. Er wusste nicht warum, aber er wusste, dass sie etwas vor ihm geheim hielt. Und er wollte es mit allen Mitteln herausfinden.

Am nächsten Tag war Luna zusammen mit Marley auf dem Weg zu Taya's Wohnung. Luna hatte ihn eingeweiht und Taya geschrieben. Diese war einverstanden und wartete auf die Beiden. 

Auf dem Weg zu IKEA unterhielten sie sich viel. Hauptsächlich wie die Möbel aussehen sollten und wie die Einrichtung geplant war. Die Wohnung sollte modern aussehen und viele weiße, graue und schwarze Möbel haben. 

In der letzten Nacht dachte Taya wieder an Navy, und wie sie ihm am besten aus dem Weg gehen sollte. Sie durfte auch Kira und Mokuba nicht begegnen, da sie vor ihrem Freund, der eh schon von Taya schwärmte, nichts geheim halten würden. Es gab nicht viele Möglichkeiten, aber eine war die sicherste: Sie musste sich komplett von Taddl, Ardy und allen anderen abkapseln! So würde keiner verletzt werden und Navy würde sich keine Hoffnungen machen.

Aber wollte sie das überhaupt? Wollte sie den Kontakt zu ihm meiden? 

Nein! Natürlich nicht! Aber es war besser so. Er würde nicht in Gefahr kommen und sie musste einfach damit leben und sich mit ihren Erinnerungen zufrieden geben. 

Als der IKEA erreicht wurde, stiegen sie alle aus dem Auto und gingen in das riesige Gebäude hinein. Schnell fanden sie sich bei den Betten wieder und es war schwer, nicht einfach auf diese zu springen, um sie zu testen.

Nach ca. drei Stunden waren sie fertig und es wurde alles ins Auto geladen. Bei Taya angekommen, halfen Marley und Luna noch beim tragen. Sie machten aus, sich am nächsten noch einmal zu treffen um alles aufzubauen. 

. . .

Hier wieder ein neues Kapitel :) Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt? 

(Der Titel vom Kapitel übrigens wegen den Gedanken an das Vergessen von Navy)

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HORRORKID - Navy WestghostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt